Fußball Mediziner gewinnen Torfestival
In einem turbulenten Derby musste sich Aufsteiger MSV Börde II dem HSV Medizin mit 3:5 beugen.
Magdeburg l Gäste-Trainer René Angerer hat schon vor der Partie ein „interessantes und intensives Spiel“ erwartet und lag mit dieser Einschätzung vollkommen richtig. Auf dem Kunstrasenplatz ließen sich beide Seiten in der Offensive zunächst Zeit.
Während der HSV darauf bedacht war, den Ball flach zu halten, versuchten die Gastgeber immer wieder die gegnerische Abwehr mit langen Bällen zu überlisten. Doch in der Anfangsphase standen beide Defensiv-Reihen sehr gut, so dass sich die ersten Minuten fast ausschließlich im Mittelfeld abspielten. In der 20. Minute hatten die Gäste dann die Riesenchance zur Führung. Nach einem perfekten Steilpass lief Vinzent Rasche alleine auf den Torwart zu, scheiterte aber am bestens aufgelegten Christian Mertens.
Nochmal ließ sich Rasche so eine Gelegenheit aber nicht nehmen. In der 34. Minute spielten die Gäste einen ihrer gefürchteten Konter über rechts; in der Mitte war Rasche schneller als die Verteidiger und schoss mühelos zur Führung ein. Kurz darauf machte Robert Kowal den Doppelschlag – nach schöner Ecke von Rasche – perfekt und köpfte wuchtig zum 2:0 für den HSV Medizin ein. Doch gelang den Stadtfeldern noch vor der Halbzeitpause der Anschlusstreffer. Bei einem Freistoß aus sehr spitzen Winkel sah René Kowalewski im Tor des HSV nicht gut aus. Den scharfen Ball auf den kurzen Pfosten legte er sich selbst ins Netz. Ein unglückliches Gegentor zum 1:2-Halbzeitstand.
Zum Start des zweiten Spielabschnitts schien die geballte Offensive der letzten Minuten erst einmal verflogen. Doch dann waren die Mediziner wieder mit einem Doppelschlag zur Stelle. Erst schloss Alexander Ruhland einen schön gespielten Angriff ab (54. Minute), anschließend war Robert Munka per Abstauber zur Stelle und erhöhte die Gäste-Führung auf 4:1. Sichtlich geschockt vom Spielverlauf, spielte die Börde-Zweite nun deutlich offensiver und machte hinten auf, so dass sich immer wieder Konterchancen ergaben. In der 63. Minute konnte ein Stadtfelder nur unfair im Strafraum gebremst werden – den fälligen Elfmeter verwandelte David Nordt sehr sicher zum 2:4-Anschlusstreffer.
Von da an wurde das Spiel ziemlich ruppig, viele Fouls und zahlreiche Diskussionen mit Schiedsrichter Christopher Bethke waren die Folge. Die Hoffnungen auf eine Aufholjagd machte Munka in der 77. Minute zunichte. Bei einem weiten Schlag war er vor Börde-Keeper Mertens am Ball und hob diesen ins verlassene Tor. Zwar verkürzten die Gastgeber noch einmal durch den eingewechselten Patrick Judicka.
Mit dem 5:3-Erfolg ist der HSV Medizin erst das zweite Team, dass den Börde II zu Hause bezwingen konnte, zog zudem noch in der Tabelle an den Stadtfeldern vorbei und ist nun Vierter.
Peter Sauerbier, Trainer des MSV Börde II, meinte nach dem Schlusspfiff: „Medizin war heute einfach gedanklich schneller. Der Sieg geht vollkommen in Ordnung.“
René Angerer (HSV Medizin) sagte: „Das was wir uns vorgenommen haben, wurde gut umgesetzt, daher war es ein absolut verdienter Sieg.“
MSV Börde II: Mertens – Schuller (80. Jedlicka), Tost, Neumärker, Schüßler, Nordt, Held (65. Krebs), Sommer, Omar, Hagedorn, Flöter
HSV Medizin: Kowalewski – Schönberg, Wiebe (80. Mai), Jaffke, Jörß, Rasche, Mußel (30. Ruhland), Kowal, Munka, Platte, Schoß
