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Fußball Titelchance und Abstiegsangst

Nach der Herbstrunde der Landesliga Nord spielen jeweils zwei Magdeburger Teams um die Meisterschaft und gegen den Abstieg.

Von Roland Schulz 09.01.2020, 05:00

Magdeburg l In der Herbstrunde der Saison 2019/20 der Fußball-Landesliga Nord sind 119 von 128 Spielen absolviert. Neun Spiele müssen noch nachgeholt werden. Aus Magdeburger Sicht verspricht die Frühjahrsrunde viel Spannung. Mit dem MSC Preussen und dem MSV Börde sprechen zwei Vereine ein ernsthaftes Wort bei der Titelvergabe und dem Aufstieg mit. Allerdings bangen mit dem Aufsteiger TuS 1860 Magdeburg und dem VfB Ottersleben auch zwei Vereine um den Klassenerhalt. Wie bewerten die Vereine ihr bisheriges Abschneiden?

Zehn Siege, drei Remis und zwei Niederlagen. So liest sich die nüchterne Bilanz der Preussen. Diese 33 Punkte reichen aktuell zu Platz zwei, mit einem Punkt Rückstand auf Herbstmeister Gardelegen.

„Mit dem Verlauf der Hinrunde bin ich trotzdem sehr zufrieden“, meint Trainer Torsten Marks rückblickend. „Diese Einschätzung lasse ich mir auch von keinem nehmen“, so der Trainer fast trotzig. Seine Mannschaft stehe deshalb so weit oben, weil sie „sowohl in der Offensive als auch der Defensive sehr ausgeglichen“ agiere. Einzige Wermutstropfen waren die Niederlagen zum Start beim MSV Börde (0:3) sowie zum Abschluss daheim gegen Staßfurt (0:1).

Allerdings habe seine Mannschaft bei den schweren Auswärtsspielen in Ilsenburg (2:2) und Gardelegen (3:3) Charakter bewiesen. „Da holt nicht jeder einen Punkt.“

Ob sein Team weiterhin ein ernsthaftes Wort bei der Titelvergabe mitreden kann, macht der Coach auch von verschiedenen Faktoren abhängig. So komme es darauf an, dass sie „nicht von Verletzungen und anderen Ausfällen gebeutelt werden“. Zudem müsse einem auch das sogenannte „Spielglück hold bleiben“.

Der Start im Februar hat es für die Preussen in sich. Nach dem Nachholer gegen Börde (H) stehen die Duelle gegen die Aufsteiger Ummendorf (A) und TuS 1860 (H) an.

Bei den Stadtfeldern ist man mit dem bisherigen Saisonverlauf sehr zufrieden. „Sicherlich fehlt bei uns manchmal noch die Konstanz. So haben wir den einen oder anderen Punkt verschenkt“, sagt Trainer Markus Mähnert. Doch sei diese Inkonstanz auf Grund „der ständigen Wechsel in den Startformationen verständlich“. Die Mannschaft habe sich trotzdem „beständig weiter entwickelt“.

Mähnert ist besonders stolz darauf, dass man beim „Einbau der vielen jungen Spieler auf einem guten Weg“ ist.

Auf diese Entwicklung will Mähnert auch im zweiten Saisonabschnitt viel Wert legen. „Es ist doch gut so, wenn die Spieler sehen, dass sie bei uns eine Chance haben.“ So mache „die gute Nachwuchsarbeit im Verein auch Sinn“.

Für Aufsteiger TuS 1860 heißt das Ziel klipp und klar Klassenerhalt. Allerdings dauerte es eine Zeit, bis sich die Mannschaft an die Liga gewöhnt hatte. Doch seit Spieltag neun ist TuS ungeschlagen, hat inzwischen die direkten Abstiegsplätze verlassen.

Die jungen Interimstrainer René Ryll und Felix Richardt führen die Arbeit von Trainer Werner Schneider, der sich im Oktober verabschiedet hat, weiter. „Uns wird nichts geschenkt werden. Wir müssen weiter hart arbeiten, um unser Ziel zu erreichen“, so Teammanager Hannes Pilz.

Für die Südwester ist es im zwölften Landesligajahr nach dem Wiederaufstieg 2007/08 das erwartet schwere Jahr geworden. Nach dem Radikalumbruch im Sommer, immerhin verließen 22 Kicker, darunter viele einstige Korsettstangen, den Verein, war und ist einzig der Klassenerhalt das Ziel. Viele junge Akteure aus dem eigenen Verein bilden nun die Mannschaft.

„Letztlich ist es bisher das erwartet schwere Jahr geworden“, bilanziert Trainer Oliver Malchau. „Das war uns jedoch vorher klar. Trotzdem halten wir an unserem Ziel Klassenerhalt fest.“ Für manch einen mag das als Durchhalteparole gelten. Doch Malchau ist fest von den Qualitäten seiner Mannschaft überzeugt. Hofft auf eine starke Rückrunde. Mitentscheidend wird der Start in die Rückrunde mit den Spielen daheim gegen Heyrothsberge, in Gardelegen und zu Hause gegen Bismark sein. Danach wird man wissen, wohin der Weg führt.

Sollte dieser in die Landesklasse gehen, gibt man sich schon jetzt kämpferisch. „Dann greifen wir neu an“, so Präsident Wigbert Schwenke kürzlich am Rande eines Hallenturnieres.