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Fußball Ulubay, der große Pechvogel

Beim 1:5 (0:2) des SV Fortuna im Verbandsliga-Spiel gegen IMO Merseburg war Keeper Emirhan Ulubay der große Pechvogel.

Von Hans-Joachim Malli 24.09.2018, 01:01

Magdeburg l Gastgeber-Keeper Emirhan Ulubay brauchte eine Weile, um das gerade Geschehene zu begreifen. Der 17-jährige gebürtige Magdeburger, der noch A-Jugend spielen kann und im Sommer vom Post-SV an den Schöppensteg wechselte („Ich wollte höherklassiger spielen“), erhielt von Fortuna-Coach Dirk Hannemann erneut das Vetrauen, auch weil der Deutsch-Iraner Salman Ghazbaf mit Kreuzbandriss die gesamte Hinrunde fehlen wird.

Fünf Gegentreffer, darunter zwei Eigentore und zwei eigene Patzer, daran hätte auch manch erfahrenere Keeper noch längere Zeit zu knabbern. „Passiert halt. Man hat auch mal schlechte Tage. Und wenn es dann am Anfang nicht so gut läuft, dann ist man als Torwart verunsichert”, so der unglücklichste Mann des Spiels nach dem Abpfiff.

Allein das abschließende 1:5 zwei Minuten vor dem Ende kann für Albträume sorgen, als ein Merseburger abzog und der eingewechselte Gästespieler Maximilian Roß mit der Fußspitze unhaltbar ins andere Eck abfälschte.

Aber auch die restlichen Fortunen erwischten einen gebrauchten Tag. Trainer Hannemann konnte nur mit der Anfangsviertelstunde zufrieden sein. Dann nahm das Unheil seinen Lauf. „Wir haben uns nach der Pause kurz aufgebäumt, dann aber wieder nachgelassen, den Kopf runtergenommen. Gegen Barleben kassierten wir auch fünf Dinger, waren aber besser. Heute waren wir einfach schlecht. So kann man keinen Fußball spielen”, haderte der Fortuna-Übungsleiter.

Rettete Hannes Weidemann nach einem von Ulubay zu kurz abgewehrten Ball gegen Steve Rolleder noch auf der Linie, war es nach der anschließenden Ecke des besten Gästespielers, John Winkler, geschehen, als Ulubay den Ball einem Mitspieler vor den Fuß faustete, und die Kugel zum 0:1 über die Linie trudelte (14. Minute).

Danach bestimmten die Merseburger die Szenerie klar, profitierten auch immer wieder von Ballverlusten bei Offensivversuchen der Fortunen. Rolleder köpfte eine Winkler-Ecke noch vor der Pause zum 0:2 ein. Vom zugeordneten Fortuna-Kapitän Bastian Benkel war da nichts zu sehen (36.). Noch im ersten Abschnitt trafen die Gäste nur den Pfosten und das Außennetz.

Aus der Halbzeitpause kam Ulubay als Letzter, alle anderen Akteure warteten bereits auf dem Spielfeld. Allein die verlängerte Pause half dem jungen Keeper auch nicht wirklich. Zwar verkürzte Alexander Wichmann nach zwei vergeblichen Abläufen im dritten Versuch zum 1:2 (58.), doch dann brach es über die Hausherren herein, fiel der SV Fortuna förmlich auseinander.

Rolleders Sturmpartner Pawel Kudyba zog aus der Distanz ab, traf zum 1:3 (62.). Nur drei Minuten später fälschte Nils Kauffmann einen Schuss von Reinhard Tarik zum 1:4 ab. Auch beim 1:5 war Ulubay chancenlos, lag in der anderen Ecke als der Ball.

Da hatten sich die Fortunen aber schon längst aufgegeben, fragte Angreifer Dennis Neumann seine Mitspieler nur noch: „Jungs, habt ihr noch Bock?“ Den hatten sie aber offensichtlich schon längst verloren.