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Fußball Das Tischtuch ist zerrissen

Nach dem Rücktritt von Marko Fiedler als Trainer des Fußball-Landesligisten MSC 1899 Preussen übernimmt dessen Vorgänger Alexander Daul.

Von Hans-Joachim Malli 23.10.2018, 01:01

Magdeburg l Das Tischtuch zwischen der Preussen-Führung und Trainer Marko Fiedler ist zerrissen. In einer Pressemitteilung des Vereins vom Montag heißt es: „Die erst ab dem 01.07.2018 begonnene Zusammenarbeit zwischen dem Trainer Marko Fiedler und dem Magdeburger Sportclub Preussen 1899 e.V. wird mit sofortiger Wirkung beendet ... Die Gründe für die Trennung liegen in unterschiedlichen Auffassungen der Mannschaftsführung.“

Fiedler erklärte am Sonnabend nach dem 2:0 in Bismark vor versammelter Mannschaft in Anwesenheit von Manager Klaus-Dieter Theise und Thomas Hartmann (Sportlicher Leiter) seinen Rücktritt. „Ich bin mit der Zusammenarbeit im Verein und den Bedingungen, die aktuell herrschen, absolut unzufrieden. Es lag keineswegs an der Mannschaft. Da gab und gibt es ein völlig intaktes Verhältnis“, wurde Fiedler in einer Meldung über den Rücktritt auf „fupa“ um 17.35 Uhr zitiert. Das Interessante daran ist, weder Fiedler noch die Preussen wollen die Meldung verfasst haben.

Fiedler war wie die Mannschaft mit den eingeschränkten Trainingsbedingungen an der Bodestraße nicht zufrieden. In der Saisonvorbereitung wichen die Preussen nach Pechau oder zum PSV aus. Vor dem Bismark-Spiel wurde beim „Soccer Five“ in der Halle Salzmannstraße trainiert, laut Fiedler bei gefühlten 25 Grad.

Aus diesen und weiteren Gründen schmiss Fiedler, immerhin Trainer des aktuellen Tabellenführer schließlich hin, sagt: „Ziele muss man haben, aber die Rahmenbedingungen müssen dann stimmen. Statt ehrlicher Antworten zu erhalten, wurde ich nur vertröstet. Das machte mich und die Mannschaft unzufrieden.“

Am Montagmorgen wurde Fiedler per WhatsApp durch Theise für die abendliche Aussprache mit der Mannschaft ausgeladen. Der Schatzmeister und Manager der Preussen hält Fiedler vor, „nicht im Verein angekommen zu sein“, erklärt: „In Calbe (Fiedlers vorherige Station) ist die erste Mannschaft der König. Wir Preussen sind an der Bodestraße ein Verein von mehreren.“

Theise sucht aktuell schon über Facebook neue Spieler, braucht nun auch einen neuen Trainer, erklärt: „Das muss ein Teamplayer sein. Einen einsamen Wolf hatte ich gerade.“

Derweil bricht Martin Liebold, am Samstag Held an der ZDF-Torwand, eine Lanze für seinen Ex-Coach: „ Ich bin absoluter Fan von Marko Fiedler. Er hat hier top gearbeitet und der Erfolg gibt ihm recht.“