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Hallenfußball Die Eintracht überrascht alle

Mit dem Sieg von Eintracht Braunschweig ging der 6. Heinrich-Wiemeyer-Cup in Magdeburg zu Ende.

Von Heinz-Josef Sprengkamp 23.01.2017, 23:01

Magdeburg l Das Starterfeld war sehr ausgeglichen besetzt, die Matches waren spannend und gutklassig, oft gab’s ein Unentschieden oder knappe Siege mit nur einem Tor Differenz.

Einige Ausscheidungs- und Platzierungsspiele, so auch das Spiel um Platz drei und das Finale, wurden erst im Neunmeterschießen entschieden. Alles lief außerdem sehr fair ab. Der einzige Unfall passierte im Nemo, als ein Spieler des SC Paderborn in der Nachmittagspause seines Teams ausrutschte und sich dabei die Hand brach. Gute Besserung!

Allerdings hatte Titelverteidiger und Vierfachsieger Hertha BSC kurz vor dem Turnier absagen müssen. Die Grippewelle hatte die gesamte Mannschaft „umgehauen“. Die Hertha-Verantwortlichen, die sich stets auf Magdeburg freuen, waren dabei behilflich, Tennis Borussia als Ersatz zu mobilisieren.

TB lieferte ein gutes Turnier, noch stärker war aber die Berliner Konkurrenz von „Eisern“ Union, die es diesmal bis in das Finale schaffte. Gegner war dort etwas überraschend Eintracht Braunschweig. Die Mannschaft aus Magdeburgs Partnerstadt hatte zwei Vorrundenspiele hoch verloren, dann aber durch eigene knappe Siege und Remis der Konkurrenzteams untereinander den Weg in das Viertelfinale geschafft.

Auch im Finale war zunächst der Gegner besser und ging in Führung. Doch Braunschweig schoss in der Schlussminute noch den Ausgleich und war im Neunmeterschießen das glücklichere Team, gewann 3:2 und erstmals den Heinrich-Wiemeyer-Cup.

Ein Trostpflaster für Union Berlin: Niklas Kaus wurde als bester Spieler ausgezeichnet. Der Pokal für den besten Torwart ging an Steven Mensah vom Hamburger SV. Das Spiel um Platz drei gewann Carl Zeiss Jena gegen Hannover 96 mit 5:4 nach Neunmeterschießen.

Für beide Teams aus Magdeburg war es ein gutes Turnier. Der 1. FC Magdeburg überstand seine starke Vorrundengruppe ohne Niederlage: (2:1- bzw. 2:0-Siege gegen den 1. FC Lok Leipzig und den VfL Osnabrück, 0:0 und 1:1 gegen den SV Böblingen und den Hamburger SV). Im Viertelfinale gegen den späteren Turnierzweiten 1. FC Union Berlin war alles möglich. Nach etwas schläfrigem Start lag man 0:2 hinten, doch 90 Sekunden vor Schluss fiel der Anschlusstreffer. In den Schlusssekunden war mehrfach der Ausgleich möglich. Doch der starke Keeper von Union zeigte seine ganze Klasse und so blieb es beim 1:2.

In der Platzierungsrunde fünf bis acht gab es ein 1:0 gegen Dynamo Dresden und ein 0:2 gegen Werder Bremen. So stand am Ende der sechste Platz für den FCM zu Buche.

Dem gastgebenden SC Norbertus, der seine Schulmannschaft aus Spielern unterschiedlicher Vereine bestückte, gelang im Spiel um Platz 19 gegen JFV Viktoria Fulda ein bemerkenswerter 3:2-Erfolg.

Alle Teams waren von der Turnieratmosphäre im Norbertus-Gymnasium beeindruckt. Die ehrenamtlich Engagierten des gastgebenden SC Norbertus hatten mit Hilfe von vielen Sponsoren (u.a. Stadtsparkasse Magdeburg, MDCC, Volksbank, Stork Umweltdienste) eine Rundumversorgung mit Wohlfühlatmosphäre organisiert. Auch deshalb war das einhellige Fazit bei der Siegerehrung: Die Fußballstadt Magdeburg ist immer eine Reise wert.