1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Bauer-Team flattern die Nerven

Handball Bauer-Team flattern die Nerven

Den B-Jugend-Handballern des SC Magdeburg fehlt gegen Melsungen in der Endabrechnung ein Tor zum Einzug ins Finale um die deutsche Meisterschaft.

Von René Weiss 02.06.2019, 23:01

Melsungen l Joshua Eberhard lag mit dem Trikot über sein Gesicht gezogen auf dem Hallenboden, Renars Uscins stand während der Pressekonferenz mit leerem Blick neben Trainer Julian Bauer – die Enttäuschung sprach den B-Jugendhandballern des SC Magdeburg am späten Samstagnachmittag in der Melsunger Stadtsporthalle aus allen Mienen. Aus gutem Grund.

Der SCM hatte die 25:27-Hinspielniederlage im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft mit dem 23:21 (12:11)-Erfolg in Osthessen zwar kompensiert, allerdings weniger Auswärtstore erzielt und schied somit wie es nicht knapper und bitterer hätte sein können aus beim Versuch, den Vorjahrestitel zu verteidigen.

Und das, obwohl zwei Minuten vor der Schlusssirene nur noch die wenigsten der knapp 800 Zuschauer auf Melsungen gesetzt hätten. Renars Uscins verschaffte den Gästen mit seinem Tor zum 22:17 in der Addition ein Drei-Tore-Polster. Der Titelverteidiger hatte den Arm in Richtung Finale ausgestreckt, griff dann aber mit dem Ziel ganz dicht vor den Augen daneben.

„Die Nerven haben geflattert. So etwas passiert im Nachwuchshandball. Das muss man den jungen Spielern zugestehen“, kommentierte Trainer Bauer. „Das“ – damit meinte er die überflüssige Zeitstrafe, die sich Felix Krömke beim Unterbinden eines Melsunger Gegenstoßes im Mittelfeld einhandelte, zwei nicht konsequent zu Ende verteidigte JSG-Angriffe, die die Einheimischen bei passivem Vorwandzeichen noch erfolgreich abschlossen, und die fehlenden Lösungen in der finalen Unterzahlsituation. „Die Zeitstrafe hat uns das Genick gebrochen“, macht der Übungsleiter einen Hauptgrund für das knappe Ausscheiden aus.

Der Bauer-Sieben spielten die Nerven einen Streich, nachdem sie sich gegenüber dem Hinspiel deutlich gesteigert hatten. „Wir standen im Zentrum besser, haben den wurfstarken Melsunger Rückraum besser verteidigt und vorne viele gute Aktionen gezeigt. Insgesamt war das eine gute Leistung“, sah Bauer eine entsprechende Reaktion auf den dürftigen ersten Vergleich in eigener Halle.

Mehrfach verschaffte sich der SCM, der vor allem in der Anfangsphase des zweiten Durchgangs Oberwasser gewann, ein Polster, das die Hoffnungen aufs Endspiel nährte. Nur den endgültigen Knacks versetzte man den Hessen nicht. Nach dem 12:8 (20.) gelang fünf Minuten kein weiterer Treffer mehr, so dass Melsungen durch einen direkt verwandelten Freiwurf von David Kuntscher mit der letzten Aktion der ersten Hälfte den Anschluss schaffte.

Auch das 15:11 (28.) und das 22:17 (48.) gab den Gästen nicht die Sicherheit, die sie ins Finale gegen den SC DHfK Leipzig hätten hieven können. Bei aller Enttäuschung nahm Trainer Bauer zumindest etwas Positives mit: „Die Jungs werden aus diesem Spiel lernen.“

SCM-Tore: Krömke 1, Haake 6, Eberhard 6, Uscins 6, Heine 1, Jannek Wucherpfennig 1, Eißing 2