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handball Das Herz schlägt immer grün-rot

Mit Alexander Reimann wechselt ein weiterer SC Magdeburg-Youngster zu einem Bundesligisten. Das Herz des Wolfeners schlägt immer grün-rot.

Von Hans-Joachim Malli 20.03.2019, 00:01

Magdeburg l Bis zur 42. Minute musste Alexander Reimann am Sonnabend im Drittliga-Spiel der SCM-Youngsters gegen Burgwedel (26:28) warten. Erst dann ließ Trainer Vanja Radic den Linksaußen von der Leine. Nachdem der Blondschopf zweimal frei an Gästekeeper Mustafa Wendland scheiterte, war er auch schnell wieder draußen, kam Jungprofi Justus Kluge wieder zurück auf die Platte.

„Das ist schon ein bisschen ärgerlich. Der erste Wurf war nicht gut. Den muss man sich nicht nehmen. Beim zweiten Versuch hätte ich sehen müssen, dass der Torwart schon herauskam und das kurze Eck zugemacht hat“, übte sich Reimann nach dem Spiel in Selbstkritik.

Bis zum Saisonende will der Junior noch möglichst viele Tore für den SCM werfen, dann wechselt er zum TBV Lemgo. „Eigentlich schlägt mein Herz ja grün-rot, weil ich beim SCM groß geworden bin und dem Verein auch viel zu verdanken habe. Ich sollte und wollte eigentlich auch bleiben. Es gab auch entsprechende Signale vom Verein. Das hörte sich auch alles ganz gut an. Doch dann kam noch das Gespräch mit Lemgo hinzu“, beschreibt der Rechtshänder seinen inzwischen verkündeten Wechsel zum Bundesligisten nach Ostwestfalen-Lippe.

Sein Berater Marco Stange, einst Torwart beim SCM und auch in Lemgo, vermittelte ein Probetraining für Reimann beim TBV, das beiden Seiten zusagte. „Ich soll zweiter Mann in der Bundesliga und erster in der U 23, die auch Dritte Liga spielt, sein“, so Reimann zu seiner sportlichen Perspektive.

„Das Angebot ist für meine weitere Entwicklung dann doch schon besser. Ich habe mit dem Handball angefangen, um irgendwann auch mal den Schritt ganz nach oben machen zu können. Das war schon immer mein Ziel. Wenn ich mir die Konkurrenz mit Lukas Mertens und Matze Musche beim SCM angucke, dann wird das ganz schwer für mich. Deshalb versuche ich wie Tim Hornke oder auch Musche damals über Umwege wieder zurück nach Magdeburg zu kommen“, sieht der 18-Jährige seinen Weg klar vorgezeichnet.

Angefangen mit dem Handball hat alles bei der HSG 2000 in seiner Heimatstadt Wolfen. „Erst habe ich Fußball gespielt. Als meine Mama mich in der Jugend eine Altersklasse höher anmeldete, hatte ich keine Lust mehr. Mein Bruder nahm mich mit zum Handball. Dort fing ich auf halbrechts an“, erinnert sich der heutige Linksaußen, den kurz nach seinem DHB-Auswahldebüt 2016 eine schwere Kreuzband- und Meniskusverletzung stoppte.

„Unter Manfred Jahn habe ich noch Rückraum Mitte gespielt, unter Jens Pardun und Tristan Staat rückte ich dann auf die linke Seite. Am Anfang habe ich mir ein bisschen leid getan, weil ich dachte, als Linksaußen kriegst du keine Bälle“, sieht Reimann den Positionswechsel inzwischen dankbar, brachte der ihn doch 2017 zu den Mittelmeerspielen und im Vorjahr zur U-18-EM in Kroatien.

Viel Zeit, die Familie mit zwei Schwestern und zwei Brüdern regelmäßig zu besuchen, bleibt dem Auszubildenden zum Kaufmann für Büromanagement und Neu-Lemgoer künftig nicht. Aber vielleicht kreuzen sich ja zumindest die Wege mit seinem älteren Bruder Max. Der Ex-Handballer pfeift inzwischen auch 3. Liga.