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Handball Für BSV 93 gilt hopp oder top

Tristan Staat führte den BSV 93 in die A-Jugend-Bundesliga. Doch trotz des guten Abschneidens muss der Neuling eine Ligareform fürchten.

Von Hans-Joachim Malli 02.11.2018, 00:01

Magdeburg l Tristan Staat (28) ist leidenschaftlicher Handballer, hat sich aber frühzeitig auf das Traineramt festgelegt. Er trainiert die A-Jugend des BSV 93. Die Olvenstedter spielen wie der SC Magdeburg in der A- Jugend-Bundesliga Nord-Ost.

Der Aufsteiger schlägt sich als Tabellensechster mit 6:6 Punkten bis jetzt wacker, holte aus den letzten drei Auswärtsspielen in Folge allerdings nur einen Zähler. Nun empfängt der BSV 93 am Sonntag Tabellenführer THW Kiel. „Wir haben nichts zu verlieren. Zu Hause sind wir noch unbezwungen“, macht der Trainer sich und seinen Schützlingen Mut.

Staat arbeitete auch schon beim SCM als Nachwuchstrainer, führte seinen Jahrgang zum mitteldeutschen Meistertitel, ehe die Jungs in diesem Frühjahr unter Julian Bauer die deutsche B-Jugend-Meisterschaft holten. Bauer und Staat kennen sich aus gemeinsamen Zeiten beim Glinder HV Eintracht.

„Zwei Teams in einer Liga zu haben, ist sehr schön für die Stadt. Das Verhältnis zwischen beiden Vereinen ist in Ordnung. Die Jungs kennen sich, viele sehen sich auch täglich in der Schule“, sagt der A- Lizenz-Inhaber. Staat sieht eine gesunde Konkurrenz zwischen beiden Vereinen. Vom aktuellen SCM-Kader haben Philipp Meinke, Julian Schmätzlein, Max Kolditz, Tim Steffen, Marc Stapf und Till Wagner sowie der langzeitverletzte Max Rukszio eine SCM-Vergangenheit. Allerdings gab es auch oft genug den Weg anders herum. Bestes Beispiel war Bundesliga-Spieler Markus Richwien.

„Ich fühle mich wohl beim BSV. Das ist ein familiär geführter Verein. Mit der A-Jugend liegen wir im Soll. Ich denke, wir haben gezeigt, dass wir nicht durch Glück in die Bundesliga gerutscht sind, sondern da hineingehören“, ist Tristan Staat überzeugt und schiebt hinterher: „Wir wollen in diesem Kalenderjahr noch vier Punkte holen.“

Nach dem Spiel am Sonntag gegen Tabellenführer Kiel, der am Reformationstag beim 25:26 in Flensburg die ersten Punkte abgab, steht der BSV 93 vor einem echten Härtetest. Am Freitag (9. November) müssen die Staat-Schützlinge zu den Füchsen Berlin, empfangen dann zwei Tage später das aktuell einzige verlustpunktfreie Team SG Flensburg-Handewitt. Die Nordlichter wiederum spielen tags zuvor beim SCM.

„Da werden Weichen gestellt“, ist sich Staat sicher, der sich die Partie der Flensburger beim SCM am 10. November in der Gieselerhalle mit seinen Jungs anschauen will.

Trotz des bisherigen guten Abschneidens von Neuling BSV 93 in der A-Jugend-Bundesliga ist es sehr ungewiss, dass die Olvenstedter in der kommenden Saison noch im Oberhaus spielen. Grund ist die geplante Ligareform, nach der die Zahl der Mannschaften von 48 auf 40 reduziert werden soll, zudem in der Rückrunde eine „Meisterrunde“ gespielt wird.

Aus Leistungsgründen begrüßt Staat das Vorhaben, gibt aber zu bedenken: „Für uns gilt hopp oder top. Wir drohen hinten runterzufallen. Um uns weiterzuentwickeln, bräuchten wir eine Mitteldeutsche Oberliga der A-Jugend.“