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Handball Nachrücker empfehlen sich

Beim A-Jugend-Turnier in Düsseldorf blieb der SCM ohne Medaille.Trainer Metzner zeigte sich dennoch beeindruckt von seinem Team.

Von René Weiss 21.08.2019, 23:01

Düsseldorf l Wäre Alexander Möller nicht ohnehin schon für den A-Jugendkader des SC Magdeburg vorgesehen, hätte er sich in dieser Woche mit Sicherheit seinen Platz im Notizbuch von Trainer Fabian Metzner gesichert. Möller ist noch B-Jugendlicher. Doch bei den „German International Youth Championships“ zählte der Rückraumspieler in den vergangenen Tagen zu den wichtigen Leistungsträgern im Magdeburger Team – auch wenn er es beim internationalen Vorbereitungsturnier in Düsseldorf mit bis zu zwei Jahre älteren Gegenspielern zu hatte.

Möller stand sinnbildlich für das Gesicht des jungen 13-köpfigen SCM-Kaders, der in drei Tagen sechs Partien gegen Teams auf Top-Niveau absolvierte. Er war einer von gleich sieben Akteuren des Jahrgangs 2003, die die kommende Saison noch in der B-Jugend absolvieren können. Dass die Elbestädter trotzdem den sechsten Platz im hochkarätigen Teilnehmerfeld belegten, beeindruckte Trainer Metzner.

Einige etatmäßige Stützen bereiteten sich nämlich zeitgleich in der Heimat mit der zweiten Mannschaft auf den Saisonstart in der 3. Männer-Liga vor. Und Carl-Philipp Haake, Renars Uscins und Felix Eißing absolvieren nach ihren Nationalmannschaftseinsätzen bei den Europäischen Jugendspielen in Aserbaidschan noch ein dosiertes Trainingsprogramm. „Damit sie nicht in ein Leistungsloch fallen. Sie hatten im vergangenen Jahr fast keine Pause“, erklärt Metzner.

Von der Leistung seiner Mannschaft im Rheinland war der Coach mehr als angetan. „Die Jungs wollten und waren richtig heiß. Ich bin positiv überrascht, wie weit wir nach drei Trainingswochen schon sind. Die Jungs haben das drei Tage lang super durchgezogen.“

Die jungen Nachrücker nutzten die Gelegenheit, sich zu empfehlen und den Konkurrenzkampf zu erhöhen. „Sie haben ihre Rolle prima erfüllt und jede Minute genossen“, kommentierte der Coach.

Diejenigen, die das Team führen sollten, überzeugten in den Leader-Rollen. Der vielseitig einsetzbare Felix Krömke zum Beispiel genauso wie Alex Möller, Lasse Bahr und Joshua Eberhard, die allesamt auch beim DHB im Fokus stehen. Möller ist bislang der Einzige aus diesem Trio, der schon den Bundesadler in Länderspielen auf dem Trikot trug – er debütierte im Juli bei zwei U-17-Tests gegen Frankreich. Weitere Einsätze könnten mit dem Sprung ins Nationalteam folgen. „Wenn die DHB-Trainer in Düsseldorf die Leistungen von Joshua Eberhard gesehen haben, dürfte er auch bald dabei sein“, lobte Metzner.

Als Lohn für ihre überzeugenden und beherzten Leistungen an den ersten beiden Tagen von Düsseldorf mit drei Siegen und zwei Niederlagen durften sie auch im Spiel um Platz fünf im ISS-Dome auf die Platte. Hier gab es gestern zwar eine 21:23 (10:14)-Niederlage gegen Pick Szeged, das Erlebnis, in der 12  000 Zuschauer fassenden Arena anzutreten, war trotzdem etwas Besonderes. „Wenn die Jungs die Motivation mitnehmen, in dieser Hütte einmal spielen zu wollen, wenn sie voll ist, dann haben wir viel erreicht“, meinte Metzner, der sich am Mittwochabend das Supercupfinale zwischen der SG Flensburg und dem THW Kiel mit seinem Team im Düsseldorfer ISS Dome ansah. Auch alle anderen Turnierteilnehmer waren Augenzeugen des spannenden Spiels, das die Flensburger nach dem 28:28 in der regulären Spielzeit mit 4:3 im Siebenmeterwerfen gewannen.

Das Finale des internationalen A-Jugend-Turniers gewann Skanderborg Handbold zuvor im ISS Dome durch ein 30:23 über die Füchse Berlin.

SCM-Tore gegen Szeged: Möller 2, Krömke 2, Bahr 1, Kloor 3, Liehr 1, Eberhard 7/1, Ruddat 2, Pfeil 3