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Hockey Von der Kunst, ein Tor zu schießen

Der MSV Börde ist abgeschlagener Tabellenletzter. Spieler Eric Grabow erklärt, wieso die Hockey-Cracks trotzdem an die Wende glauben.

Von David Junge 12.10.2018, 23:01

Magdeburg l Manchmal läuft es einfach nicht: Die Hockey-Herrenmannschaft des MSV Börde ist gerade an einem absoluten Tiefpunkt. Um es in Zahlen auszudrücken: Nach sechs Spieltagen stehen sie auf dem letzten Platz der Oberliga Mitteldeutschland. Keinen einzigen Punkt geholt, ein Torverhältnis von 0:39. Am morgigen Sonntag geht es für die Stadtfelder nun in die letzte Partie der Hinrunde. Auf dem heimischen Platz treffen sie auf die Mannschaft des ATV Leipzig, die mit einem Sieg auf Tabellenplatz zwei rücken könnte.

Es ist eine desillusionierende Serie – doch Eric Grabow und seine Teamkollegen wollen sich nicht entmutigen lassen. „Wir wollen am Sonntag endlich ein Tor schießen“, sagt er entschlossen. Und der 26-Jährige glaubt ohne Wenn und Aber an die Qualitäten seines Teams. „Wir waren ja nicht komplett chancenlos“, stellt er klar. Bisher steckte einfach der Wurm drin.

Es ist Donnerstagabend auf dem Hockeyplatz des GutsMuths-Stadion. Sieben Spieler des Oberligisten haben sich zum Training eingefunden. Eine gute Beteiligung, oft sind es nur drei oder vier Aktive, die Zeit finden. Doch wer die Spieler auf ihrem Kunstrasenplatz beobachtet, erlebt gute Stimmung. Eric Grabow und seine Mitstreiter wollen sich die Freude am Spiel nicht nehmen lassen. „Es macht natürlich keinen Spaß, eine Klatsche zu bekommen“, gesteht Grabow, fügt aber gleich hinzu: „Ich brenne für diesen Sport. Ich freue mich auf jedes Training und auf jedes Spiel.“

„In der letzten Saison war es auch so, deshalb sind wir ähnlich schlecht gestartet“, erzählt Grabow. Sein Teamkollege Philipp Oelze (18) fügt hinzu: „Allerdings waren wir nach der Hinrunde nicht torlos.“ Damals gab es sogar einen Sieg zu Saisonbeginn in der 1. Mitteldeutschen Liga. Doch bis zum Beginn der Rückrunde gab es danach nur noch Niederlagen. Als der MSV in der Rückrunde dann wieder auf studentische Unterstützung bauen konnte, folgte eine Aufholjagd, die sich sehen lassen konnte. Am letzten Spieltag hievte sich die Mannschaft noch in die Play-offs und machte den Aufstieg in die Oberliga perfekt.

Dabei setzten sich die Stadtfelder sogar gegen übermächtig erscheinende Chemnitzer durch. „Die hatten in ihrer Staffel 30 Punkte geholt und alles weggeschossen“, erzählt Grabow. „Der Erfolg war unverhofft. Aber unverhofft kommt oft.“ Und schürt den Glauben, dass es auch in dieser Saison klappen kann, den Bock noch umzustoßen. „Wir werden wohl nicht aufsteigen, aber wir hoffen, die Klasse zu halten“, sagt Grabow.

Das gibt Hoffnung – und mit Sicherheit auch wieder einmal eine stärkere Hinrunde.