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Karate Erfolgreiche Magdeburger

Mit Bianca und Stephan Walsleben (beide HKC) sowie Leonie Diffené (BKC) nahmen drei Magdeburger Karateka an den JKA-EM in Dublin teil.

06.04.2016, 23:01

Magdeburg (vs/su) l Dabei schnitten vor allem die beiden weiblichen Teilnehmer sehr erfolgreich ab. Während Stephan Walsleben ohne Medaille blieb, gewann seine Schwester Bianca bei den Damen Bronze im Kumite-Einzel sowie mit der deutschen Kumite-Mannschaft die Goldmedaille. Leonie Diffené holte sich im Kata-Einzel ihrer Altersklasse Gold, gewann zudem mit dem deutschen Kata-Juniorenteam Silber.

Zunächst wurden die Kata-Disziplinen ausgetragen. Für Diffené war der Sprung nach Irland nach ihren Erfolgen der Vorjahre mit Titeln bei deutschen Meisterschaften sowie Jugend-Europameisterschaften nur eine logische Konsequenz in ihrer sportlichen Entwicklung. Sie schaffte auf Anhieb den Sprung in den Nationalkader der Junioren und zur EM.

In Dublin zeigte die angehende Studentin in ihrer Paradedisziplin bereits in der Einzel-Vorrunde ihre Favoritenrolle, indem sie mit zwei Siegen in das Semifinale einziehen konnte. Dort starteten die acht besten Karateka nach einer Punktwertung für die Qualifikation zur Finalrunde der besten vier Karateka.

Auch in diesem Halbfinale demonstrierte Diffené eine sehr sichere und ausgereifte Kata. Punktgleich mit einer Konkurrentin aus Portugal erreichte sie als Beste das Finale. Hier konnte sie sich mit ihrer Kürkata (Nijushiho) erneut steigern. Die erreichten 40,9 Gesamtpunkte bedeuteten Gold vor der Portugiesin (40,6) und einer Norwegerin (39,5).

Damit gewann Leonie Diffené die einzige Einzel-Goldmedaille bei dieser EM für das deutsche Team, unterstrich damit erneut ihr großes sportliches Potenzial für die Zukunft.

Im Kata-Team-Wettbewerb der Juniorinnen konnte das deutsche Team nach erfolgreicher Vorrunde ebenfalls in die Finalrunde der besten vier Nationen einziehen.

Dort standen sie Ungarn und Norwegen gegenüber. Während die Norwegerinnen ungefährdet bezwungen werden konnten, hatten die Ungarinnen den besseren Lauf, konnten mit mehr Dynamik überzeugen. Am Ende holte Ungarn den Titel vor Deutschland und Norwegen.

Mit Einzel-Gold und Team-Silber konnte Leonie Diffené sehr erfolgreich bei dieser EM abschließen. Der Anschluss als feste Größe im A-National Team des Deutschen JKA-Karate Bundes (DJKB) ist ihr somit sicher.

„Gemessen an ihrem Alter und dem technischem Potenzial hat die 18-jährige Athletin noch eine große Zukunft vor sich“, ist sich ihr Sensei im BKC, Tobias Prüfert, sicher.

An den Wettkämpfen im Kata schlossen sich die Kumite-Entscheidungen an. Hier kamen nunmehr die beiden HKC-Karateka bei den Senioren zum Einsatz.

Für Stephan Walsleben wollte es bei diesen Titelkämpfen aber nicht richtig laufen. Seine erste Begegnung gegen den Schotten James Sinclair gewann er noch. Doch gegen den Ungarn Szabolcs Németh fand er nicht in seine gewohnte Form, unterlag und schied aus dem Einzel-Wettbewerb aus.

Im Kumite-Team der Herren musste das deutsche Team auf den Start von Florian Bindbeutel verzichten, da dieser sich im Einzel verletzte. Dafür sprang Stefan Gude ein. Gemeinsam mit Gude und Dennis Klassen schlug Walsleben zunächst die irische Mannschaft klar.

Im zweiten Kampf war Monaco der Gegner. Walsleben war der erste Kämpfer, hatte aber wieder ähnliche Probleme wie im Einzelwettbewerb und verlor. Da Klassen seinen Kampf gewann, lag die Entscheidung bei Gude. Bis kurz vor Ablauf der zwei Minuten Kampfzeit stand es unentschieden, doch Gude riskierte noch einmal alles, griff beherzt an. Jedoch war sein Gegner ein wenig schneller, nutzte den Moment und erzielte den einen notwendigen Punkt, um den Sieg für Monaco zu erringen.

Bianca Walsleben besiegte in der Kumite-Einzel-Vorrunde zunächst die Französin Aurelie Flandre. Auch Rose Tumminello aus England musste die Überlegenheit der Deutschen anerkennen. Im Poolfinale stand sie der Norwegerin Therese Naesgaard gegenüber, gewann und zog erstmals im Einzel in ein Finale ein.

In diesem musste sie ihren ersten Kampf gegen die sehr erfahrene Serbin Nada Saric austragen. Obwohl Walsleben taktisch gut aufgestellt war, fehlte am Ende immer ein Stück Distanz zum Ziel, so dass die Serbin zuerst sie und im Anschluss ihre englische Gegnerin besiegte und verdient Europameisterin wurde. Für Walsleben blieb die Bronzemedaille, auf die sie und ihr Trainer und Bruder Stephan Walsleben sehr stolz sind.

Im Kumite-Team der Damen startete sie gemeinsam mit Nadja Stuchlik und Caroline Sieger. Nach Siegen über Norwegen und Tschechien zog die deutsche Mannschaft in das Finale ein.

Gegner war in diesem, wie bereits oftmals zuvor, die englische Mannschaft. Nach einem Sieg von Stuchlik, einer Niederlage von Walsleben und einem Unentschieden von Sieger gab es einen Stichkampf. Diesen bestritt Nadja Stuchlik für die deutschen Damen. Ihr gelang es, zwei Punkte zu erzielen. Damit war der Europameistertitel für das deutsche Damen-Kumite-Team perfekt.