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Laufsport Die Medaille kommt per Post

Der Landescup 2020 der Laufsportler ist Geschichte. Im nächsten Jahr sind 15 Wettbewerbe vorgesehen - anlässlich des 30. Geburtstages.

Von Daniel Hübner 27.11.2020, 15:23

Magdeburg l Die Gaensefurther Sportbewegung hat in diesem Jahr eine ganze Armada von Frischluftfreunden über Wiesen und durch Wälder geschickt. Sie waren beim 8. Süppling Cross in Demker dabei, beim 25. Geiseltalseelauf in Braunsbedra, bei der Landesmeisterschaft im Straßenlauf in Magdeburg und auch beim 11. Parklauf in Tangerhütte. Sie wären sicherlich auch dabei gewesen, wenn noch neun weitere Wettbewerbe ausgetragen worden wären. Aber wie der Amateursport im Allgemeinen hat es die Läufer Sachsen-Anhalts in diesem Jahr besonders hart getroffen – weshalb letztlich die Ergebnisse aus nur vier von ursprünglich 13 geplanten Veranstaltungen in die Wertung des Novo-Nordisk-Landes-cups eingingen.

Es war also eine ziemlich traurige Saison 2020. Oder wie Andreas Broska, Vizepräsident Breitensport des Landes-Leichtathletikverbandes, sagt: „Es war eine andere Saison.“

Und nicht nur wegen der fehlenden Kilometer und Resultate auf den Strecken: „Es musste quasi jede Woche neu entschieden werden“ – ob gelaufen wird oder eben nicht. Broska hat womöglich selten so oft in einer Saison eine Nummer gewählt, sein Ohr ans Telefon gelegt und „Hilfestellung für die Vereine gegeben“, wie in den fünf Auflagen des Cups unter seiner Obhut zuvor. Und das zumeist von Berlin aus, wo der Polizist lebt und arbeitet.

Seit 2014 ist er Vizechef im Verband, seit 2015 kümmert er sich als Laufwart um die traditionelle Veranstaltung. „Manche Veranstalter hatten auch Respekt vor der Corona-Situation und vielleicht ein wenig Angst“, sagt der 27-Jährige, der selbst an zwei Wertungsläufen teilgenommen und damit die Anzahl der Mindeststarts erreicht hat, um Neunter im Männer-Klassement zu werden. Zudem wurden Wettbewerbe abgesagt, weil der Mehraufwand, den ein wegen Corona gefordertes Hygiene-konzept mit sich bringt, nicht zu leisten war.

Als im organisierten Wettbewerb gelaufen werden durfte – wie bei der Straßen-Landesmeisterschaft am 4. Oktober – wurde die Sehnsucht nach den Läufen mit anderen und gegen andere deutlich: „Wir hatten für diese Veranstaltung, an der sonst 250 Sportler teilnehmen, mehr als 450 Meldungen“, berichtet Broska. Läufern mit oder ohne Starterpass, Läufern in und außerhalb der Landescup-Wertung wurden die Türen zum Start geöffnet.

Im Landescup selbst haben letztlich 461 Damen und Herren wenigstens einen der vier Wettkämpfe absolviert, 182 Starter sind in die Wertung gekommen. Den Podestsammlern „werden wir im Dezember Medaille, Urkunde und Präsent per Post zukommen lassen“, berichtet Broska. Die Ehrung sollte ursprünglich am 7. November in Barby über die Bühne gehen, sie ist natürlich ausgefallen wegen der Pandemie.

Broska, der für die TSG Calbe startet, kann nun „nicht in die Glaskugel schauen“, er kann heute nicht sagen, wie die Corona-Welt im kommenden Jahr aussieht. Aber er hofft natürlich, dass das Jahr des 30. Geburtstages ein Jahr ohne Absage wird, ein geregelter Landescup wie ihn die Frischluftfreunde kennen. Und Broska hat bei der Auswahl der dann 15 Stationen von Tangerhütte bis Bad Kösen natürlich auf Streckenprofile geachtet. Vielfalt ist in dieser Serie wichtig. „Sie soll nämlich eine besondere bleiben“, erklärt der Landeslaufwart.

Die Saison wird also wieder mit dem Süppling Cross in Demker eröffnet. Am 7. März geht der Lauf in seine neunte Auflage. Die Saison wird in Tangerhütte beendet, beim 12. Parklauf. Während der Geiseltalseelauf in Braunsbedra diesmal eine Landescup-Pause einlegt, gehören der Kaisersteinlauf in Letzlingen (27. März) oder der Rudelsburglauf in Bad Kösen (2. Oktober) dazu. Für manchen Sportler sind das weite Anreisen. „Ich bin mir aber sicher, dass es auch im neuen Jahr einige Enthusiasten geben wird, die alle Läufe bestreiten wollen“, meint Broska.

Alle Starter der Gaensefurther Sportbewegung werden dieses Ziel sicherlich nicht angehen. Aber die 24 Damen und Herren, die in diesem Jahr mindestens zwei Wettbewerbe absolviert haben und damit zum Sieg in der Mannschaftswertung vor dem HSV Medizin gelaufen sind, werden 2021 mit der Vorgabe starten: Titelverteidigung.