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Radball Zweitliga-Rückkehr das erklärte Ziel

Nach einer Übergangssaison wollten die Post-Radballer neu angreifen und im alten Erfolgsgespann die Zweitliga-Rückkehr ins Visier nehmen.

Von Hans-Joachim Malli 19.12.2020, 00:01

Magdeburg l Eigentlich sollte am 14. November der Startschuss zur neuen Oberliga-Saison im Radball fallen. Die Post-Radballer wären dabei Gastgeber für eines der beiden Turniere des 1. Spieltages gewesen. Daraus wurde coronabedingt nichts. Vielmehr herrscht seitdem Ruhe in der Spielstätte der Postler in der Sporthalle am Gneisenauring in Neu Olvenstedt, nahe der Düppler Mühle. Die Räder stehen still, stauben im Verschlag der Post-Radballer ein.

„Ich wollte schon längst mal wieder hin, nach dem rechten sehen und eine Radgabel austauschen. Doch selbst dazu fehlt mir momentan der Antrieb“, sagt „Mister Radball“ Klaus Kittler, seit Jahrzehnten Abteilungsleiter und Trainer der Post-Radballer in Per- sonalunion. Dabei haben die Stadtfelder Großes vor, wollen schnellstens zurück in die 2. Bundesliga.

In der Saison 2019/20, die immerhin komplett über die Runden gebracht werden konnte, war das für das Post-Duo Tim Fahlberg (26) und Matthias Gollos (51) keine Option. Das ungleiche Paar aus dem Post-Eigengewächs und dem lange Jahre erfolgreichen Oldie existierte nur eine Spielzeit, war aus der Not geboren, weil der eigentliche Gollos-Partner Ronny Sievers verletzt ausfiel.

„Ronny hatte schon zum Ende der vorjährigen Zweitliga-Saison, die ja für uns mit dem Abstieg endete, einen Bandscheibenvorfall. Für einen Dachdecker nicht ungewöhnlich. Da er sich nicht operieren lassen wollte, sondern eine längere Reha machte, fiel er ein halbes Jahr aus“, erklärt Kittler.

Das „Ersatzpaar” Fahlberg/Gollos wurde immerhin Rangfünfter, während die Post-Zweite mit Uwe Labahn und Torsten Wunderling als Zwölfte absteigen musste. Fahlberg/Gollos feierten beim Turnier um die Landesmeisterschaft Anfang Oktober in eigener Halle mit dem Titelgewinn in einem dramatischen Entscheidungsspiel inklusive Viermeterschießen dann doch noch einen verspäteten Erfolg. Die Titelkämpfe sollten ursprünglich als Saisonabschluss schon am 18. April stattfinden, fielen seinerzeit aber dem ersten Lockdown zum Opfer.

Für die neue Saison 2020/2021, die möglichst mit dem Zweitligaaufstieg enden soll, hatten „Boss“ Kittler und seine Mitstreiter personell alles auf Neuanfang gestellt. Rückkehrer Sievers und Gollos bilden das Team Post I. Fahlberg und Nachwuchsspieler Aaron Zufelde treten als Post II ebenfalls in der Oberliga an, während Wunderling gemeinsam mit Eik Frahm als Post III in der Verbandsliga starten soll. Doch ist das alles Theorie, weil aktuell der Lockdown jeglichen Trainings- und Spielbetrieb ausgebremst hat.

Obwohl derzeit nicht abzusehen ist, wann es weitergeht bzw. erst einmal richtig losgeht, hält Klaus Kittler natürlich ständigen Kontakt mit seinen Schützlingen. Mit Routinier Gollos, der einst aus Tollwitz kam, längst in Magdeburg wohnt und bei VW in Wolfsburg arbeitet, telefonierte er unlängst. „Zudem haben wir eine WhatsApp-Gruppe, in der ich die Jungs immer wieder anstachele, sich fit zu halten“, sagt Kittler. Radballspezifisches Training, das nun mal paarweise stattfindet, ist dagegen gar nicht möglich.

Kittler setzt bei den Post-Radballern, auch wenn sie eine Randsportart und finanziell absolut nicht auf Rosen gebettet sind, auch künftig auf den Nachwuchs. „Aktuell haben wir 16 Nachwuchssportler. Im Sommer waren es noch 20, aber vier haben mit Lehrjahresbeginn aufgehört”, skizziert er die Situation.

Aushängeschild der Post-Jugend ist das U-17-Team Ruben Zufelde/Konrad Beckmann. Das Duo ist schon vier, fünf Jahre dabei und stand als U-15-Mannschaft bereits im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft. Nicht nur für diese beiden Talente hofft Klaus Kittler, dass die Post-Radballer möglichst ab Januar wieder trainieren und Turniere spielen können.