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Ringen Jahn bringt die Halle zum Kochen

Die Ringer des MSV 90 haben den Hinkampf des Liga-Finales beim KSV Salzgitter mit 17:14 gewonnen.

Von Michael Kraska 11.12.2018, 04:00

Magdeburg l Vorausgegangen waren dem Endresultat neun Kämpfe, die alles zu bieten hatten und sowohl die Gastgeber als auch die Magdeburger in einem hitzigen und spannenden Gefecht ein Wechselbad der Gefühle durchleben ließen. Am Ende war das Magdeburger Trainergespann Thomas Dybiona und Bernd Heller wohl um einige Jahre gealtert, denn für schwache Nerven war dieser Abend mal wieder nichts.

Da war zunächst der Kampf von Same Mansouri. Der Magdeburger führte bereits nach Punkten und wurde dann durch eine Grifftechnik seines Gegners Sekunden vor dem Pausengong geschultert. Entsetzen und Sprachlosigkeit bei den Magdeburgern, sofort Stimmung in der ausverkauften Halle.

Und es ging weiter. Hannes Vetter punktete seinen Gegner aus, Jubel bei den Magdeburgern. Stefan Müller wurde ausgepunktet, Salzgitter stand Kopf. Christian Schurig gewann knapp, Hassan Mouavi verlor hoch und die Magdeburger gerieten mit 6:12 zur Pause ins Hintertreffen. Das Heimpublikum hochzufrieden, beim MSV raufte man sich die Haare.

Marko Gebhardt brachte danach mit seinem Sieg die Magdeburger wieder ins Geschäft, ehe Thomas Ferchland ähnliches gelang, wie dem Salzgitterer, der im ersten Kampf Mansouri schulterte. Ferchland lag nach Punkten zurück und war auch nicht weit davon entfernt, selbst geschultert zu werden. Doch er konnte sich noch einmal aus dieser Lage befreien und brachte dann einen Wurf mit aller Urgewalt an. Ansatzlos beförderte er damit seinen völlig überrumpelten Kontrahenten auf die Schultern. Emotionen, Jubelschreie und geballte Sieger-Fäuste bei den Magdeburgern, plötzliche Funkstille im Lager der Gastgeber. Der Wahnsinn nahm seinen Lauf, der MSV führte erstmals mit 14:12.

Da Eduard Hochhalter zwar erwartet, aber dafür nur knapp verlor, stand es vor dem letzten Kampf 14:14. Es hing nun alles an Mathias Jahn, der mit Quasim Rezail einen ganz harten Brocken vor sich hatte. Und dieser zündete auch ein Feuerwerk und rang den Magdeburger schwindlig. 7:0 stand es bereits für den Salzgitterer, als es Jahn das erste Mal gelang, selber zu punkten.

Doch wenn einer die Ruhe im Kampf selber ist und den Kampf lesen kann, dann Jahn. Zwar gab der Magdeburger noch weitere Punkte ab, erzielte aber nach und nach eigene Wertungen. Jahn hatte nun die Schwachstellen seines in den Anfangsminuten fulminant aufringenden Gegners ausgemacht.

Ein Kampf dauert sechs Minuten, das wusste an diesem Abend keiner besser als der Magdeburger, der mit jeder Sekunde dominanter wurde. Mitte der zweiten Halbzeit ging Jahn beim Punktestand von 12:11 das erste Mal in Führung und begann nun wie ein Jäger seine Beute vor sich herzutreiben.

Die Halle stand jetzt Kopf, denn die zahlreich mitgereisten Magdeburger machten nun richtig Stimmung und sorgten für Heimkampfatmosphäre. Am Ende siegte Jahn mit 19:11 Wertungspunkten und sicherte dem MSV den 17:14 Auswärtssieg.

Trainer Thomas Dybiona meinte nach dem Kampfabend: „Das wir am Ende hier noch gewinnen, ist das Ergebnis einer starken Leistung meines Teams. Aber letztlich führen wir vor dem Rückkampf nur mit drei Mannschaftspunkten. Wie schnell die egalisiert werden können, haben uns die Kämpfe heute gezeigt. In Sack und Tüten ist noch gar nichts.“

Der Rückkampf im Finale der Landesliga Sachsen-Anhalt findet am kommenden Sonnabend ab 19 Uhr in der Sporthalle Bodestraße statt.