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Schach Verständnis für „alternativloses“ Ende

Der Landesverband hat dem angedachten Spielbetrieb ein Ende gesetzt. Bei Aufbau Elbe und dem SV Rochade zeigt man dafür Verständnis.

Von Kevin Gehring 25.01.2021, 23:01

Magdeburg l Schon zum Ende des alten Jahres hatte Roland Katz ein ungutes Gefühl: „Wann und ob künftig Wettkämpfe stattfinden können, liegt nicht in unseren Händen“, hatte der Spielleiter im Landesschachverband Sachsen-Anhalt (LSV) seinerzeit gesagt. Vor Wochenfrist tagte nun der erweiterte Landesspielleiterausschuss im virtuellen Raum und kam um eine Entscheidung nicht herum: Die Saison 2020/2021 wird für Verbandsliga und die beiden Landesliga-Staffeln abgesagt.

„Diese Entscheidung ist alternativlos. Die beiden ersten Termine wurden bereits in den Juli verschoben. Auch die Runden drei und vier sind im Februar nicht realisierbar“, erklärte Katz. Der Verband müsste demnach von März bis zum Juli eine komplette Saison mit neun Spieltagen durchführen. „Das ist nicht machbar. Eine Verlängerung der Saison bis zum Jahresende 2021 würde bedeuten, dass in der dann folgenden Saison eine unverhältnismäßig große Terminfülle für Punktspiele auftritt.“

Im Herbst will der LSV nun einen neuen Anlauf zur Saison starten. Bei den Magdeburger Vereinen trifft diese Entscheidung auf viel Verständnis. „Es war absehbar, dass es so kommen wird“, meint Jens Windelband, Abteilungsleiter der SG Aufbau Elbe. „Nach den Entwicklungen der letzten Wochen wäre ein Einstieg völlig illusorisch. Die Absage war nur eine Frage der Zeit“, sagt der 39-Jährige. Dass es die Sportler seiner Abteilung ähnlich sehen, dessen ist sich Windelband sicher: „Schachspieler sind eigentlich immer sehr einsichtig. Ich glaube nicht, dass es irgendjemanden groß überrascht hat.“

Auch beim SV Rochade 96 hat sich die Enttäuschung über die Nachricht in Grenzen gehalten. „Es ist natürlich schade, aber absolut verständlich, dass man sich in der aktuellen Situation zurücknehmen muss“, sagt Vereinsvorsitzender Ralf Seibicke, der als Leiter der zweiten Mannschaft nach dem jüngsten Aufstieg vorerst folglich nicht in der Verbandsliga starten kann. „Uns Älteren macht das weniger aus, wir können das verkraften“, meint Seibicke, „aber für unsere jungen Spieler tut mir das leid.“

Darum hegt er noch die „große Hoffung“, dass immerhin die Nachwuchssportler des SV Rochade nach deren Aufstieg in der Jugendbundesliga noch spielen werden können. Hier ist die Saison, wie auch im überregionalen Senioren-Bereich für Aufbau Elbe I (2. Bundesliga Nord) sowie Aufbau Elbe II und Rochade I (beide Oberliga Ost) derzeit nur auf Eis gelegt.

Was hingegen den Spielbetrieb der Senioren in Sachsen-Anhalt unterhalb der Landesebene angeht, sieht Seibicke keine Chance mehr: „Es ist nur noch eine Formalität, dass der Schachbezirk Magdeburg mit dem Abbruch nachzieht.“