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SchwimmenVom Lehrling zum Ästheten

Frank Baltrusch war als Schwimmer ein Späterstarter. Vor 30 Jahren bei den Olympischen Spielen in Soul war er auf die Minute da.

Von Willi Olfert 21.09.2018, 23:01

Magdeburg l Vor genau 30 Jahren, am 22. September 1988, krönte der heute 54-jährige Magdeburger Frank Baltrusch seine ungewöhnlich lange Schwimm-Laufbahn (1981-1988) in Seoul mit der olympischen Silbermedaille über 200 Meter Rücken.

Sieben Medaillen erschwamm er bei Welt-und Europameisterschaften auf den Rückenstrecken sowie mit der 4 x 100-Meter-Lagenstaffel der DDR. Zugabe war der Weltrekord auf der 25-Meter-Kurzbahn.

Kampfgeist, Ehrgeiz und Willensstärke prägten ihn schon, als er als „Schwimmlehrling“ in der zweiten Klasse von sich enttäuscht war und dennoch 1974 mit Hilfe seiner Eltern nun erst recht den Weg über die BSG Einheit Pädagogik Magdeburg zur Sportschule und den SCM suchte. Das zwei- bis dreimalige tägliche Training und die enorme schulische Belastung brachte besonders Klassenlehrerin Ernie Schlender mit viel Einfühlungsvermögen bei teilweisem Einzelunterricht und Schulzeitverlängerung unter einen Hut. In der Elbeschwimmhalle sorgte Trainer Ulf Schramme mit mutigen Ideen und vielseitigen Trainingsinhalten für neue Reize, mehr Freude und Bestleistungen in allen Bereichen.

„Die harmonische Planabstimmung mit Ulf, der familiäre Rückhalt und die physiotherapeutischen Maßnahmen durch Simone Oppermann, Marita Meyer und Franka Fink waren Eckpfeiler meiner Ergebnisse und verringerten die Verletzungsgefahr“, ist sich der elegante Rückenschwimmer sicher.

Konsequentes Abtrainieren nach der Karriere kommt dem ehemaligen Diplom-Sportwissenschaftler und jetzigen Risikomanager einer großen Versicherung genauso zugute wie Rad-, Ski- und Kanutouren mit seiner Ehefrau Kathrin, Tochter Tina und Schwiegersohn Heinz sowie Badminton mit seinem ehemaligen Trainer und Freunden.