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Sportpolitik Trümper: Brauchen uns nicht zu verstecken

Gespräch mit Magdeburgs OB Lutz Trümper über Aspekte des Magdeburger Sportgeschehens.

Von Roland Schulz 05.01.2018, 00:01

Volksstimme: Herr Oberbürgermeister, was hat Sie 2017 besonders am Magdeburger Sport begeistert?
Lutz Trümper: Vor allem, dass wir neben unseren beiden Aushängeschildern SCM-Handballer und 1. FC Magdeburg eine tolle Breite haben. Neben dem Abschneiden der Hand- und Fußballer gab es auch viele tolle Ergebnisse im Schwimmen. Neben den bereits etablierten Magdeburger Startern wachsen hier wieder viele Talente heran, die bei internationalen Wettkämpfen Titel und Medaillen gewonnen haben. Gleiches trifft auf die Abteilungen Rudern, Kanu und Leichtathletik des SC Magdeburg zu. Das zeigt, dass die Breite in unseren beiden großen Aushängeschildern vorhanden ist.

Woran denken Sie dabei besonders?
Viele Schülerinnen und Schüler in den beiden Sportschulen strengen sich täglich an, um Bestleistungen zu bringen. Wenn ich zum Beispiel als Schwimmer bereits morgens um sechs Uhr in der Halle bin und meine Runden drehe, dann acht Stunden zur Schule gehe und anschließend wieder zum Training, dann ist das eine enorme Leistung. Sie ist aber nötig, um Weltspitze zu werden. Die Forderung in Deutschland, dass wir überall Spitze sein müssen, ist zwar schön gesagt, erfordert aber von den Sportlerinnen und Sportlern neben dem Talent viel Enthusiasmus und Engagement.

Wie sieht der Beitrag der Stadt zur Erhaltung dieses erfreulichen Trends aus?
Da wir diesen Enthusiasmus und das Engagement der Verantwortlichen und Sportler spüren, unterstützen wir dies auch. So sind unsere Sportanlagen alle in einem ziemlich guten Zustand. Zudem werden viele Anlagen nach und nach wieder in einen guten Zustand versetzt. So wie zur Zeit die Sportanlagen, die 2013 alle weggeschwemmt wurden wie das Ruderbootshaus des SC Magdeburg.

Viele Sportanlagen sind jedoch in die Jahre gekommen. Geht deren Sanierung auch in diesem Jahr weiter?
Seit Jahren sind in jedem Haushaltsplan ca. eine Million Euro für die Sportstättensanierung einkalkuliert. Das wird auch fortgesetzt, aber eben nach und nach. Es ist aktuell unmöglich, zum Beispiel alle vorhandenen Kunstrasenplätze, wie damals beim Bau aufgrund von Förderprogrammen geschehen, auf einmal zu sanieren. Es kommen ja auch noch andere Themen dazu. Wie der geplante Umbau der MDCC-Arena, für den wir im Haushalt bereits sechs Millionen beschlossen haben. Zudem wird eine neue Sporthalle am Lorenzweg gebaut. Dies alles muss natürlich auch aus dem Haushalt finanziert werden. Das zeigt, dass wir uns in Bezug auf Erhalt und Bau von Sportstätten in der Stadt vor keinem anderen Ort verstecken brauchen.

Gibt es dazu auch Unterstützung seiten des Landes bzw. des Bundes?
Das Land will mit einer größeren Summe den Ersatzneubau für die Gieselerhalle im Lorenzweg unterstützen. Genaueres muss aber noch abgestimmt werden. Ansonsten ist das Land mit kleineren Beträgen bei den verschiedensten Projekten dabei. Zudem nutzen wir die Möglichkeit, Fördermittel über andere Projekte zu beantragen, so wie jetzt beim Umbau des Sportplatzes in der Hessestraße.

Welche Erwartungen für das Jahr 2018 haben Sie an die Magdeburger Sportler?
Was heißt Erwartungen, das ist im Sport immer schwierig. Die größte Hoffnung, die in Magdeburg wohl alle haben, ist die, dass der Fußballclub in die 2. Liga aufsteigt. Davon träumt die ganze Stadt. Alle hoffen darauf, dass es funktioniert. Aber mit Erwartungen muss man immer vorsichtig sein. Es wäre zudem toll, wenn die Handballer die Endrunde des EHF-Cups erreichen, zumal diese ja in der Getec-Arena ausgetragen wird. Zudem hoffe ich, dass die Stadt auch bei den olympischen Winterspielen mit einem oder zwei Bob-Anschiebern vom MSC vertreten ist. Man sollte aber nicht mit zu vielen Medaillenerwartungen in das neue Jahr gehen. Die Welt ist groß geworden, viele Nationen haben sich auch im Sport spezialisiert und vor allem viel dazu gelernt. So wird der Kampf um Medaillen und vordere Platzierungen immer härter.