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Tischtennis Kostadinov künftig Nummer zwei

Der TTC Börde will wieder die Nummer eins in Magdeburg werden. Deshalb wurde jetzt der Türke Gözübüyük verpflichtet.

Von Hans-Joachim Malli 28.02.2019, 00:01

Magdeburg l Am Montag nach dem spielfreien Wochenende trainieren die Verbandsliga-Herren des TTC Börde im vereinseigenen Objekt in der Steinigstraße. Mit dabei ist auch der eigens aus Wernigerode angereiste Marin Kostadinov. Der gebürtige Bulgare ist die aktuelle Nummer eins des verlustpunktfreien Verbandsliga-Tabellenführers und designierten Landesmeisters.

Schon vor Jahren arbeitete Kostadinov, der seinen Lebensunterhalt großteils mit Tischtennis verdient, als Trainer bei den Stadtfeldern. „Seit 25 Jahren lebe ich in Deutschland“, erzählt der sympathische Schwarzschopf, der auch sein persönliches Glück im Harz gefunden hat.

Als Aktiven verschlug es ihn 1996 zunächst nach Blankenburg, dann 19 Jahre zum VfL Oker nach Goslar. „Jetzt spiele ich für Magdeburg. Auch heute noch arbeite ich als Trainer im gesamten Harz, war als Stützpunkttrainer auch für den Landesverband tätig“, schaut Kostadinov auf ein Vierteljahrhundert Tischtennis in Deutschland zurück.

Der 44-Jährige weiß auch, warum sich der Nachwuchs in Deutschland so schwertut, an die Spitze zu gelangen: „Sachsen-Anhalt ist nun mal nicht so ein großes Bundesland und der Verband auch finanziell nicht so stark wie zum Beispiel Niedersachsen und die anderen alten Bundesländer. Dazu kommt, dass hier nur wenige Vereine hochklassig spielen. Diese wollen dann irgendwie die Liga halten. Da haben es junge Spieler schwer, sich in den Mannschaften zu inte-grieren, denn sie brauchen Zeit, sich zu entwickeln.“

Dreimal die Woche, montags, mittwochs und freitags, ist Kostadinov ab dem frühen Nachmittag in der TTC-Halle anzutreffen, trainiert zunächst den Nachwuchs und später selbst. Viel Zeit für die Familie bleibt da nicht, zumal noch die Punktspiele an den Wochenenden anstehen. „Meiner Frau Madeleine geht es als Marktleiterin ähnlich. Wir sehen uns immer erst am späten Abend, haben uns aber daran gewöhnt“, klärt der Tischtennis-Profi auf.

Mit dem TTC Börde will Kostadinov nach einem Jahr Verbandsliga nicht nur zurück in die Oberliga, sondern auch möglichst die Liga halten. „Ohne Verstärkung wird das nicht gehen“, weiß Vereins-Chef Frank Kuhnert. Darum wurde der in Berlin lebende Ali Gözübüyük verpflichtet. Der Deutsch-Türke erinnerte sich an die früheren Begegnungen in der Oberliga Nordost gegen die Stadtfelder, soll die aktuelle Nummer eins in der Oberliga werden.

Hinter dem aktuell noch für den TTC 95 Odenheim im Kraichgau spielenden Gözübüyük folgen Marin Kostadinov, Jens Köhler, der zur Rückrunde zum TTC zurückgekehrte Berliner Andreas Mühlfeld, Richard Köhler und Jonas Schüttig.

„Eigentlich wollten wir in der Oberliga ja mit eigenen Leuten bestehen. Aber ganz ohne Verstärkung hat man keine Chance“, stellt Kuhnert angesichts des Abstiegs von 2018 fest. Finanziert wird der Neuzugang durch Sponsoren.

Im Gegensatz zum Stadtrivalen HSV Medizin, dessen Teammanager Andre Futh vom Aufstieg in die 3. Bundesliga träumt, ist der TTC Börde Eigentümer seiner Trainings- und Spielstätte in der Steinigstraße. „Als wir damals die Sportstätte für 30 Jahre gepachtet hatten, zeigten uns die anderen Vereine einen Vogel, meinten, wir seien völlig irre“, erinnert sich Kuhnert.

Inzwischen müssen auch diese Vereine für die Turnhallennutzung an die Stadt bezahlen, sind aber nicht Herr im Hause. In den Winterferien schickte Futh mehrere HSV-Aktive zum Training nach Stadtfeld. Auch Tischtennis-Enthusiasten aus anderen Vereinen trafen sich in den Winterferien in der Steinigstraße zum „Kräftemessen“, da diese Sportstätte auch in den Ferien zur Verfügung steht.

Die zweite Mannschaft des TTC Börde soll in der Verbandsliga den sportlichen Unterbau für die Oberliga bilden. „Das Ziel für die erste bis dritte Mannschaft ist in der neuen Saison der Klassenerhalt“, hat TTC-Chef Kuhnert ganz klare Vorstellungen für die Mannschaften in der Oberliga, Verbandsliga und Landesliga.