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Turnen MSV Elbe ist Teil von etwas Großem

Zwölf Sportgymnastinnen des Magdeburger Sportvereins Elbe sind bei der Weltgymnaestrada in Österreich dabei.

Von Heike Jones 04.07.2019, 23:01

Magdeburg l Sophie Richter hat ihre Sportsachen schon in einem Koffer verstaut. Die Trainingshose mit der Aufschrift „Germany“ liegt ganz oben und ist nicht zu übersehen. Und diese Hose wird für die Turnerin des MSV Elbe ab Sonnabend möglicherweise zum unabkömmlichen Erkennungszeichen.

Denn so wie Sophie gehen in diesen Tagen Zehntausende auf Reisen. Und sie alle haben dasselbe Ziel: Dornbirn in Österreich, ganz in der Nähe des Bodensees. Zu den rund 50.000 Einwohnern des Ortes kommen auf einen Schlag 20.000 Besucher hinzu. Sportbegeisterte Menschen aus 68 Nationen, die sich das größte internationale Breitensportereignis – die Weltgymnaestrada – nicht entgehen lassen wollen.

Seit rund einem halben Jahr haben Sophie und elf weitere Sportgymnastinnen des Magdeburger Vereins für die deutsche Sport-Dance-Show trainiert. Und sie sind die einzigen Teilnehmerinnen aus Sachsen-Anhalt, die in Dornbirn mitwirken.

„Man braucht ein gutes Taktgefühl, aber es ist machbar“, sagt Sophie. Wichtig sei, sich die Koordinaten zu merken, um schnell den richtigen Platz in der Massenübung zu finden. „Wenn alles läuft, wird das Ergebnis klasse sein“, fügt Sophie an. „Denn wenn viele das Gleiche machen, dann ist das spektakulär.“

Das weiß sie von der letzten Stadiongala des Deutschen Turnfestes, wo sie vor zwei Jahren mitgemacht hat, und das spürte sie schon bei der großen Probe für die diesjährige Weltgymnaestrada im Mai.

Die Mädchen fahren mit ihren Betreuerinnen, unter ihnen die Verantwortliche für Rhythmische Sportgymnastik beim MSV Elbe, Ines Mothes, zu dem Event.

Und Mothes hat, was die Weltgymnaestrada betrifft, bereits Erfahrung. Schon 2003 war sie mit Gymnastinnen ihres Vereins bei dem Turnfest in Lissabon dabei. „Man sieht da auf kleinstem Raum, was jede Nation so macht. Ich komme immer mit vielen Inspirationen und Ideen zurück“, erzählt Mothes.

Besonders interessant und auffällig ist für die Trainerin dabei auch, dass viele Männer Gymnastik betreiben. „Die Hessen, Schwaben und Bayern sind da in Deutschland federführend.“ Weltweit betrachtet, „verblüffen die Japaner“, merkt Mothes an. Dort sei rhythmische Sportgymnastik definitiv auch ein Männersport. Und die Nordischen Länder wie Finnland und Schweden überraschen immer wieder mit ihren spektakulären Stadion-Großbildern.

In diesem Jahr will Ines Mothes allerdings auf keinen Fall Mexico und Uganda verpassen. Mit jeder Weltgymnaestada kommen nämlich immer neue Länder hinzu. So sind in Dornbirn 15 Nationen erstmals dabei.

Sophie und ihre Vereinsgymnastinnen sind neugierig auf die Aufführungen und Mitmachveranstaltungen der anderen Länder. „Obwohl es kein Wettkampf ist, ist es eine ganz besondere Veranstaltung. Denn wir treten normalerweise ja auch kaum vor so vielen Zuschauern auf“,berichtet sie. Ein ganz anderes Vorhaben steht bei den Mädels aber auch auf dem Plan. „Wir wollen uns auf jeden Fall auch Zeit für ein Bad im Bodensee nehmen, wenn wir schon einmal in der Nähe sind“, verrät Sophie und lacht.