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Wasserball WUM-Chef Schulle muss Kröte schlucken

WUM-Präsident Silvio Schulle hat lange für einen Bundesligaaufstieg gekämpft. Nun ist auch er für den Zweitliga-Verbleib.

Von Hans-Joachim Malli 28.05.2019, 01:01

Magdeburg l Was in der Pressemitteilung der Wasserball Union Magdeburg (WUM) zum Verzicht auf einen möglichen Erstligaaufstieg als „Entscheidung der Vernunft“ bezeichnet wurde, war für WUM-Chef Silvio Schulle ein hartes Ringen mit sich selbst. Der 51-jährige Unternehmer aus Ottersleben, der über seinen Sohn Lukas (22) zum Wasserball kam und seit 2014 der WUM vorsteht, hatte sich lange für einen Wiederaufstieg in die erste Bundesliga starkgemacht.

Nachdem der ostdeutsche Titel feststand, wollte Schulle das Aufstiegsturnier und auch neue Spieler nach Magdeburg holen. Seit Freitagabend steht fest, die WUM kann sich das nicht leisten, verzichtet auf das Turnier und den möglichen Aufstieg. „Auch wenn wir alle wollen, dürfen wir bei der Entscheidungsfindung den Verstand nicht ausschalten und auf Biegen und Brechen die erste Bundesliga durchdrücken“, wird Schulle in der WUM-Pressemitteilung zitiert.

„Es ist nicht nur das fehlende Geld. Allein die Ausrichtung des Aufstiegsturniers hätte uns eine Stange Geld gekostet. 5000 Euro reichen da gar nicht. Ich wollte gern aufsteigen, habe das vor allem aus sportlicher Sicht gesehen. Doch es bringt uns nichts, selbst wenn wir bei dem Turnier unter die besten drei gekommen wären. Bislang hat nicht ein neuer Spieler zugesagt. Auch hinsichtlich der spielfähigen Nachwuchs-teams erfüllen wir die Liga-Auflagen nicht“, so Silvio Schulle.

Nach der Präsidiumssitzung am Freitagabend informierte Schulle die Mannschaft. „Klar haben die Jungs erstmal geschluckt, es gab aber keine negative Äußerung“, bestätigte der WUM-Chef, der zugleich davon ausgeht, dass die Leistungsträger wie Marc Böer, Wilhelm Block oder sein Sohn Lukas weiter zur Stange halten. Ebenso die beiden Trainer.

„Wir haben die ganze Saison geackert wie die Schweine. Was du aber brauchst, ist ein Großsponsor, der auch länger dabei bleibt. Auch mehr Mitstreiter im Verein, damit die Arbeit auf breitere Schultern verteilt wird, wären nicht schlecht“, weiß Schulle senior.

Eines weiß er aber schon jetzt: „Die neue Saison in der 2. Liga wird megaspannend. Bundesligaabsteiger Plauen wird stark sein. Potsdam erwägt die Meldung einer zweiten Mannschaft, vielleicht ist auch Prag wieder mit dabei.“

Der Traum von der 1. Liga ist auch nicht vorbei. Schulle: „In drei Jahren haben wir unsere eigenen Talente ligareif.“