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Fußball Bördevereine wollen Abbruch

Der KFV Fußball Börde hat seine Vereine um eine Meinungsbekundung, ob die Saison fortgesetzt oder abgebrochen werden soll.

Von Stefanie Brandt 04.05.2020, 05:00

Oschersleben l Auch die Bördesport-Redaktion der Volksstimme hat sich einmal umgehört und Meinungen gesammelt.

Bis gestern waren noch nicht einmal die Hälfte aller möglichen Meldungen beim KFV Börde eingegangen. Knapp 30 der 80 Vereine schilderten ihre Sicht der Dinge. Dabei votierte die große Mehrzahl (22 Vereine) für einen sofortigen Abbruch. Die Frist für die Umfrage des KFV endet heute. Auch bei der Befragung durch die Volksstimme zeichnete sich eine klare Tendenz ab.

Steffen Mootz, SV Altenweddingen (8. Platz Landesklasse): „Wir sind für einen Abbruch. Man kann doch nicht auch noch die nächste Saison gefährden. Kinder müssen die Altersklasse wechseln, Spielgemeinschaften werden gegründet. Wenn man ab 1. September die Saison weiterspielt ist das in unseren Augen falsch. Ich kann aber Vereine verstehen, die weiterspielen wollen. Bei uns geht es ja um nichts mehr.“

Uwe Spieß, SSV Samswegen (14. Platz, Landesklasse): „Es wäre schön, wenn bald Klarheit herrschen würde. Egal ob die Saison nun annulliert, abgebrochen oder fortgesetzt wird, wir werden die Entscheidung respektieren, brauchen aber Planungssicherheit. Natürlich hätten wir in dem Szenario eines Abbruches ohne Absteiger und mit Aufsteigern den sportlichen Vorteil, in der Liga bleiben zu können, allerdings würden wir es auch akzeptieren, wenn es Absteiger geben sollte. Eine Aufstockung der Ligen auf 16 Mannschaften sehe ich nicht problematisch, wir haben früher bereits mit diesem Ligen-Schlüssel gespielt. Einem Punktspielstart im September stehe ich noch skeptisch gegenüber, keiner weiß, wie sich die Pandemie entwickeln wird. Wichtig ist, dass wir genug Zeit bekommen, um uns nach dieser langen Pause wieder ordentlich vorzubereiten.“

Nils Zabel, Osterweddinger SV (2. Platz Bördeliga): „Von mir aus können wir einfach sofort wieder anfangen Fußball zu spielen. Ich habe auch unserem Bürgermeister eine E-Mail geschickt, dass wir am 9. Mai wieder loslegen wollen. Ich kann diese Einschränkungen bei den aktuellen Fallzahlen nicht mehr verstehen, die Leute werden noch vorsichtig genug sein. Sportlich soll es einfach so schnell wie möglich wieder losgehen. So lange die Oberen in Berlin nichts beschließen, werden aber weder KFV noch FSA sagen: Feuer frei. Da wird sich keiner aus dem Fenster lehnen. Es ist egal, was wir da als Vereine sagen, da können wir uns unsere Meinung bilden, wie wir wollen. Auf die Tabelle gucke ich dabei gar nicht, das ist unerheblich. Wenn sie Saison abgebrochen wird, dann fügen wir uns und müssen eben wieder neu angreifen. Es ist nicht unser primäres Ziel, dass wir auf die Fortsetzung wegen des Tabellenstandes pochen. Aber wir haben die Zeit jetzt gut genutzt und unseren Platz saniert. Der Untergrund ist tip top und den wollen wir auch nutzen.“

Michael Feldheim, SV Blau-Weiß Empor Wanzleben (14. Platz Bördeoberliga): „Wenn ich als Tabellenletzter was dazu sage, ist klar, was alle davon halten. Ich bin für den Abbruch. Alle, die Erster sind, sollten aufsteigen dürfen und die Ligen bleiben so gleich. Ich denke, das ist eine gute Lösung für alle. Alle Spiele im Amateurbereich nachzuholen, das ist eine Belastung für die Jungs aller Vereine, die wahnsinnig ist. Schichten, allgemeine Arbeit, Familien – das alles muss berücksichtigt werden. Man kann nicht den kleinen Fußballer an allen Feiertagen auf den Rasen holen.“

Peter Strauß, SV Hötensleben (2. Platz Bördeoberliga): „Man kann die Saisonfortsetzung jetzt natürlich auf den 1. September verschieben, aber wissen wir, wie die Situation dann ist? Deshalb bin ich eher dafür, abzubrechen und die neue Spielzeit zu planen. Wir sind dann eben Zweiter und haben eine gute Saison gespielt. Unstimmigkeiten wird es bei jeder Entscheidung geben. Bregenstedt steht ja auch verdient oben, wenn man die Saison bisher sieht.

Natürlich wollten wir auch oben mitspielen – das haben wir ja auch geschafft. Wir sind perfekt in die Rückrunde gestartet und hatten uns zumindest auf den zweiten Platz eingeschossen, der ja normaler Weise auch zum Aufstieg reichen kann. Aber eine Fortsetzung im September bringt einfach zu viele Probleme mit sich. Was, zum Beispiel, machen die Spieler, die wechseln wollten? Was wird dann nach dem Saisonende im November gemacht? Wieder eine Pause dann bis zum Sommer? Wir werden aus diesen Gründen wohl für den Abbruch stimmen.“