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Fußball Final-Euphorie bei der Germania

Germania Wulferstedt hat den SV Seehausen mit 2:0 besiegt und steht im Pokalfinale.

Von Stefan Grimbach 03.05.2018, 03:00

Wulferstedt l Durch eine starke, intensive zweite Halbzeit verdienten sich die Germanen den Erfolg, darüber waren nach Abpfiff keine zwei Meinungen zu hören. Bei windig frischem Feiertagswetter schienen beide Mannschaften wenig Lust auf zwei Halbzeiten zu haben. Der erste Durchgang ist dann auch wenig erwähnenswert. Beide Teams waren um die eigene Genauigkeit bemüht. Seehausen ging erstmal auf Sicherheit, ließ Wulferstedt spielen und wollte kontern.

Hierbei schickte Gerlach nach Wulferstedter Fehlpass schnell Eric Strauß. Der stand beim Anspiel knapp im Abseits, so dass der Torabschluss nicht zählte (13.). Ansonsten stand Wulferstedt sehr gut. Spannungsmomente lieferte SVS-Torhüter Carsten Neugebauer mit einigen missratenen Abstößen vor Wulferstedter Füße. Das blieb glücklicherweise für Seehausen unbestraft.

Germanias Beisch zeigte sich beim Kopfball von Wischeropp (21.) und Abschluss von Nick Neugebauer unüberwindbar (25.). Die Gastgeber erzeugten zu wenig Gefahr, verloren oft in torgefährlicher Nähe den Ball wieder. Beide Seiten gingen nicht unzufrieden mit dem 0:0 in die Pause. Der unspektakuläre Fußball blieb noch ohne folgenreiche Fehler.

Die zweite Halbzeit war dann genau das Gegenteil von „unspektakulär“. Wulferstedt kam wie verwandelt aus der Kabine. Die Seehäuser Abwehr war sofort unliebsamer Beschäftigung ausgesetzt. Was für eine Szene, als Neugebauer die scharfe Stadler-Eingabe herunterfischte und Schütze den freien Ball aufs Tor donnerte, Neugebauer aber wieder dran war und den Ball gegen die Latte lenkte (50.).

Weiter ging es ohne Atempause für den SVS. Dilge köpfte im Nachsetzen drauf, Neugebauer kitzelte den Ball in Rücklage an die Lattenunterkante, von wo aus der Ball in der Luft im Tor schien. Ob der Ball auch hinter der Torlinie aufsprang, hätte nur ein Videobeweis geklärt (53.). Die Schiedsrichter regten sich nicht. Der dritte Aluminiumtreffer innerhalb fünf Minuten war ein Lattenaufsetzer, als Max Stadler hoch hineinflankte (55.). Als Jahn auf Max Stadler ablegte, hielt Neugebauer dessen Schuss fest (58.).

Die Belohnung für den druckvollen Fußball erntete Wulferstedt endlich in der 70. Minute. Max Stadler steckte auf Sebastian Stadler durch. Der lief bis zur Grundlinie und überwand Neugebauer aus spitzem Winkel über die kurze Ecke. Das war von beiden Stadlers stark gemacht!

Seehausen musste den Schock durch schnelles Handeln wegstecken. Die Gäste versuchten die Kontrolle zurückzugewinnen. Im Eifer gelang aber nichts Gefährliches mehr gegen sehr gut stehende, kompromisslose Germanen, die diesen Erfolg vielleicht etwas mehr wollten. Die Entscheidung fiel in der 85. Minute: Reimann brachte einen Freistoß in den Strafraum, wo Schünemann die Flugbahn falsch einschätzte und über den Ball trat. Der dadurch völlig freie Stadler drosch den Ball mit Vollspann über Neugebauer hinweg in den Winkel.

Seehausen mobilisierte danach noch einmal alles. Doch auch Wischeropps wunderbare Kopfballchance, zentral über das Tor geköpft, wurde in der dritten Minute der Nachspielzeit vergeben.

Mit dem Einzug ins Pokalfinale gewinnt eine langweilige Landesklassen-Saison für Wulferstedt zum Ende hin noch einmal eine große Euphorie und etwas, an das man jetzt fest glauben kann.

Germania Wulferstedt: Beisch – Ilsmann, Brunke, Charwat, Dreyer (33. S. Stadler), Dilge, Grzenda, Reimann, Schütze (88. Mann), M. Stadler, Jahn (84. Zimmermann)

SV Seehausen: C. Neugebauer – Seibert, Reber, Siegmund, Schünemann, Marschke, N. Neugebauer (71. Trautwein), Wischeropp, Hentschel (62. Hoppe), Strauß, Gerlach

Tore: 1:0, 2:0 Sebastian Stadler (70., 84.)

Schiedsrichter: Alexander Lewanschek, Gordon Gerhardi, Heiko Borchers

Zuschauer: 305