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Fußball Notelf überrascht sogar sich selbst

Einen Neun-Punkte-Vorsprung auf den Abstiegsrang hat sich der Oscherslebener SC mit dem 3:1-Erfolg gegen Germania Wernigerode erarbeitet.

Von Stefanie Brandt 11.11.2019, 04:00

Oschersleben l Beachtlich war die Leistung der Oschersleber vor allem, wenn man bedenkt, unter welchen Vorzeichen die Partie stand. Auf der Bank saßen – nach einer kurzfristigen, arbeitsbedingten Absage von Christian Dannenberg – nur Torhüter Steven Koch, allerdings mit angebrochenem Daumen, Co-Trainer Stefan Paulinski und Lucas Bendlin aus der zweiten Mannschaft. Trainer Thomas Klare musste von Beginn an selbst auflaufen.

„Wir haben vor dem Spiel wieder gesagt: ‚Lasst uns das mit unserem kleinen Kader einfach mit Spaß, aber vernünftig angehen.‘ Ehrlich, jeder hat gedacht, dass wir dieses Spiel verlieren. Aber wenn man gesehen hat, wie es gelaufen ist, hat dann auch jeder gesagt, dass wir verdient gewonnen haben“, freute sich der Coach über den unerwarteten Erfolg.

Schon in Halbzeit eins waren die Oschersleber die bessere Mannschaft, erarbeiteten sich viele Standardsituationen, aus denen sie aber noch keinen Profit schlugen. Die Personallage verschlechterte sich unterdessen weiter. Bereits in der 25. Minute fiel Brunner mit Schwindelgefühlen aus. Für ihn kam Bendlin, der sich später noch als Glücksgriff erweisen sollte.

Nach der Pause führte dann gleich der erste Standard zum Tor: Ein Einwurf von Zabel wurde auf den zweiten Pfosten verlängert. Da stand Rode goldrichtig und köpfte den Ball ins Netz – genau die richtige Antwort auf die dauernden Hereinrufe der Wernigeröder Anhänger, die den OSC-Stürmer ins Visier genommen hatten. Eine weitere Standardsituation führte zum 2:0. Ein Freistoß wurde auf den zweiten Pfosten gezogen, Dräger köpfte quer und ein Wernigeröder legte sich den Ball selbst ins Netz (63.).

„Man muss dazu sagen, er hatte eigentlich keine andere Chance. Wenn er ihn nicht gemacht hätte, dann hätte Raschi ihn gemacht“, berichtet Klare schmunzelnd. Die Gäste schwächten sich dann selbst durch eine Gelb-Rote Karte (68.), aber auch der OSC musste einen weiteren Ausfall verkraften, denn Wulf schied verletzt aus (76.). So kam auch Torhüter Koch noch zum Einsatz – als Feldspieler.

Kurz darauf belohnte sich Lucas Bendlin für seine sehr gute Leistung an diesem Tag mit dem 3:0, als er einen Konter erfolgreich abschloss, indem er den Ball direkt nahm und in den Winkel schlenzte (83.).

Danach ging bei den Gastgebern etwas die Ordnung verloren, das Zentrum wurde geöffnet, statt einfach Beton anzumischen. Die Wernigeröder nutzten die sich bietenden Räume und kamen zum 3:1 durch Wagner. Ein zweiter Treffer war möglich, der Ball wurde aber gerade noch auf der Linie geklärt. Für den OSC hatte auch der Trainer noch eine gute Chance, als er selbstbewusst einen Freistoß fast von der Mittellinie aufs Tor zog, den Keeper Kouris aber noch aus dem Winkel fischte. So blieb es beim 3:1-Endstand.

Tore: 1:0 Benjamin Rode (49.), 2:0 Eigentor (63.), 3:0 Lucas Bendlin (83.), 3:1 Daniel Wagner (86.)