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Fußball Oscherslebener SC nutzt Fehler

In der Fußball-Landesklasse, Staffel 3, hat Germania Wulferstedt das Derby gegen den Oscherslebener SC verloren.

Von Stefan Grimbach 09.12.2018, 23:01

Wulferstedt l Lange etwas gut zu machen reicht nicht. Es müssen mindestens 90 Minuten sein. Diese Erfahrung machte Wulferstedt im Derby gegen den Oscherslebener SC einmal mehr.

Der OSC wurde als Favorit überwiegend neutralisiert. Über weite Strecken spielten beide Mannschaften auf absoluter Augenhöhe. Die torgefährlichsten Spieler des OSC wie Florab Daxha und Benjamin Rode blieben nahezu abgemeldet. In der Schlussviertelstunde profitierte stattdessen Ex-Germane Manuel Zabel bei seinen Treffern von zwei herben Fehlern.

Durch Fehler entstehen Tore, und diese hat Oschersleben erzwungen. Eine andere Strategie konnte an diesem letzten Hinrundenspieltag gar nicht zünden, da sich die Bodestädter einer guten Heimmannschaft gegenüber sahen. Daher wäre OSC-Coach Thomas Klare auch ehrlicher Weise mit einem Punkt einverstanden gewesen. Den hätte wahrscheinlich nur ein 0:0 gebracht, da Wulferstedt im Angriff erneut jegliche Durchschlagskraft fehlte.

Optisch überlegen begonnen und mit dem genaueren Passspiel fehlte es der Heimelf schon früh an der entscheidenden Aktion vor dem gegnerischen Tor. Dieses Dilemma zog sich wie ein roter Faden durch das Spiel. In der 18. Minute der erste Torschuss des OSC durch Doil, den Beisch zur ersten Ecke abwehren konnte. Als Jahn zum Dribbling ansetzte und scharf vor das Tor spielte, verfehlte Ilsmann im Fünfmeterraum den Ball knapp (24.).

Um die 30. Minute herum eine kleine Druckphase Wulferstedts mit drei Eckstößen in Serie. Gefährlicher war es, als der OSC einen Wulferstedter Freistoß in den Strafraum zu inkonsequent klärte und Herzberg den freien Ball aufs Tor drosch, Rothämel aber an das Außennetz abfälschen konnte (34.). Dass der OSC die besseren Freistöße schießen kann, bewies Christian Schütze. Beisch wischte den platzierten Schuss um das Lattenkreuz (35.). Als Daxha sich rechts durchsetzen konnte und flach einspielte, griff Beisch daneben. Dilge konnte den entschleunigten Ball noch von der Torlinie nehmen (40.).

In der zweiten Halbzeit hatte Wulferstedt das Spiel größtenteils im Griff. Vom OSC kam lange nichts Gefährliches. Herzberg schoss vom Strafraumeck aufs Tor, Rothämel lenkte den Ball reaktionsstark über die Latte (53.). Dreyer hielt in einen straffen Schuss die Seite dran – zu ungefährlich für Rothämel (54.). Herzberg ging mit einem springenden Ball in den Strafraum, verzögerte etwas um ihn zu kontrollieren, der Schuss ging dann aber drüber (69.). Der OSC hatte zu dieser Zeit bereits den glücklosen Rode ausgewechselt.

Ab der 70. Minute fiel auf, dass Wulferstedt dem OSC etwas mehr Spielaufbau gestattete. Als Zabel von einem Abwehrschnitzer profitierte und den Ball auch an Beisch mit nicht allergrößter Mühe vorbeibrachte, stand es 0:1 (74.). Wulferstedt versuchte zurückzukommen, noch waren 15 Minuten Zeit. Alle Hoffnung war wertlos, als ein hoher Freistoß von Zabel, von der Seitenlinie aus getreten, in die hintere lange Ecke hinunter fiel. Beisch verschätzte sich dabei, machte einen Schritt vor und kam so nicht mehr an den überfliegenden Ball heran. Doppeltorschütze Zabel jubelte wegen seiner eigenen Wulferstedter Vergangenheit bei beiden Treffern nicht – eine sehr faire Geste.

Wieder ein Spiel, welches nicht unbedingt verloren gehen muss, wenn vorne ein bis zwei Tore gelingen und hinten einfachste Fehler vermieden werden.

Germania Wulferstedt: Beisch – Ilsmann, Dilge, Brunke, Mann, Grzenda, Dreyer, Reimann (79. Behrens), Stadler, Jahn, Herzberg

Oscherslebener SC: Rothämel – Dräger, Doil, Rokitta (75. Wulf), Daxha, Schütze, Modler, Zabel, Rode (68. Fahr), Rasch, Westphal (65. Riedel)

Torfolge: 0:1, 0:2 Zabel (74., 81.)

Zuschauer: 142