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Fußball Skowasch: War schon immer Defensivspieler

Meik Skowasch ist ein Klein Wanzlebener durch und durch.

Von Stefan Rühling 04.03.2021, 03:00

Klein Wanzleben l  Denn er ist hier nicht nur aufgewachsen, sondern kann sich auch heute nicht vorstellen, anderswo zu leben. Daher rührt auch seine Vereinstreue zur SG Empor Klein Wanzleben.

„Einmal Klein Wanzleben, immer Klein Wanzleben“, lautet die Einstellung von Meik Skowasch. Der 27-Jährige ist hier von Geburt an aufgewachsen, hat die Liebe zum Fußball auf dem Sportplatz entdeckt und bleibt seinem Verein bis heute treu. „Ich habe meine ganze Kindheit in Klein Wanzleben verbracht. Seitdem ich denken kann, hatte ich als Kind auch immer mit Fußball zu tun. Selbst im fortgeschrittenen Jugendalter ging es direkt nach der Schule auf den Sportplatz. Dort haben meine Freunde und ich gebolzt. Das war damals einfach so“, erinnert sich der Abwehrspieler der SG Empor Klein Wanzleben zurück. „Noch heute habe ich eine Wohnung hier, da ich ziemlich heimatverbunden bin. Ich kann mir gegenwärtig nicht vorstellen, einmal woanders zu leben.“

Demnach war schnell klar, dass Skowasch auch eine Vereinslaufbahn als Kicker starten würde – natürlich in Klein Wanzleben. „Mein erster Trainer war Jan Flügel“, berichtet er. „In dem Alter war ich auch ziemlich schmächtig im Vergleich zu den anderen Jungs.“ Jedoch musste er zur C-Jugend seinen Heimatverein verlassen. „Ich musste, beziehungsweise konnte dann aber auf den Nachwuchs in Seehausen und Eilsleben zurückgreifen, da wir in dem Altersbereich keine Mannschaften hatten. Bis zu den A-Junioren waren wir dann in der Landesliga aktiv und haben 2011 sogar den Kreispokal gewonnen.“

Mit dem Wechsel in den Herrenbereich war für Meik Skowasch dann schnell ein Verein gefunden: „Ich wollte wieder in meinem Heimatort kicken.“ Also führte ihn der Weg zurück auf den Sportplatz vor die Haustür zur SG Empor Klein Wanzleben, für die er noch heute aktiv ist. Los ging es direkt in der Landesklasse, doch danach folgte eine schwere Zeit für den 27-Jährigen und seinen Verein. Es ging abwärts bis in die Bördeliga. „Ich glaube, für Vereine wie unseren ist es wichtig, auf die Jugend zu setzen. Es müssen jedes Jahr junge Leute nachkommen, die auch ein wenig Druck auf die Erfahrenen ausüben. Das war damals bei uns nicht der Fall, weshalb wir zurecht abgestiegen sind. Die Qualität für die Landesklasse war schlicht und einfach nicht mehr da. So erging es in den vergangenen Jahren aber auch anderen Klubs, nicht nur uns. Und andere Vereine wiederum haben eben Argumente, um anderweitig Spieler anzulocken.“

Doch in Klein Wanzleben hat man sich mit der Situation arrangiert, ist seit Jahren ein fester Bestandteil der Bördeliga. „Logischerweise gibt es Qualitätsunterschiede zur Landesklasse, dennoch gibt es auch in unserer Spielklasse gute Fußballer, die mindestens auch eine Liga höher spielen könnten. Solche haben wir auch in unserem Team.“ Das unterstreicht auch, dass die SG momentan, nach sieben Spielen vor Corona, auf dem dritten Platz im Klassement der Bördeliga rangiert. „Ich denke, damit können wir zufrieden sein. Wir haben, wie jedes Jahr, einige Verletzte und mussten vor dem Beginn der Spielzeit auch zwei Abgänge verkraften. Dazu fallen am Wochenende immer wieder Leute berufsbedingt aus. Doch diese Probleme haben andere Vereine genauso“, so Skowasch, der zugleich Spielführer seines Teams ist. Er zählt aber auch zu denen, die aus beruflichen Gründen hin und wieder passen müssen. „Ich arbeite im Schichtbetrieb bei Euroglas. Da ist es für mich nicht immer möglich, an jedem Spiel oder Training teilzunehmen. Das aber ist für mich in Ordnung, denn der Fußball ist nun mal ein Hobby, wenngleich ein sehr schönes.“

Daher kommt es nicht von ungefähr, dass der Klein Wanzlebener dem Fußball seit der Kindheit an treu geblieben ist, obwohl er zwischendurch auch andere Sportarten probiert hat. „Zu Zeiten der Ausbildung, da meine Berufsschule in Nordrhein-Westfalen war, habe ich mir die Freizeit mit Volleyball oder Tischtennis vertrieben.“

Bereits seine ganze Laufbahn entlang ist Skowasch in der Abwehr zu Hause. „Ich bin Innenverteidiger“, sagt er. „Das ist auch meine Lieblingsposition, da ich konditionell sicherlich nicht der Stärkste bin.“ Darüber hinaus könnte er sich auch Einsätze auf der Sechs oder sogar im Tor vorstellen. „Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass mich so schnell niemand zwischen die Pfosten stellt.“ Ansonsten kommt für den 27-Jährigen auch nichts anderes in Frage: „Ich war schon immer Defensivspieler.“ Damit nimmt er auch eine Schlüsselrolle in seiner Mannschaft ein. „Ich glaube aber, dass wir insgesamt eine richtig geile Truppe zusammen haben, in der es menschlich zu 100 Prozent passt. Es gibt schon den einen oder anderen positiv-verrückten Charakter im Team, weshalb es bei uns eigentlich immer etwas zu lachen gibt. Da wir in den vergangenen Jahren auch immer oben mitgespielt haben, passt es auch fußballerisch ganz gut. So ist nach Heimspielen unsere Kabine häufig noch stundenlang besetzt, was auch für unseren Teamgeist spricht.“

Nur aktuell, so wie überall anders auch, bleiben die Sportplätze und Umkleidekabinen der SG Empor Klein Wanzleben verwaist. „Das ist für alle eine bescheidene Situation“, findet auch Meik Skowasch. „Letztlich können wir davon aber halten, was wir wollen, denn im Endeffekt entscheidet die Politik, wann es weitergeht.“ Und das sieht der SG-Spielführer in nächster Zeit nicht kommen. „Ich glaube, es wird auch zeitnah kein Fußball auf Amateur-ebene stattfinden, so traurig das auch klingt. So hoffe ich persönlich eher auf eine neue Saison ab Sommer.“ Damit ist aber auch klar, dass der heimatverbundene Klein Wanzlebener nicht an eine Fortsetzung der laufenden Spielzeit glaubt.

Wenn das Leben nicht durch Kontaktbeschränkungen beeinflusst ist, verbringt Skowasch auch außerhalb des Sportplatzes viel Zeit mit seinen Mannschaftskameraden. „Wir treffen uns gern, unternehmen etwas zusammen oder schauen beispielsweise Bundesliga oder Champions League. Da fiebert jeder mit seinem Verein“, berichtet der 27-Jährige, der die Daumen für Bayer 04 Leverkusen drückt. „Ein Teil von uns hat in den letzten Jahren zudem die Begeisterung für den Dart-Sport entdeckt.“