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Fußball SVI-Neuzugang im Interview

Mit Martin Zander hat der SV Irxleben vor der Saison 2017/18 einen erfahrenen Spieler verpflichtet.

Von Stefanie Brandt 17.08.2017, 05:00

Irxleben l Mit dem Routinier Martin Zander unterhielt sich Sportredakteurin Stefanie Brandt.

In Arnstedt wurdest du im vergangenen Jahr zum Spieler der Saison gewählt, warst zuletzt Mannschaftskapitän. Das wirkt, als wärst du dort gut angekommen. Warum verlässt du den Verein nun nach zwei Jahren wieder?

Martin Zander: Ich denke schon, dass ich in Arnstedt gut angekommen bin. Mit einigen Spielern und Betreuern habe ich noch regelmäßigen Kontakt. Was ja bedeutet, dass man mit seiner Art und Weise gut angekommen ist. Der Wechsel hatte größten Teils zeitliche Gründe. Aber da es noch nicht ganz ohne Fußball geht, habe ich mich für einen Wechsel zum SVI entschieden. 

Man sagt dir nach, dass du aufgrund deiner guten fußballerischen Ausbildung und deiner Fähigkeiten eher für Vereine spielst, die dich dafür auch gut entlohnen. Nun der Wechsel ausgerechnet zu einem Verein, der viel Wert auf die Feststellung legt, dass es dort kein Geld gibt. Wie passt das zusammen?

Das familiäre Umfeld beim SVI hat mir früher schon sehr gefallen. Hier verbringt man, auch als Team, privat sehr viel Zeit miteinander, was den Teamgeist ungemein stärkt. Das zahlt sich auf dem Platz aus. Da ich die meisten Spieler kenne, beziehungsweise schon mit den Jungs zusammengespielt habe, ist mir die Entscheidung nicht schwer gefallen. Auch in den Gesprächen mit dem Trainer war für mich schnell klar, dass diese Entscheidung, trotz anderer, lukrativer Optionen, die beste ist. Ich wollte wieder Spaß am Fußball haben.

Du hast vor ein paar Jahren schon einmal für den SVI gespielt. Warum hast du den Verein damals verlassen? 

Nach einer erfolgreichen Saison mit Platz drei hatten wir als Mannschaft die Möglichkeit, in die Verbandsliga zum Oscherslebener SC zu wechseln. Es war damals für viele Spieler die erste Chance, in der Verbandsliga zu spielen. Da haben wir uns dann als Mannschaft für diesen Schritt entschieden.

Du bist ja nun schon eher das, was man als „alten Hasen“ bezeichnet und etwas herumgekommen. Welche Erfahrungen hast du bei deinen bisherigen Stationen als Spieler gesammelt?

Es gibt in jedem Verein eine andere Auffassung, wie man Fußball spielt. Das hängt auch von den Spielern ab, die man innerhalb der Mannschaft zur Verfügung hat. Von daher ist man, was das System und die Art und Weise angeht, flexibler geworden. So hat man in Arnstedt nur mit langen Bällen und anschließendem Pressing auf den zweiten Ball gespielt. In Irxleben will man das Spiel geordnet von hinten aufbauen und mit spielerischen Akzenten zum Erfolg kommen – was sich auch mit meiner Vorstellung von Fußball deckt.

Welche „Weisheiten“ würdest du jüngeren Spielern mit auf den Weg geben?

Immer schön die Trainingsutensilien tragen (lacht). Einfach immer dran bleiben, auch wenn es mal schwierige Phasen gibt, in denen es nicht so läuft. Und ruhig viel mit dem Trainer sprechen, was man verbessern kann und was der Trainer von einem erwartet. 

Gibt es fußballerische Entscheidungen, die du im Nachhinein bereust?

Ich bereue keinen meiner Wechsel. Es ist auch immer schwer zu sagen, ob die eine oder andere Entscheidung besser gewesen wäre.

An welche Spielzeiten denkst du besonders gern zurück und warum? An welche nicht?

Ein besonderes Erlebnis war das erste Spiel in der Startelf vom FCM gegen Schalke 04 vor ausverkauftem Haus. Vor so einer Kulisse zu spielen, das war schon was Prägendes. Auch die Titel im Landespokal mit der anschließenden Teilnahme am DFB-Pokal waren schön. Am schönsten war jedoch der Titel des Landesmeisters mit dem Haldensleber SC und dem Finaleinzug im FSA-Pokal – das war mal ein anderes Finale. Weniger schön war das letzte Spiel mit Arnstedt, was mit einer 2:7-Klatsche in Ammendorf endete und zugleich die höchste Niederlage für mich war. So einen Abschied wünscht sich kein Spieler.

Welche Trainer haben dich geprägt?

Ich habe viel von Martin „Hoffi“ Hoffmann (Anm. d. Red.: damaliger A-Jugendtrainer FCM), Dirk Heyne (Cheftrainer FCM) und Frank Windelband (langjähriger Co-Trainer FCM) gelernt. Sie haben damals viel mit uns jungen Spielern gesprochen und konnten ihre Erfahrung sehr gut vermitteln. Das hat mir in vielen Situationen geholfen.

In welche Trainer-Kategorie ordnest du deinen neuen Coach, Thomas Sauer, ein?

Saui ist ein Trainer, der gepflegten und ansehnlichen Offensivfußball spielen will, dazu eine offensive Verteidigung. Dass sein Konzept gut funktioniert, hat man in den letzten Jahren gesehen: das zweite Mal die beste Abwehr der Liga und die Relegation in der letzten Saison. Saui kann seine Vorstellungen einfach sehr gut vermitteln. So weiß jeder Spieler, was er von ihm erwartet und was nicht. Das können nicht alle Trainer. 

Wo siehst du deine Stärken? Wo liegen deine Schwächen? Hat sich das im Laufe der Jahre geändert?

Eine Stärke ist sicherlich meine Flexibilität. Da ich mit beiden Füßen umgehen kann, könnte ich rechts oder links spielen. Mit einem gewissen Alter lässt die Spritzigkeit etwas nach – das könnte man zu den Schwächen zählen. 

Im ersten Testspiel gegen Seehausen hast du in der Innenverteidigung gespielt. Ist das auch die Position, auf der du dich am wohlsten fühlst?

Innenverteidiger ist jetzt keine ungewohnte Position für mich. Diese habe ich in Arnstedt auch des Öfteren spielen müssen. Am wohlsten fühle ich mich aber auf der 10/8-Position. Aber am Ende spiele ich da, wo die Mannschaft mich braucht und der Trainer mich aufstellt. In der Vorbereitung haben wir so einiges getestet und mal schauen, wo ich am Ende landen werde.

Gibt es ein Spielsystem, das du bevorzugst und wenn ja: warum?

Das Spielsystem hängt immer ein bisschen von den Spielern der Mannschaft und vom Gegner ab. Mein Favorit wäre allerdings in der Offensive ein 3-5-2 in der Defensive ein 4-4-2 mit offensivem Pressing. 

Gibt es einen Typ Gegenspieler, den du gar nicht magst? Gibt es so einen auch beim SVI?

Als größerer Spieler spielt man nicht gerne gegen kleine, wendige. In unserer Mannschaft gibt es einige Spieler, gegen die ich nicht gerne spielen würde: Paul Stier, Timo Lange und Steven Hahn gehören definitiv dazu, aber ihre Stärken werde ich jetzt nicht verraten. 

Wie wurdest du im Team aufgenommen?

Da gab es keinerlei Probleme. Da ich 90% schon kannte, ging es ziemlich schnell und ohne Probleme. 

Welche Erwartungen hast du an die Saison und an dich selbst?

Wir wollen als Team den nächsten Schritt in unserer Entwicklung machen, immer besseren Fußball spielen als am vergangenen Spieltag. Was am Ende der Saison dabei herauskommt, wird man sehen. Auf jeden Fall können wir ohne Druck in die Saison gehen und befreit aufspielen. Ich probiere, dem Team einfach mit meiner Erfahrung in entscheidenden und schwierigen Situationen zu helfen.