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Fußball Wanzleber Höhenflug währt nicht lange

Im Spieljahr 1958/59 hatten sich die Grün-Roten aus Klein Wanzleben den Aufstieg mit einer jungen Mannschaft auf die Fahnen geschrieben.

Von Horst Flügel 22.06.2020, 03:00

Klein Wanzleben l Die jungen Wilden, gerade alle um die 20 Jahre, und Routinier Hans Schröder (30) nahmen dieses Vorhaben in Angriff. Mit einer erstaunlichen Konstanz bewältigten sie das Punktspielprogramm und wurden überlegen Staffelsieger. Und auch im FGDB-Pokal des Bezirkes Magdeburg stand die Elf im Halbfinale.

Am Finaltag des Spieljahres trumpfte die SG Empor noch einmal gehörig auf und schickte Hohenerxleben mit einer 12:0-Packung, dem wohl höchsten Sieg in ihrer Geschichte, auf die Heimreise. Schiedsrichter dieser Begegnung war übrigens der Wester­egelner Gerhard Niewelt, der später für Klein Wanzleben pfiff und als Schiedsrichterlehrwart im Kreis viele Unparteiische ausbildete.

Doch auch dieser Höhenflug dauerte nur bis 1962 und so ging es zurück in die Bezirksklasse. Drei Jahre später wäre es in der Saison 1964/65 fast noch eine Etage tiefer gegangen. Erst in drei Entscheidungsspielen um den Klassenerhalt gegen Heyrothsberge gelang der Erhalt der Klasse. Das Heimspiel hatte Empor klar mit 6:1 für sich entschieden, wobei Siegfried Walter sich fünfmal in die Torschützenliste eintrug. So war das Team wohl der Meinung, dass das Rückspiel nur eine Formsache war. Mit einer 5:0-Niederlage wurden die Klein Wanzleber aber auf die Heimreise geschickt, so dass im Magdeburger Bauarbeiterstadion die Entscheidung fallen musste. Mit einem deutlichen 4:0-Sieg wurde die Bezirksklasse gehalten. Eine Episode sei noch dazu erwähnt, denn einige Spieler waren kurz vorher zur NVA eingezogen worden. So auch Manfred Nannke, der aber unbedingt dabei sein wollte und mit einem Taxi aus Potsdam zum Spiel kam.

Kontinuität konnte in den folgenden Jahren von der Klein Wanzleber Mannschaft nicht erreicht werden, denn es folgten mehrmals Auf- und Abstieg in die Bezirksliga. Doch diese Mannschaft hatte zahlreiche Spieler wie Heinz Braschkat, Horst Burba, Rudi Glanz oder Horst Flügel in ihren Reihen, die es in einigen Spieljahren auf über 100 Tore brachten. Dies sollte sich ab 1970 fortsetzen, denn es folgte das erfolgreichste Jahrzehnt der Geschichte.