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Handball Benefizspiel unter dem Motto: Weiterkämpfen

In Haldensleben fand das Benefizspiel zugunsten des ehemaligen Handballers vom HSV Haldensleben, Daniel Kühnel, statt.

Von Florian Bortfeldt 13.12.2018, 04:00

Haldensleben l Der 32-Jährige kämpft seit etwa zweieinhalb Jahren gegen die Leukämie. Sichtlich geschwächt gibt er dennoch nicht auf. Dieser Abend stand daher unter dem Motto: „Weiterkämpfen“.

Ingolf Wiegert, ehemaliger Trainer des HSV Haldensleben, schwor seine Truppe, die „Wiegert-Sieben“, auf das anstehende Benefizspiel gegen „Daniels Weggefährten“ ein. Er hatte u.a. mit Christian Bangemann, Steffen Oppenheimer sowie Sören Große noch einige Aktive in seinen Reihen. Daniels Weggefährten reisten teilweise aus München an, um bei der Benefizaktion dabei zu sein. Der Handball war für einige zwar ein nicht unbekanntes Spielgerät, dennoch waren schon ein paar Jahre seit der aktiven Zeit vergangen. Allein der gute Zweck stand im Vordergrund.

Daniel Kühnel kam zur Überraschung und trotz seines schlechten körperlichen Zustandes auch in die Halle. Er ließ es sich nicht nehmen, bei „seinem“ Event dabei zu sein. Ein lang anhaltender Applaus aller Anwesenden demonstrierte den Respekt für diesen großartigen Mut.

Nach einer Dia-Show in Erinnerung an Daniels Handball-Karriere und der Trommeleinlage des HKC Magdeburg-Barleben stellte Hallensprecher Helmut Engelmann die knapp 40 Spieler namentlich vor. Alle trugen die „8“ auf dem Rücken – Daniels frühere Trikotnummer. Nach zum sehr emotionalen Video-Gruß-Botschaften ging die Partie mit einer Spielzeit von 3 x 15 Minuten unter der Leitung der Schiedsrichter Robert Krause und Felix Lück los.

Der Wiegert-Sieben war auch Jahre nach dem letzten gemeinsamen Auftritt anzusehen, dass sie noch immer als Team erfolgreich auftreten kann. Olympiasieger Wiegert ließ es sich nicht nehmen, selbst zwei Siebenmeter zu werfen. Am Ende lief alles auf ein Unentschieden hinaus – 45:45. Warum so viele Treffer zustande kamen? Die Anzahl der Tore wurde 1:1 in Euro gespendet.

Ein besonderes Highlight und eine bemerkenswerte Geste war die Versteigerung der Trikots der SCM-Oldies um Ingolf Wiegert. Helmut Engelmann, früherer Hallensprecher des SCM, wusste wie aus dem Effeff, welcher Spieler wie viele Länderspiele bestritt und konnte so alle Trikots an den Mann oder die Frau bringen. Den höchsten Versteigerungswert hatte – wie sollte es anders sein – das Trikot mit der Aufschrift „WIEGERT“.

Ein weiteres Dankeschön geht auch an Christoph Theuerkauf vom TBV Lemgo-Lippe sowie an Andreas Rojewski vom SC DHfK Leipzig. Beide konnten mit ihren signierten Trikots einen guten Teil dazu beitragen, die Spendentöpfe zu füllen. „Dank auch an die Generalagentur Guido Schumann aus Helmstedt für die Bereitstellung des Robert-Weber-Trikots, Sport39 für den FCM-Ball mit Originalunterschriften sowie Weber Heizungsbau aus Haldensleben und Intersport Grosse aus Magdeburg für die gesponserten Trikots“, so Cheforganisator Marco Möritz.

Nach dem gemeinsamen Erinnerungsfoto wendete sich Daniel Kühnel an die Anwesenden. Es folgten ehrliche Worte, die zu Tränen rührten: „Das wichtigste ist die Familie, gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit sollte das jedem bewusst sein. Wertschätzen sie das, genau wie das eigene Glück, das sich auch durch die kleinen täglichen Dinge zeigt.“ Die Gäste in der prall gefüllten Halle zollten dafür einmal mehr große Wertschätzung mit einem herzlichem Applaus.

Noch lange saßen viele Spieler und Zuschauer zusammen und tauschten sich aus. Diese hoch emotionale Veranstaltung regte dazu an. „Wir wünschen Daniel und seiner Familie nur das Beste, weiterhin viel Durchhaltevermögen, damit der Kämpfer auch dieses Endspiel gegen die Leukämie positiv für sich gestalten kann“, so Marco Möritz, der Daniel seit seiner Kindheit kennt und viele Jahre mit ihm befreundet ist.

Das Organisationsteam um Tim Teßmann, Marco Möritz sowie Familie Quantz bedankt sich bei den unzähligen Sponsoren, die mit Sach- und Geldspenden an diesem Tag unterstützt haben. „Wir bedanken uns außerdem beim HKC Magdeburg-Barleben für die tolle rhythmische Unterstützung sowie bei jedem, der diesen Abend zu einem unvergesslichen werden ließ. Vielen Dank auch im Namen von Daniel und dessen Familie. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen der großen Handballgemeinschaft zum alljährlichen ‚Manuel-Naruhn-Gedenkturnier‘ am 5. Januar 2019 in der Ohrelandhalle!“