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Fußball Kellerduell in Diesdorf

Am vorletzten Hinrunden-Spieltag der Landesklasse steht vor allem Schlusslicht Diesdorfer SV unter Zugzwang.

Von Florian Schulz 26.11.2015, 10:43

Salzwedel l Eigentlich hätten in der Westaltmark am morgigen Sonnabend vier Heimspiele stattgefunden. Doch der SSV 80 Gardelegen und der SV Liesten 22 haben das Heimrecht getauscht und treten auf fremden Plätzen an. Während die Gardelegener beim SSV Havelwinkel Warnau gastieren, müssen die SVL-Kicker bereits um 13 Uhr – alle weiteren Partien beginnen um 14 Uhr – beim SV Krüden/Groß Garz Farbe bekennen. Der SV Eintracht Salzwedel bekommt es auf heimischer „Flora“ mit dem Tabellennachbarn SV Blau-Gelb Goldbeck zu tun, während auch für Neuling Diesdorfer SV im Kellerduell gegen den Haldensleber SC II viel auf dem Spiel steht.

SV Eintracht Salzwedel 09 – SV Blau-Gelb Goldbeck (SR: Elfi Schwander). Zwar wurde die Salzwedeler Siegesserie zuletzt durch den Osterburger FC (2:2) gestoppt, doch das dürfte nicht wirklich am Selbstvertrauen der ersatzgeschwächten Hansestädter gekratzt haben. Eher im Gegenteil, bewies man doch Moral und egalisierte auf des Gegners Platz einen 0:2-Rückstand. Damit durfte man beim SVE von einem „gefühlten Sieg“ sprechen. Nichtsdestotrotz wollen die Mannen um Kapitän Gregor Roth ihre Serie auch gegen den Rangsechsten und direkten Nachbarn, dessen Serie in der Vorwoche durch ein 0:3 gegen Jävenitz ebenfalls gestoppt wurde, ausbauen. Drei Zähler sind daher auf heimischer „Flora“ das klare Ziel der Mannschaft von Trainer Burghardt Schulze. „Die Jungs haben nun endlich begriffen, worum es geht. Gerade die Einstellung hat sich stark gebessert“, hatte Schulze kürzlich festgestellt. Und wenn die Eintracht mit einhundert Prozent Einsatz auftritt, ist ihr weitaus mehr als der derzeitige fünfte Tabellenplatz zuzutrauen. Bei einem Sieg winkt unter Umständen schon mal Rang vier und auch der Abstand zur Spitze beträgt „nur“ noch fünf Punkte und soll möglichst noch weiter reduziert werden vor Beginn der Winterpause. Deshalb dürfen die Kreisstädter, die weiterhin ohne ihre Langzeitverletzten planen müssen, den Blick nach oben richten.

Diesdorfer SV – Haldensleber SC II (SR: keine Angabe). Es ist ein weiteres „Endspiel“ für die Diesdorfer. Nachdem man zuletzt in Warnau beim 0:4 nichts zu bestellen hatte, wird es diesmal personell wieder besser aussehen. Zwar fehlt nach wie vor der verletzte Patric Peysa und auch der Einsatz von Christopher Brauer ist noch gefährdet, doch mehr als zwölf Spieler wird Trainer Jörg Kleiner diesmal wohl aufbieten können. Damit stehen die Vorzeichen auch ganz anders als in der Vorwoche, als man die gewünschte Taktik aus personellen Gründen nicht umsetzen konnte. Gegen die U23 aus Haldensleben müssen drei Punkte her, um im Kampf um den Ligaverbleib weiterhin im Geschäft zu bleiben. Doch einfach wird es gegen die hungrige, junge und laufstarke Mannschaft aus dem Bördekreis nicht. Die Verbandsliga-Reserve steht immerhin schon bei elf Punkten und möchte ihrerseits nachlegen. Dringender punkten müssen aber die Diesdorfer, die durch Heimerfolge gegen Jävenitz (2:1) und Tangerhütte (4:3) bisher erst sechs Punkte auf ihr Konto brachten. Was allerdings dabei interessant ist: Diese beiden Teams sind genau wie der HSC II Tabellennachbarn der Kleiner-Elf. Vielleicht ein gutes Omen für den Aufsteiger, der einfache Fehler unbedingt vermeiden muss.

SSV Havelwinkel Warnau – SSV 80 Gardelegen (SR: David Hoja). Die Gardelegener scheinen in die Erfolgsspur zurückgefunden zu haben. Das zumindest lassen die letzten Ergebnisse der Rolandstädter vermuten. Einem 3:1 im Kreispokal in Klötze folgte in der Vorwoche ein deutlicher 5:0-Ligaerfolg in Tangerhütte. Vielleicht lief noch nicht alles gänzlich nach Wunsch, doch immerhin konnte der Rückstand auf die Spitze wieder auf drei Zähler verkürzt werden. „Sicherlich bekommt man das mit, doch das ist für uns jetzt nicht primär. Wir schauen von Spiel zu Spiel und werden sehen, was am Ende herauskommt“, blickt SSV-Trainer Norbert Scheinert nicht allzu oft auf das Klassement. Eigentlich hätten die Westaltmärker zu Hause gespielt, doch aufgrund der Platzarbeiten auf der Rieselwiese wurde das Spiel nach Warnau verlegt. „Dort wird es natürlich auch wieder eine ganz andere Partie. Der Platz ist ziemlich klein, was uns nicht gerade entgegen kommt“, weiß Scheinert. Entgegen kommt den Rolandstädtern womöglich auch nicht, dass der direkte Kontrahent momentan gut drauf ist. Zuletzt blieben die Ostaltmärker dreimal in Folge ungeschlagen und halten sich auf Platz elf noch von den Abstiegsplätzen fern. „Wenn jedoch jeder seine Leistung abruft, sollten für uns die drei Punkte möglich sein. Wir werden versuchen, unser Spiel durchzusetzen“, so Gardelegens Übungsleiter. Den stimmt zudem optimistisch, dass er mit seinem kompletten Kader planen kann.

SV Krüden/Groß Garz – SV Liesten 22 (SR: Bernd Manecke). „Wir wollen unsere kleine Serie natürlich weiter fortsetzen“, verrät Liestens Trainer Thomas Schulz. Dreimal in Folge blieb der SVL nun ungeschlagen, gewann dabei in Tangerhütte (3:0) und in Haldensleben (4:2) und trennte sich daheim von Warnau 1:1. Zwar haben Piotrowski & Co. womöglich noch nicht gänzlich zu alter Stärke zurück gefunden und stehen noch nicht auf ihrer Wunschposition, doch es läuft momentan ganz ordentlich. Genau daran will man morgen beim Rangvierzehnten anknüpfen. „Doch bekanntlich sind Spiele gegen die vermeintlich Kleinen auch nicht ganz einfach. Wir müssen den Kampf annehmen, mit Schönspielerei gibt es da sicherlich nichts zu holen“, warnt Schulz. Zuletzt bei der U23 aus Haldensleben ließ sich Liesten von einer couragierten Truppe nicht unterkriegen und setzte sich verdient durch. Ähnlich müssen es die Mannen aus dem Waldstadion auch morgen machen. „Und wenn am Ende ein 1:0 heraus kommt, reicht mir das auch. Hauptsache wir holen dort die drei Punkte“, macht Liestens Coach deutlich. Marian Falkenhagen wird im Vergleich zur Vorwoche nicht dabei sein, ebenfalls fehlen wird der langzeitverletzte René Mangrapp. Doch auch ohne dieses wichtige Duo möchte der SVL seiner Favoritenrolle gerecht werden – und eben seinen Lauf fortsetzen.