1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Den Wiederaufstieg fest im Blick

EIL

Handball Den Wiederaufstieg fest im Blick

Hinter den Handballern des SV Oebisfelde liegt ein turbulentes Jahr 2015. Doch mittlerweile und zwei Trainer später läuft es wieder rund.

Von Michael Jacobs 05.01.2016, 03:00

Oebisfelde l Ein Nachfolger für den Übungsleiter, der mit den Oebisfeldern ein Jahr zuvor noch den dritten Platz erreicht hatte, war schnell gefunden. Die SVO-Verantwortlichen verpflichteten mit René Linkohr einen alten Bekannten. Linkohr hatte die Oebisfelder im Jahr 2005 zur Landesmeisterschaft und zum Aufstieg in die Regionalliga Nord geführt. Mit dem 49-jährigen Köthener wurde zu Beginn der Spielzeit das Unternehmen direkter Wiederaufstieg in Angriff genommen.

Erneute Trainersuche schon nach wenigen Wochen nötig

Doch Linkohr, ursprünglich mit einem Zwei-Jahresvertrag ausgestattet, gab das Amt bereits nach wenigen Wochen aus persönlichen Gründen auf.

Die Oebisfelder mussten also erneut auf dem Trainermarkt aktiv werden, und so nahm erneut ein bekanntes Gesicht auf der SVO-Bank platz. Thomas Meinel, der das Team in der Vergangenheit ebenfalls schon einmal betreut hatte, übernahm den Trainerposten als Interimslösung bis zum Saisonende.

„Wir sind in einer guten Position“

An der Zielstellung änderte sich indes nichts. Der Aufstieg in die Mitteldeutsche Oberliga steht weiter ganz oben auf der Agenda des Klubs. Und Meinel hat es geschafft, die Mannschaft an der Spitze der Sachsen-Anhalt-Liga zu etablieren. Zum Jahreswechsel führen die Oebisfelder das Klassement mit fünf Pluspunkten Vorsprung souverän an. In 13 Spielen ging das Team erst einmal als Verlierer von der Platte (23:27 beim Dessau-Rohlauer HV II) und spielte nur gegen den USV Halle II unentschieden (30:30). Außerdem sind die SVO-Männer auch im HVSA-Pokal noch dick im Geschäft. Hier peilt die Meinel-Sieben im Viertelfinale am Dreikönigstag (6. Januar) im Auswärtsspiel bei Verbandsligist HG Köthen II den Einzug ins Halbfinale an.

Entsprechend zufrieden fällt das Saison-Zwischenfazit von Interimstrainer Meinel aus: „Wir sind in einer guten Position. Seit ich das Amt übernommen habe, haben wir uns stetig verbessert. Vor allem in puncto Kraft und Schnelligkeit. Ich fand, dass die Mannschaft diesbezüglich Defizite hatte“, so Meinel. Und auch im spielerischen Bereich hat der Coach versucht, neue Akzente zu setzen. „Ich habe ein paar neue Spielzüge reingebracht, die die Mannschaft auch immer besser umsetzt“, lobte Meinel. Die Ergebnisse geben dem Trainer recht, denn seit Meinel das Team trainiert, gab es noch keine Niederlage. Lediglich die Punkteteilung gegen den USV Halle II wurmt den Coach noch immer ein bisschen. „Den Punkt hätten wir nicht abgeben müssen“, findet Meinel.

Mit Blick auf die zweite Saisonhälfte sieht der Übungsleiter seine Mannschaft entsprechend gut gerüstet. „Die Pause zum Jahreswechsel ist sehr kurz, weil wir am 6. Januar im Pokal schon wieder ran müssen“. Dementsprechend wurde in Oebisfelde auch über die Feiertage fleißig trainiert, damit genügend Körner in der Truppe stecken, um die Spitzenposition bis zum Saisonende zu verteidigen. Entscheidend dafür werden für Meinel dabei vor allem die direkten Duelle gegen die unmittelbaren Verfolger SG Kühnau und SV Langenweddingen. Beide Kontrahenten bezwangen die Oebisfelder in der Hinrunde in eigener Halle. „Das werden in der Rückrunde sicherlich die beiden Schlüsselspiele. Allerdings müssen wir beide auswärts bestreiten“, ist Meinel noch nicht allzu euphorisch. Dennoch können die Oebisfelder mit viel Selbstvertrauen in das Jahr 2016 starten und durch die eigenen Leistungen selbst dafür sorgen, dass es nicht so turbulent wird, wie das Jahr 2015.

Pokalspiel in Köthen am Dreikönigstag

Für das Viertelfinale im ­HVSA-Pokal bei der HG Köthen II am morgigen Mittwoch müssen die Oebisfelder zwar auf Thomas Thiele und ­Michael Meichsner verzichten, außerdem sei der Einsatz von ­Andreas Kalupke gefährdet, doch trotz der Ausfälle sieht Trainer Meinel seine Schützlinge in der Favoritenrolle. „Daran gibt es nichts zu deuteln. Wir sind Spitzenreiter der Sachsen-Anhalt-Liga und treten beim Rangsechsten der Verbandsliga Süd an. Wir sollten, weil die Jungs zuletzt gut drauf waren, auch unserer Rolle gerecht werden. Wir wollen ins Halbfinale einziehen, dürfen den Kontrahenten aber auf keinen Fall unterschätzen“, betonte der SVO-Übungsleiter.

Allerdings „schmeckt“ den Oebisfeldern der Spieltermin nicht. Grund: Zwar ist der Dreikönigstag in Sachsen-Anhalt ein Feiertag, doch nicht in Niedersachsen. Dort sind viele der SVO-Akteure - einschließlich Trainer Meinel - tätig. Die Bitte der Oebisfelder auf Verlegung wurde abgelehnt. So läuft der SVO morgen pünktlich um 19.30 Uhr in Köthen auf.