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Basketball Lotsch: „Definitiv nicht zufrieden“

Knapp eineinhalb Jahre ist es her, da durften die Oberliga-Basketballer des VfL Kalbe den Gewinn der Landesmeisterschaft feiern.

Von Michael Jacobs 07.01.2016, 03:00

Kalbe/Milde l Bereits in der vergangenen Saison verpassten die Kalbenser als Tabellensechster knapp die Playoffs. Damals fehlten dem VfL zwei Punkte zur angestrebten Endrunde. Und auch in der aktuellen Spielzeit 2015/16 schwächelt das Team von Spielertrainer Harald Lotsch. Zum Jahreswechsel liegen die Altmärker nur auf Tabellenplatz sieben. Die Playoffs sind bei acht Punkten Rückstand also auch in dieser Spielzeit kein Thema für die Mildestädter.

Trainer Lotsch die einzige echte VfL-Konstante

Entsprechend nüchtern fällt auch das Saison-Zwischenfazit von Harald Lotsch aus. „Wir können definitiv nicht zufrieden sein“, versucht sich der Coach gar nicht erst in Schönmalerei. Dabei ist offensichtlich, dass der spielende Übungsleiter selbst die einzige echte Konstante im VfL-Team ist. Lotsch führt das Team mit viel Engagement und gehört derzeit mit 205 Punkten in elf Spielen zu den drei besten Korbjägern der gesamten Liga.

Doch ein Punktegarant allein reicht nicht aus, um ernsthaft um einen Platz in der Endrunde mitzuspielen. Hier sieht Lotsch auch das größte Problem in seinem Team. Personell kocht der VfL auf ganz kleiner Flamme. „Unser Stamm ist ein bisschen klein. Wir spielen mit ständig wechselnder Belegschaft und deshalb greifen unsere Automatismen nicht. Dass immer wieder andere Leute fehlen, ist dementsprechend auch im Training ein großes Problem“, erklärt Lotsch.

Der Trainer beklagt dabei vor allem, dass Center Eric Lange aus beruflichen Gründen bisher kaum zur Verfügung stand. „Unterm Korb lassen wir einfach zu viel zu. Das ist besonders in der Verteidigung ein großes Problem“, erklärt Lotsch. Die Last des Center-Spielers lastet somit allein auf den Schultern von Dan Schröder. Außerdem versuchen Manuel Gericke und Lotsch, so gut es geht, auf dieser Position auszuhelfen. „Das hat aber auch den Nachteil, dass wir auf anderen Positionen fehlen“, merkt Lotsch an. Der Coach sieht diesbezüglich also auf jeden Fall personellen Handlungsbedarf. „Da müssten wir definitiv etwas tun, aber in dieser Gegend gibt es ja relativ wenige Mannschaften und damit auch kaum Optionen“, so Lotsch, der deshalb noch keinen potenziellen Neuzugang ins Auge gefasst hat.

Nicht nur beobachtet - sondern bereits ins Team geholt - hat Lotsch Nachwuchsmann Ludwig Gercke vom PSV Salzwedel. Dieser spielt mit einem Gastspielrecht beim VfL und hat bereits gezeigt, welches Talent er mitbringt. „Er hat einen starken Einstand bei uns gehabt. Er wird uns nicht nur langfristig, sondern schon mittel- bis kurzfristig richtig weiterhelfen“, sieht Lotsch bei seinem jüngsten Schützling eine rasantere Entwicklung als gedacht. Besonders beeindruckt ist der Coach, der Gerckes Stärken aktuell auf den Flügelpositionen „und irgendwann auf der Aufbauposition“ sieht, von der Kaltschnäuzigkeit des Youngsters.

Auch mit der Unterstützung des Neuzugangs hofft man in Kalbe im Jahr 2016 auf bessere Ergebnisse. „Wir müssen jetzt erstmal sehen, dass wir Spiele gewinnen, damit wir uns nicht noch nach unten orientieren müssen“, hebt Lotsch mit Blick auf die Abstiegsplätze mahnend den Zeigefinger. Pessimistisch ist der Spielertrainer der Kalbenser aber nicht. „Wir haben viele gute Partien abgeliefert. Oft hatten wir einfach das Problem, dass wir unseren Rhythmus zu spät gefunden haben. Dann mussten wir immer eine Aufholjagd starten, so dass wir zum Ende konditionelle Probleme hatten“, erinnert sich Lotsch, der rückblickend vor allem die 90:100-Pleite beim SV Zörbig als „richtigen Tiefpunkt“ sieht.

Höchster Sieg gegen den USV Halle/Saale II

Doch es gab auch Positives in der ersten Saisonhälfte des VfL. Dort wäre zunächst die Verlegung der Heimspiele vom späten Sonnabend auf den Sonntagnachmittag zu nennen. „Mit den Heimspielen am Sonnabend wäre es personell noch problematischer geworden. Das haben wir bei den Auswärtsspielen gesehen“, so Lotsch.

Spielerisch überzeugten die Mildestädter vor allem im Heimspiel gegen den USV Halle/Saale II, als mit 85:55 der höchste Hinrundensieg gelang. Außerdem gelang den Altmärkern beim BBC Halle ein durchaus überraschender 79:76-Auswärtserfolg. „Das war ein Überraschungserfolg, bei dem wir eine klasse Partie gespielt haben“, gerät Lotsch nahezu ins Schwärmen und hofft, dies bis zum Saisonende wieder häufiger tun zu können als noch in der Hinrunde.