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Fußball Abstiegskampf (noch) ein Fremdwort

Landesliga-Aufsteiger FSV Heide Letzlingen blickt auf eine überraschend erfolgreiche Hinrunde zurück.

Von Florian Schulz 05.02.2016, 10:36

Letzlingen l Als Aufsteiger hat man es oftmals schwer, in der neuen Liga Fuß zu fassen und muss den Blick zunächst nach unten richten. Etwas anders war es in der Hinrunde der Fußball-Landesliga Nord beim FSV Heide Letzlingen. Der Neuling hatte mit dem Abstiegskampf bisher nichts zu tun und mischt im gesicherten Mittelfeld mit.

Lange Zeit waren die Letzlinger gar die beste altmärkische Mannschaft der Liga. Mittlerweile wurde die Elf von Trainer Dieter Förster vom TuS Schwarz-Weiß Bismark überholt und konnte diesen „Titel“ somit nicht mit in die Winterpause nehmen, doch das tut der bislang guten Stimmung im Heidedorf keinen Abbruch. „Wir wollten im Bereich der Plätze zehn bis elf mitspielen, dieses Ziel haben wir also erreicht. Wir können sehr zufrieden sein“, resümiert FSV-Trainer Dieter Förster nach einem guten zehnten Platz des Aufsteigers. Gleichzeitig hebt Förster aber auch warnend den Zeigefinger: „23 Punkte reichen natürlich noch längst nicht für den Klassenerhalt. Sechs Siege müssen noch her, dann sollten wir durch sein. Uns erwartet allerdings eine schwere zweite Halbserie.“

Die erste Saisonhälfte verlief schon mal nach dem Geschmack der Westaltmärker. Mit sieben Siegen hatte man nicht unbedingt gerechnet – jedenfalls nicht nach 16 Partien. Lange Zeit hielt sich Letzlingen gar in der Verfolgergruppe auf. Doch hatte man in der Heide nicht das Ziel, oben im Klassement mitzumischen. Man blieb auf dem Teppich und fuhr damit gut. „Von der Einstellung her kann ich mit jedem Spieler zufrieden sein, doch spielerisch müssen wir noch zulegen“, weiß der FSV-Coach. Der ist froh, dass sich die Neuzugänge Ingo Wiegmann, Andreas Schnecke und auch Youngster Nico Voigt so gut eingefügt haben. „Sie passen nicht nur gut ins Kollektiv, sondern sind auch echte Verstärkungen“, erklärt Dieter Förster. Dafür bereiteten ihm andere Personalien Bauchschmerzen. Spieler wie Kay Knackmuß, die Brüder Fabian und Marc Schlamann, Andreas Schmidt oder auch Dirk Lamprecht fielen lange aus beziehungsweise waren noch gar nicht (Knackmuß/Schienbeinbruch) im Einsatz. „Wir hatten teilweise große personelle Probleme, uns sind sechs bis sieben Spieler weggebrochen. Das war natürlich schwer zu kompensieren, auch wenn ich das nicht als Entschuldigung gelten lasse“, so Förster. Speziell in den letzten beiden Partien vor der Winterpause in Halberstadt (0:2) sowie in Irxleben (0:4) trat der FSV Heide praktisch mit dem letzten Aufgebot an.

Doch die Letzlinger ließen laut Traineraussage auch noch einige Punkte liegen. Beispielsweise in Tangermünde (1:1) und in Ottersleben (1:4), aber auch daheim gegen Wernigerode (2:2) sowie zum Auftakt gegen Irxleben (1:2). „Wir haben einfach zu viele Gegentore bekommen. Allerdings mussten wir aus personellen Gründen in der Abwehr auch oft umbauen“, verrät der Heide-Trainer. In den ersten 16 Partien waren es ganze 37 Gegentreffer, wobei man selbst 24 Tore – davon ganze zehn durch Christian Wernecke – erzielte. Ebenfalls noch ausbaufähig ist die Heimbilanz, wobei in sieben Partien gerade mal zehn Zähler eingefahren wurden. Umso erstaunlicher schlägt sich der Aufsteiger auf fremden Plätzen, ist er dort doch nach bereits vier Erfolgen mit 13 Punkten die zweitstärkste Mannschaft hinter Germania Olvenstedt. Mit Blick auf die drei Roten Karten (Marcel Grabau, Christian Palutke, Stefan Saluck) stellt Dieter Förster fest: „Wir müssen auch noch an unserer Disziplin arbeiten. Sperren können wir uns nicht leisten.“

Dennoch blickt Förster mit Optimismus auf den zweiten Teil der Spielzeit. „Sollten wir nicht mehr allzu große Personalsorgen haben, bin ich davon überzeugt, dass wir die jetzige Platzierung halten können. Allerdings müssen die Spieler vom ersten bis zum letzten Spiel volle Pulle geben – im Spiel, aber auch im Training. Die Einstellung muss bei jedem Einzelnen stimmen“, erklärt Letzlingens Coach, der zudem auch die Fans für deren tolle Unterstützung lobt. Dieter Förster hofft, dass der Ligaverbleib zwei Spieltage vor Schluss abgesichert ist. „In den letzten beiden Partien fehlen zahlreiche Spieler“, begründet er. Doch sollte der FSV Heide Letzlingen so weitermachen wie bisher, muss sich der Trainer diesbezüglich wohl nicht viele Sorgen machen.