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Basketball BVSA beschließt den Abbruch der Saison

Das Virus COVID-19, auch als Corona-Virus bekannt, hat Deutschland und die ganze Welt fest im Griff.

Von Thomas Koepke 31.03.2020, 05:00

Salzwedel l  Dies geht mit gesellschaftlichen Veränderungen und Einschränkungen einher, die vor wenigen Tagen noch unvorstellbar klangen. Wir alle müssen in Beruf, Freizeit und Privatsphäre Einschnitte hinnehmen, um die gegenwärtige Pandemie zu überstehen.

Natürlich hat die Krise auch vor dem Sport nicht Halt gemacht und legte die Sportwelt in Deutschland komplett lahm. Während der Spielbetrieb in sämtlichen Verbänden zum Erliegen kam, erklärten einige andere die Saison bereits für beendet.

So wird es zum Beispiel im Rahmen des Volleyball Verbandes Sachsen-Anhalt kein Spiel der Saison 2019/2020 mehr geben. Nun zog am 25. März auch der Basketball Verband Sachsen-Anhalt (BVSA) nach und beendete die laufende Serie.

Dazu heißt es in einer Mitteilung des Vorstandes: Die Spielsaison 2019/20 wird mit dem Tabellenstand vom 13. März 2020 in allen Ligen und Wettbewerben beendet. Dies gilt auch für die Mitteldeutschen Ligen. In den Ligen, in denen schon Landesmeisterschaften entschieden oder gekürt waren, behalten diese ihre Gültigkeit. Die Oberligen der Damen und Herren sowie der Liga-Pokal Herren und der Pokal der Damen haben keinen Landesmeister beziehungsweise Pokalsieger. Alle anderen Ligen haben auch keinen Sieger. Die Aufstiegsregelung wird nach der nächsten BVSA-Vorstandssitzung, die am 30. März 2020 stattfinden sollte, bekanntgegeben.

Der Vorstand hat darüber hinaus seine Mitgliedsvereine zu Folgendem aufgefordert:

Alle Teams beziehungsweise Vereine, die aus den Ligen Bezirksliga, Landesliga und Oberliga Aufstiegsabsichten haben, geben dies per Mail an die jeweiligen Staffelleiter und Carsten Straube bekannt. Aufgrund der Ligenstruktur wird es in den Ligen Oberliga Herren und Landesliga Herren auch keine Absteiger geben. Es gibt nur einen Rückzug in der Oberliga der Herren, der somit als Absteiger für die neue Saison 2020/21 feststeht.

„Uns im Verband ging es darum, eine klare Entscheidung zu fällen. Es ist immer nicht so einfach, wenn Dinge in der Schwebe sind. Von daher wollten wir Klarheit schaffen. Im Grunde ist es ja so im Sport, wenn man eine bestimmte Anzahl von Spielen absolviert hat, geht man davon aus, den Rest noch nachzuholen. Aber das kann keiner genau sagen. Im Prinzip schließen wir uns mit der Beendigung der Saison, bis auf die BBL, den übergeordneten Verbänden an. Man kann die Saison unter den derzeitigen Bedingungen einfach nicht mehr fortsetzen. Allerdings muss man schauen, was im Juni oder Juli passiert. Sollte sich die Lage bis dahin wieder normalisiert haben, besteht vielleicht die Möglichkeit, Turniere zu organisieren. Warum nicht? Der BVSA wäre da sicher zu Gesprächen bereit“, so Thomas Schaarschmidt, Vorsitzender des BVSA.

Gleichzeit richtet der BVSA einen Appell an alle Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter. #stayathome birgt ganz neue Möglichkeiten. Deshalb sind alle Schiedsrichter/innen zu einem digitalen Austausch aufgefordert. Dabei treffen sich alle Interessierte in einem Videochat und sprechen über schiedsrichterspezifische Themen. Dabei ist es ganz egal, wie lange die Unparteiischen schon an der Pfeife sind und wie alt sie sind. Das Schiedsrichterreferat des BVSA freut sich über jeden Teilnehmer. Um den besten Termin zu finden, hatte der BVSA eine Umfrage gestartet. Nach Beendigung der Umfrage erhalten alle Interessenten einen Link zum weiteren Vorgehen.

Am vergangen Sonntag fand bereits eine erste öffentliche Videokonferenz für alle Vereine und Interessierte statt. An dieser nahmen auch 18 Personen teil. Thema war unter anderem, wie Vereine und Verband auf die aktuelle Sachlage reagieren können beziehungsweise noch reagieren werden.

Im Rahmen der Saisonausschreibung für die kommende Saison 2020/2021 wird erneut eine öfffentliche Videokonferenz stattfinden, deren Hauptthema die Saison- und Ligenplanung sein wird. Sobald die Videokonferenz terminiert ist, wird dies auf der Homepage des BVSA im Blog und im Kalender bekanntgegeben. Der Verband bittet die Vereine um Teilnahme und Partizipation, um eine möglichst für alle passende Saison vorzubereiten. Weitere Angebote für die Phase der Kontakteinschränkung im Rahmen der Corona-Situation werden geprüft und entsprechend kommuniziert.

Natürlich betrifft das Saisonende auch die altmärkischen Vereine. Allerdings ist der Tenor einstimmig. Das Saisonende seitens des BVSA ist alternativlos und richtig. So sieht das auch Harald Lotsch, Spielertrainer der Männer des VfL Kalbe/Milde.

„Also wir hatten ja nur noch ein einziges Spiel offen, von daher betrifft es uns nicht mehr wirklich, aber unsere Jugendmannschaften hätten noch einige Partien mehr absolvieren müssen, für die ist es schon schlimmer. Ansonsten gab es wohl keine Alternative für den Verband. Keiner weiß, wann sich die Situation wieder normalisiert und die Hallen wieder geöffnet werden. Vielleicht könnte man dann ja noch Freundschaftsspiele organisieren, damit man zumindest noch ein wenig unter Wettkampfbedingungen trainieren kann“.

Aber nicht nur der Spielbetrieb leidet, auch die durch die Vereine selbst organisierten Veranstaltungen können nicht über die Bühne gehen.

„Das ist die einzige vernünftige Entscheidung seitens des Verbandes. Es ist ja ein ständiges Hin und Her. So haben alle Klarheit und wir können im nächsten Jahr wieder voll durchstarten. Wir haben auch lange überlegt, wie es mit unseren Veranstaltungen weitergeht und haben uns entschlossen, auch unser Streetballturnier abzusagen. Damit einhergehend finden auch unsere geplanten Aktionen zum 20-jährigen Jubiläum nicht statt“, so Thomas von Glahn vom VfL Kalbe/Milde.

Bei der SSJ `93 Gardelegen steht derzeit ja nur eine U20-Mannschaft im Wettspielbetrieb. „Die Entscheidung ist richtig. Wir selbst hätten mit der U20-Mannschaft nur noch ein Spiel absolvieren müssen, aber das bringt es dann auch nicht mehr. Wir stehen aber vor einem kleinen Umbruch. Eigentlich wollten wir komplett aufhören, aber plötzlich standen wieder zwölf Mann vor der Tür, und die kann ich ja nicht sitzen lassen. Wir werden in der neuen Saison also wieder eine Mannschaft stellen und neu angreifen“, so SSJ-Chef Uwe Stephan.

Auch bei den Hansebaskets aus Salzwedel zeigt man absolutes Verständnis für diese Entscheidung. „Basketball ist natürlich in der jetzigen Situation absolut zweitrangig. Die Entscheidung, die Saison zu beenden, kann ich absolut verstehen. Da wir ohnehin nicht mehr so viele Partien offen hatten, trifft uns das nicht so hart. Außerdem hatten wir auch keine Ambitionen irgendwo aufzusteigen oder ähnliches. Wir halten momentan über WhatsApp Kontakt und warten ab, was passiert und wann es weitergehen kann“, so Reinhard Geratz, Abteilungsleiter der Hansebaskets.

Carsten Mogk vom BBC Stendal schlägt in die gleiche Kerbe. „Es ist eine vernünftige Entscheidung des Verbandes. Die Oberligasaison war ja für uns bereits beendet, so dass uns das vorzeitige Saisonende zumindest aus sportlicher Sicht nicht mehr betrifft. Für unsere Jugendmannschaften ist es natürlich nicht optimal, weil die Spiele ausfallen. Aber auch da ging es ja eher nur um Tabellenplätze. Mit der ersten Männermannschaft wollen wir in der nächsten Saison aber wieder in der Oberliga angreifen“.