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Fußball Der SSV 80 und die zweiten Halbzeiten

Der SSV 80 Gardelegen und die zweiten 45 Minuten werden in diesem Leben wohl keine dicken Freunde mehr.

Von Thomas Koepke 18.11.2019, 04:00

Gardelegen l Nach einer sicheren 2:0-Führung im Spitzenspiel der Landesliga Nord gegen den MSC Preussen, kam in der zweiten Halbzeit wieder das böse Erwachen. Zum Glück nahm der SSV wenigstens aber noch das 3:3 und den Punkt mit.

Die Gäste festigten damit natürlich ihre Tabellenführung und kommen mittlerweile auf 30 Punkte. Die Gardelegener dagegen bestätigten ihren Trend der letzten Spiele. Dort war eindeutig zu erkennen, dass nach Führungen in der ersten Hälfte, in den zweiten 45 Minuten die defensive Ordnung teilweise verloren und auch die Leistungskurve nach unten gingen.

Dennoch muss man an der Milde mit diesem Punkt wohl zufrieden sein, denn die Gäste waren eindeutig die spielbestimmende Mannschaft, verbuchten viel Ballbesitz, schlugen mannschaftlich die technisch feinere Klinge und hatten - zumindest in der zweiten Hälfte - auch einige gute Tormöglichkeiten.

Der SSV profitierte indes von zwei Böcken von MSC-Keeper Ebeling. Den ersten leistete sich der Schlussmann gleich in der elften Minute, als Haak einen Abschlag von ihm direkt auf Bache köpfte, der energisch nachging und Ebeling danach alt aussehen ließ - 1:0 (11.).

Damit aber noch nicht genug. Noch mehr geärgert haben dürfte ihn dann aber das zweite Gegentor. Das kassierte Ebeling in Form einer Freistoßbogenlampe von Florian Scheinert aus über 30 Metern. Der Torschuss war sicher nicht als solcher gedacht, senkte sich aber über die Handschuhe vom MSC-Schlussmann hinweg ins lange Eck - 2:0 (24.).

Und während sich die Gäste indes die Hacken wund kombinierten, was sicher auch schön anzusehen war, blieben sie vor der Kiste aber vollkommen blass. Die gefährlichste Aktion verbuchten sie in Minute 40, als ein harmloser Kopfball von Koch für SSV-Keeper Falk leichte Beute war.

Auf der anderen Seite hätte es aber noch zweimal klingeln können. Zum einen vergab Stehr (32.), der lieber seinen starken Rechten nehmen wollte, anstatt mit links aus Nahdistanz abzuziehen, eine gute Möglichkeit, und zum anderen auch Scheinert (38.), der sich selbst hervorragend durchsetzte, vergab und am mittlerweile aufgewachten Ebeling scheiterte.

So ging es mit dem deutlichen 2:0 für den SSV in die Kabinen. Aber selbst einige Zuschauer erinnerten sich die vergangenen Duelle auf der Rieselwiese, in denen „ihre Jungs“ irgendwie schläfrig und nicht mehr so konzentriert aus der Pause kamen.

Und um es vorwegzunehmen: Sieg lagen mit ihrer Vermutung richtig. So sollte es auch diesmal wieder kommen.

Die Preussen agierten weiter spielerisch überlegen, kamen jetzt aber auch bis vor das SSV-Tor. Und dann ging es Schlag auf Schlag. Zunächst sorgte Saager (57.) für den Anschlusstreffer, während nur acht Minuten später Röhl (65.) zum 2:2 einnetzen konnte. Als dann Kupke sorgar noch das 3:2 (80.) gelang, hatte der MSC das Match komplett gedreht.

Doch irgendwie war dieser Treffer auch wieder der Hallowacheffekt für die Gardelegener, denen man ansah, dass sie das Match nicht verlieren wollten. Die Antwort sollte nämlich nicht lange auf sich warten lassen. Bache (82.) staubte nach dem Versuch von Maurice Bogdahn zum 3:3-Endstand ab. Kurz danach sah Kupke (85.) noch den Gelb-Roten Karton und der MSC musste die Partie mit zehn Akteuren beenden.

Torfolge: 1:0 Simon Bache (11.), 2:0 Florin Scheinert (24.), 2:1 Tom Saager (57.), 2:2 Steve Röhl (65.), 2:3 Tom Kupke (80.), 3:3 Simon Bache (82.).

Schiedsrichter: Benjamin Petri.

Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Preussens Tom Kupke (86.) wegen wiederholten Foulspiels.