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Fußball Die Underdogs wollen die Großen ärgern

Es ist nicht nur bei den Profis so, auch auf Kreisebene im Amateurfußball sorgt der Pokalwettbewerb stets für besondere Momente.

Von Marc Wiedemann 08.09.2018, 03:00

Salzwedel l Dabei ist es teilweise egal, wie die aktuell Form ist, der Tabellenplatz lautet, oder welche Ligaangehörigkeit eine Mannschaft hat. Der Kreispokal schrieb auch in der Westaltmark schon immer seine eigenen Gesetze, so dass an manchen Tagen auch mal David gegen Goliath gewann.

Auch am Sonntag versuchen wieder viele Underdogs das Unmögliche möglich zu machen und für eine Überraschung zu sorgen. So erwartet der Kreisoberliga-Absteiger TSV Adler Jahrstedt den FSV Eiche Mieste und hofft genau auf diesen Moment.

Auch der SV Wacker Lindstedt, der den SV Rot-Blau Sanne empfängt, will ebenfalls für eine kleine Sensation sorgen. Die Spiele in Klötze und Chüden werden bereits um 12 Uhr angepfiffen.

Vor allem die Partie der zweiten Mannschaft des SV Eintracht Chüden fungiert als Vorspiel für die Erstvertretung, die ab 15 Uhr gegen den Diesdorfer SV im Einsatz ist. Die restlichen Partien werden zeitgleich um 14 Uhr von den jeweiligen Unparteiischen angepfiffen.

VfB 07 Klötze II - SV Eintracht Berge.

Als höherklassige Mannschaft reist der SV Eintracht Berge natürlich als haushoher Favorit in die Purnitzstadt. Doch auf die leichte Schulter sollte die Eintracht die Klötzer Zweitvertretung nicht nehmen.

Berge kam bislang nur sehr schleppend in die neue Saison und findet sich aktuell mit einem mageren Punkt auf dem vorletzten Rang wieder. Während der Favorit diese Partie nutzen will, um Selbstvertrauen zu tanken und vielleicht die Offensive in Schwung zu bringen, wollen die 07er genau diese Verunsicherung beim Gegner ausnutzen.

Doch die Klötzer haben aktuell ganz andere Probleme. Nach drei Auftaktpleiten in der 1. Kreisklasse und der damit verbundene letzte Platz, dürften auch beim Gastgeber nicht für die breiteste Brust sorgen. Wenn alles normal läuft und die Gäste aus Berge frühzeitig die Führung erzielen, dürfte die VfB-Reserve morgen keine große Chance haben. SR: Lutz Schwochow.

SV Eintracht Chüden II - SG Eintracht Mechau.

Die Zweitvertretung des SV Eintracht Chüden hofft natürlich mit den heimischen Fans im Rücken auf die große Überraschung. Doch diese scheint sehr unrealistisch.

Die Eintracht-Reserve holte aus den ersten drei Partien bislang nur drei Punkte. Diese Ausbeute dürfte auf Seiten des Kreisklasse-Vertreters nicht für das ganz große Selbstvertrauen gesorgt haben. Insgesamt dürfte es also keine zwei Meinungen darüber geben, dass die SG Eintracht Mechau als Kreisoberligist morgen als glasklarer Favorit nach Chüden reist.

Die SGE ging sehr ambitioniert in die neue Saison und formulierte dabei sehr hohe Ziele. Mit fünf Punkten aus den ersten vier Spielen konnten die ganz hohen Erwartungen zwar noch nicht erfüllt werden, doch ein Grund zum Trauern ist das auch nicht. Aktuell spricht nichts dafür, dass Chüden morgen für eine Überraschung sorgen kann.

Sollte die Elf von Uwe Hermanni den morgigen Gegner nicht komplett unterschätzen, die richtige Einstellung an den Tag legen und ein frühes Tor schießen, dürfte der Ausgang eine relativ klare Sachen werden. Schiedsrichter: René Sensenschmidt.

SG SV Kloster Neuendorf/KSG Berkau II - SV Engersen.

Der Saisonstart des SV Engersen hat sich gewaschen. In den ersten drei Saisonspielen fuhr der SV drei klare Siege ein und führt folglich das Klassement in der Kreisliga an. Damit dürfte das Selbstvertrauen in Engersen so groß sein, wie schon seit einigen Jahren nicht mehr. Diesen Schwung will der Favorit natürlich auch mit in den Kreispokal nehmen und den Kreisklasse-Vertreter SG SV Kloster Neuendorf/KSG Berkau II bezwingen.

Die neuformierte SG geht natürlich als klarer Underdog in dieses Duell. Auch wenn man vor heimischer Kulisse im Dorfstadion von Kloster Neuendorf spielt, dürfte der Saisonstart nicht unbedingt für viel Selbstvertrauen gesorgt haben. Nach einem Remis gegen Zethlingen und einer Niederlage muss sich die Spielgemeinschaft zunächst in der unteren Tabellenhälfte einordnen. Sicher hat der Pokal seine eigenen Gesetze, doch die individuelle Klasse von Engersen scheint einfach zu groß. Schiedsrichter: Norman Schütze.

VfL Kalbe/Milde - Kuhfelder SV

Ähnlich aussichtslos, wie die Situation der vorigen drei Underdogs, ist auch die morgige Rolle des VfL Kalbe/Milde einzuschätzen.

Die Mildestädter machen auch in dieser Saison da weiter, wo sie in den vergangenen Jahren aufhörten. Zum Auftakt mussten die Kalbenser drei Pleiten in Folge hinnehmen und nehmen damit den letzten Platz der Kreisliga ein. Sicher ist es zu diesem Zeitpunkt der Spielzeit zu früh für eine Prognose, doch der Abstieg scheint dieses Mal fast unumgänglich.

Auf der anderen Seite läuft es beim Kreisoberligisten Kuhfelder SV so gut, wie zu Beginn der vergangenen Saison. Der KSV führt das Klassement nach vier Siegen in Folge souverän an und reist demnach mit ganz breiter Brust nach Kalbe. Kuhfelde wird dem VfL mit einer großen Wucht gegenüber treten und versuchen eine schnelle Entscheidung herbeizuführen.

Sollte der Favorit auch nur im Ansatz die richtige Einstellung zur Partie finden, wird sich am Ende die Klasse auch durchsetzen. Schiedsrichter: Marcel Leppin.

TSV Adler Jahrstedt - FSV Eiche Mieste

Der TSV Adler Jahrstedt ist nach dem Abstieg in die Kreisliga in der neuen Liga angekommen. Zwar musste der TSV zum Auftakt eine Heimpleite gegen den Staffelfavoriten aus Lindstedt hinnehmen, ließ allerdings danach ein 6:2-Auswärtssieg in Pretzier folgen.

Die Jahrstedter haben durchaus die Qualität im Kader, um einen Kreisoberligisten zu ärgern. Genau das zeigte sich auch in der vergangenen Saison, als man zu Hause nur mit 0:1 gegen den FSV Eiche Mieste verlor. Sollten es die Adler schaffen lange die Null zu halten, wird sich eine Stimmung auf und neben dem Platz entwickeln, die sicherlich förderlich für eine Pokalüberraschung sein kann.

Auf der anderen Seite will die Elf von Danny Kausche genau das verhindern. Die Eichen holten im bisherigen Saisonverlauf ordentliche sieben Punkte und finden sich damit in der oberen Tabellenhälfte wieder. Zwar beträgt der Abstand zum Tabellenführer aus Kuhfelde schon fünf Punkte, doch das wird nicht ausschlaggebend für die Partie sein.

Sollten die Gäste es schaffen ihre fußballerische Klasse und ihre individuellen Stärken auszuspielen und vielleicht sogar ein frühes Tor erzielen, wird sich der Favorit aus Mieste am Ende auch durchsetzen. Schiedsrichter: André Liesche.

SV 51 Langenapel II - SV Heide Jävenitz

Es deutete bereits vieles auf ein Fehlstart beim SV Heide Jävenitz hin. Nach dem Landesklasse-Abstieg musste die Elf von Guido Euen zwei Niederlagen hinnehmen und spielte einmal Remis.

Doch dann folgte das Gastspiel bei der Salzwedeler Eintracht-Reserve, welches mit 4:2 gewonnen wurde und sicher für viel Selbstvertrauen gesorgt haben dürfte. Anders gesagt: Der Knoten in Jävenitz scheint geplatzt. Dieser Schwung soll natürlich auch in die Kreispokal-Partie beim SV Langenapel II mitgenommen werden, wo man als höherklassige Mannschaft favorisiert anreist.

Die 51er belegen nach drei Saisonspielen derzeit den dritten Rang, haben allerdings auch nur vier Zähler auf dem Konto. Die SVL-Reserve ist sich ihrer Rolle als Kreisligist durchaus bewusst und wird dementsprechend defensiv auftreten, um auf Kontermöglichkeiten zu lauern.

Es wird interessant zu sehen sein, wie die Heide-Kicker damit umgehen, ein Spiel machen zu müssen. Klar ist Jävenitz der Favorit, doch die Wahrscheinlichkeit für eine Überraschung ist definitiv nicht aussichtslos. Schiedsrichter: Guido Eisenschmidt.

SG Saalfeld 46 - SV 51 Langenapel I

Der Aufsteiger SG Saalfeld kam sehr gut in die neue Saison. Allerdings folgte nach zwei Auftaktsiegen am Sonntag die erste Niederlage gegen den SV Engersen.

Den Saalfeldern ist sicherlich klar, dass die Aufgabe gegen den SV Langenapel noch einmal eine ganz andere Hürde ist, weshalb das Pokalspiel vermutlich eher als Bonusspiel angesehen wird.

Die Langenapeler vollzogen im Sommer zwar einen Umbruch mit vielen Abgängen und einen neuen Trainer, konnten aber bereits sechs von neun möglichen Saisonpunkten einfahren. Das zeigt, dass die Seidel-Elf nur bedingt etwas von ihrer Qualität eingebüßt hat. Sollten Fred Neuling und Co. die Saalfelder nicht komplett unterschätzen und ihre größere individuelle Qualität ausspielen, wird sich der Favorit ohne größere Probleme durchsetzen.

Saalfeld wird sich aus einer kompakten Defensive heraus versuchen zu wehren, doch irgendwann wird es sicherlich auch eine Kraftfrage. Schiedsrichter: Sven Schottenhamel.