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Fußball Ein Punkt Zünglein an der Waage

Ein magerer Punkt war am Ende das Zünglein an der Waage im Meisterschaftskampf der Fußball-Kreisoberliga.

Von Florian Schulz 08.07.2016, 11:08

Salzwedel l Der MTV Beetzendorf gewann einen spannenden Zweikampf gegen den SV Langenapel mit 72:71. Aufstiegsfreude herrschte aber bei beiden Mannschaften. Schon so einige spannende Meisterschaftskämpfe hat man in den letzten Jahren in der Kreisoberliga Altmark West erlebt, doch der jüngste hatte es wirklich in sich. Bis zum letzten Spieltag war die Meisterfrage ungeklärt. Beetzendorf oder Langenapel – wer würde das Rennen machen? Letztendlich durfte der MTV nach einem 7:0 über Vienau jubeln, trotz des 6:1 gegen Schwiesau blieb für die Langenapeler mit einem Zähler Rückstand auf den Meister „nur“ der Silberrang übrig.

„Man kann nicht sagen, dass wir wirklich diesen einen Punkt besser waren als Langenapel. Es hätte auch anders laufen können. Beide Spitzenteams haben sich den einen oder anderen Leichtsinnsfehler erlaubt, der SVL vielleicht einen mehr als wir. Dennoch war es glücklich“, erklärt Beetzendorfs Trainer Mayk Zürcher rückblickend mit großem Respekt vor dem Vizemeister, der sich nach einer traditionell starken Rückrunde wieder herangekämpft hatte. „Damit hatte ich schon gerechnet, dass Langenapel noch einmal Druck aufbaut“, so Zürcher. Dennoch wurde am Ende, wie schon vor zwei Jahren, wieder in Beetzendorf über die Kreismeisterschaft und den Landesklasse-Aufstieg gejubelt. „Wir haben einige Spiele durch unsere Cleverness gewonnen, die wir aus der Landesklasse mitgebracht haben. Zudem war wichtig, dass speziell die älteren Spieler unbedingt den Aufstieg wollten und die jüngeren gepusht haben. Von der Disziplin und vom Ehrgeiz her haben wir eine super Mannschaft, die sehr gut zusammenhält“, spricht der MTV-Trainer über die wohl größten Erfolgsfaktoren.

Mayk Zürcher hatte den Titel zwischenzeitlich schon abgeschrieben, weil ihm die Spieler ausgingen. Christian Lenz wechselte in der Winterpause nach Wenze, Tim Stapel und Sebastian Eder schieden verletzt und Danilo Wünsch aus beruflichen Gründen aus. „Trotzdem haben wir gut durchgezogen mit unserem kleinen Kader“, lobt Zürcher, dessen Truppe nur zweimal verlor (Gardelegen II 2:4, Langenapel 2:3), dreimal remis (1:1 Mechau, 2:2 Vienau, 2:2 Klötze) spielte und die restlichen 23 Partien allesamt gewann. „Wir hatten in der Liga eine Drei-Klassen-Gesellschaft, in der die Mannschaften von oben eben nur selten zu schlagen waren. Von daher durfte man sich selbst kaum einen Ausrutscher erlauben“, weiß der Beetzendorfer Trainer.

Eine Niederlage zu viel erlaubte sich der SV Langenapel, der mit 71 Punkten dennoch ebenfalls eine starke Serie spielte und beachtliche 136 Treffer erzielte. Durch das Nicht-Wahrnehmen des Aufstiegsrechtes vom SV Grieben aus der Ostaltmark durfte die Mannschaft von Trainer Ronny Müller, die sämtliche 14 Rückrundenpartien gewann, im Nachhinein sogar noch als Nachrücker in die Landesklasse über den Aufstieg jubeln. Von daher hat sich für den SVL, der neben zwei Remis (2:2 Mechau, 0:0 Kusey) und drei Niederlagen (1:6 Beetzendorf, 1:2 Mieste, 1:2 Salzwedel II) ebenfalls 23 Erfolge einfuhr, auch die Vizemeisterschaft gelohnt, auch wenn man bis zum Ende noch auf den Titel hoffen durfte. Immerhin ein Titel ging aber doch an den SVL, denn Michael Vogt wurde mit 42 Treffern ganz souverän Torschützenkönig.

Lange gut mit hielt auch der VfB Klötze 07. Dem fehlte allerdings zum Ende hin ein wenig die Kraft, um dem Spitzenduo zu folgen. So setzte es gegen Mieste (0:2) und Langenapel (2:5) Niederlagen und auch in Beetzendorf (2:2) verpasste das Team von Trainer Kevin Riewe eine große Chance. Zuvor hatten die jungen, hungrigen und auch immer spielstärkeren Purnitzstädter sogar sporadisch von der Spitze gegrüßt. Ähnlich war es beim FC Jübar/Bornsen. Auch der lag zu Beginn der zweiten Halbserie immer mal wieder am Platz an der Sonne, doch Verletzungsprobleme verhinderten ein besseres Abschneiden. Im letzten Viertel der Saison ließ der personell geschwächte FC zu viele Punkte liegen, wurde am Ende daher „nur“ Vierter (54 Zähler). Immerhin spielte sich die Job-Elf im Kreispokal bis ins Finale vor, wo man dem SSV 80 Gardelegen aus der Landesklasse nach Verlängerung mit 4:5 unterlag.

In einer eigenen Liga spielte praktisch der TSV 1919 Kusey. Der landete nach einer soliden Saison, mit sieben Punkten Rückstand auf den Vierten und acht Zählern Vorsprung auf den Verfolger, ungefährdet auf dem fünften Platz. Rang sechs war durchaus heiß umkämpft, wie die geringen Punkteabstände zeigen. Der SV Eintracht Salzwedel II ließ in der Endabrechnung den FSV Eiche Mieste, den SSV 80 Gardelegen II, den SV Schwalbe Schwiesau und den SV Rot-Weiß Wenze knapp hinter sich. Ebenfalls der Mittelfeldgruppe schloss sich die SG Eintracht Mechau mit 32 Zählern auf Rang elf an.