1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Eintracht muss kleinere Brötchen backen

Fußball Eintracht muss kleinere Brötchen backen

Die Fußball-Abteilung des SV Eintracht Salzwedel 09 blickt in eine leicht ungewisse Zukunft.

Von Marc Wiedemann 10.07.2020, 06:00

Salzwedel l Vor allem in der ersten Herrenmannschaft fand in diesem Sommer ein kleiner Umbruch statt.

So haben das Nachwuchstalent Fabian Beck und Hannes Schreiber die Herausforderung beim SSV 80 Gardelegen angenommen. Zudem verließen Laurin Lohr, Jan Hoefert und Fridolin Hamann aus unterschiedlichsten Gründen die Mannschaft. Hinter Hannes Pietscher steht zwar noch ein Fragezeichen, doch auch er wird nur noch sporadisch mal nach Salzwedel kommen. Auch bei Melvin Michael und Sebastian Heuer muss man die Entwicklung abwarten, inwieweit beide Spieler in der Rückrunde noch zu Verfügung stehen.

Doch dem stehen auch Neuzugänge gegenüber. Philip Müller und Christoph Stolz fanden beide den Weg zurück in die Hansestadt. Zudem wurde Stefan Schmidt trotz seiner 34 Jahre nochmal reaktiviert und wird der Mannschaft mit seiner Erfahrung sicher weiterhelfen. Die Mannschaft von Helge Kietzke befindet sich bereits seit einigen Wochen im Training. Durch die Corona-Pandemie hatte die Mannschaft eine lange Pause, weshalb die Lockerungen genutzt wurden, um mal wieder das Gefühl für den Ball zu erhalten. Aktuell befindet sich der Landesklasse-Vertreter in einer zweiwöchigen Pause.

Weil die kommende Saison voraussichtlich wieder im August beginnt, wurde der Trainingsauftakt auf den 17. Juli gelegt. In den anschließenden vier Wochen sind bislang vier Testspiele gegen den Pankower SV Rot-Weiß, TuS Schwarz-Weiß Bismark, VfL Breese/Langendorf und die FSG Südkreis geplant. Wegen der Fortsetzung des Kreispokals gibt es bislang noch keine neuen Informationen.

„Der Fokus während der Vorbereitung liegt - unabhängig von den Saisonzielen - darin, die neuen Spieler ins Spielsystem einzubinden. Wir wollen unsere bekannten Systeme optimieren und weiter verinnerlichen. Aktuell haben wir für die kommende Saison einen 21-Mann-Kader zur Verfügung“, gibt Helge Kietzke bekannt. Wie bereits erwähnt, hat der Kader nicht nur an Breite, sondern auch an Qualität verloren. Dennoch gibt sich Kietzke optimistisch: „Die Mannschaft ist im Durchschnitt etwas älter geworden, weil wir keine Spieler aus der A-Jugend dazubekommen haben. Ich denke, dass das Potenzial im Kader weiter vorhanden ist. Die Mannschaft ist in der Lage oben mitzuspielen.“ Folgerichtig haben sich die Saisonziele auch nicht so sehr gravierend verändert.

„Aufgrund der Abgänge und der Neustrukturierung muss man ein wenig den Saisonverlauf abwarten. Obwohl wir ehrlich sein müssen und kleinere Brötchen backen müssen, denke ich, dass eine Platzierung im oberen Tabellendrittel weiter das Ziel sein muss. Im Kreispokal wollen wir - wie jedes Jahr - mindestens ins Finale kommen“, macht Kietzke deutlich.

Als Staffelfavoriten in der Landesklasse benannte Kietzke vor allem den SV Liesten 22 und TuS Wahrburg. Als eventuelle Überraschungsmannschaft sieht der Salzwedeler Trainer den Osterburger FC.

Doch nicht nur bei der ersten Mannschaft gibt es im Vorfeld so manches Fragezeichen. Die zweite Herrenmannschaft geht auch in der kommenden Saison in der Kreisoberliga an den Start. Obwohl mit Eric Jürgens, Florian Mertens und Fridolin Hamann drei Neuzugänge bereit stehen, muss man natürlich sehen, wie sich die personelle Situation im Saisonverlauf entwickelt. Die Priorität wird weiterhin beim Klassenerhalt liegen. „Es bedarf künftig einer besseren Absprache zwischen der ersten und zweiten Mannschaft. Damit beide Mannschaften künftig ausreichend Personal haben, müssen Roman Dölle und Helge Kietzke künftig besser zusammenarbeiten. Das ist eine große Aufgabe, bei der ich aber vor allem mich selbst in der Pflicht sehe“, sagte der Abteilungsleiter Burghardt Schulze.

Die Spielgemeinschaft mit dem ESV Lok Salzwedel im Nachwuchs bleibt auch in der kommenden Spielzeit erhalten. „Die SG ist positiv für beide Vereine, die Zusammenarbeit ist super und das Gute ist, dass dadurch keine Kinder hinten heruntergefallen sind und künftig nicht herunterfallen werden“, lobt Schulze. Das ist natürlich auch bei der A-Jugend der Fall, bei der der SV Liesten 22 künftig kein Partner mehr ist. „Wir haben wieder eine eigene A-Jugend. Vom Personal her ist die künftige A-Jugend sicher nicht besonders quantitativ, dafür aber qualitativ gut besetzt. Die Jungs kennen sich schon lange und sind dementsprechend gefestigt“, ist sich Schulze sicher und hofft, dass die Mannschaft in der Landesliga eine gute Rolle spielen wird.

In der B-Jugend stellt die SG Salzwedel zwei Mannschaften. Während die eine Mannschaft in der Landesliga an den Start geht und sich damit aus der Verbandsliga zurückzieht, startet die zweite Mannschaft auf Kreisebene. Weil es in der Westaltmark aber keinen Spielbetrieb geben wird, hat der Verein einen Antrag gestellt, dass die Mannschaft in der Ostaltmark mitspielt. Sollte diesem Antrag nicht zugestimmt werden, sieht der Notfallplan eine eventuelle Einigung mit dem Heide-Wendland-Kreis vor.

In der C-Jugend wird die erste Mannschaft das Aufstiegsrecht wahrnehmen und in der Verbandsliga an den Start gehen. Weil es auch in der C-Jugend keinen Spielbetrieb im Kreis mehr gibt, sind die Salzwedeler mehr oder weniger gezwungen, die zweite Mannschaft in der Landesliga anzumelden. Die Verbandsliga-Vertretung hofft indes noch, dass die Liga wieder in zwei Staffeln eingeteilt wird. „Das hätte zum Vorteil, dass die Fahrten kürzer werden und die Zahl der Spiele weniger werden“, erklärt Schulze.

In der D-Jugend stellt der SV Eintracht Salzwedel 09 erneut eine Talentemannschaft. Weil es aber keine externen Neuzugänge gibt, wird das in der kommenden Saison erstmals eine reine Salzwedeler Mannschaft sein. „Laut Jürgen Brandt wird es wieder verdammt schwer in der Talenteliga. Letztlich müssen wir von Jahr zu Jahr gucken, inwieweit das Thema Talenteliga noch Sinn macht. Fakt ist, dass trotz der großen Anforderungen und dem hohen Aufwand, noch kein einziger Spieler in der ersten Herrenmannschaft angekommen ist“, kritisiert Schulze. Die zweite Mannschaft, die drei E-Jugend-Teams und die F-Jugend-Mannschaft gehen allesamt auf Kreisebene an den Start.