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Fußball Erhält der SSV Gardelegen bald Zuwachs?

In der Fußball-Landesklasse, Staffel I, bestimmen Heide Letzlingen und Eintracht Salzwedel das Geschehen in der Liga.

Von Florian Schulz 22.11.2018, 03:00

Salzwedel l In der Saison 2017/2018 stellte die Westaltmark nicht einen einzigen Fußball-Landesligisten, in der aktuellen Spielzeit ist es mit dem SSV 80 Gardelegen immerhin einer und schon 2018/2019 könnten es durchaus zwei sein. Schließlich führen mit dem FSV Heide Letzlingen und dem SV Eintracht Salzwedel kurz vor Abschluss der ersten Saisonhälfte zwei Regionsvertreter die Tabelle der Landesklasse, Staffel I, an.

Gern erinnern sich so manche Fußballfans im Altmarkkreis Salzwedel womöglich noch an Spielzeiten wie 2011/2012 zurück. Mit dem SV Eintracht Salzwedel, der SG Eintracht Mechau und dem SV Grün-Weiß Potzehne gab es damals gleich drei Landesliga-Teams aus unserer Region, die teilweise sogar das Niveau der Spielklasse mitbestimmten.

Doch noch in der gleichen Saison stieg die personell gebeutelte Salzwedeler Eintracht in die Landesklasse ab, gut ein halbes Jahr später zog sich Mechau zurück und ging runter bis in die Kreisoberliga. Und auch die Grün-Weißen aus Potzehne waren in der Spielzeit 2013/2014 nicht mehr zu retten, stiegen zunächst in die Landesklasse ab und zogen sich 2015 erst einmal gänzlich zurück. Ein Jahr später folgte dann die Rückkehr in die Kreisoberliga.

Es gibt also einige westaltmärkische Teams, die in der Landesliga zunächst eine gute Rolle spielten, um dann aber zumindest vorerst tief zu fallen. Auch der SSV 80 Gardelegen benötigte nach seinem Abstieg im Jahr 2010 erst einmal Zeit, um sich in der Landesklasse zu stabilisieren. Dieser Prozess dauerte fast acht Jahre, war letztendlich aber aufgrund der guten Nachwuchsarbeit beim SSV von Erfolg gekrönt. Im Sommer öffneten die Schützlinge von Trainer Norbert Scheinert erneut das Kapitel Landesliga und schlagen sich dort bislang mehr als achtbar.

Mit 22 Punkten aus zwölf Begegnungen belegen die Rolandstädter den fünften Tabellenplatz. Streckenweise fanden sie sich sogar auf Rang zwei wieder. „Das sind Punkte gegen den Abstieg“, wiederholte Coach Scheinert nach so ziemlich jedem Sieg. Doch die Gefahrenzone ist weit entfernt. Womöglich sogar so weit, dass die Gardelegener schon jetzt über eine Korrektur ihres Saisonziels nachdenken könnten. Aber natürlich müssen sie weiter konzentriert bleiben und punkten, um das Polster nach unten zumindest konstant zu halten.

Womöglich werden die SSV-Kicker schon in der kommenden Spielzeit „Verstärkung“ aus dem eigenen Kreis erhalten. Schließlich klopfen mit dem FSV Heide Letzlingen und dem SV Eintracht Salzwedel aktuell zwei Regionsvertreter an die Tür zur Landesliga. Mit ihrem neuen Trainer Dirksen Höft sowie gezielten Verstärkungen wie Torsten Kühnast, Albrecht Bock oder auch Robin Ehrecke spielen die Letzlinger bislang eine sehr stabile Saison. In elf Begegnungen fuhren die Mannen aus dem Heidedorf neun Erfolge, ein Remis (3:3 Möringen) sowie nur eine Niederlage (1:2 Uchtspringe) ein. „Wir sind die Gejagten, diese Rolle nehmen wir gern an. Die Herbstmeisterschaft wäre für die Jungs eine tolle Sache“, setzt Höft mit seinem Team natürlich alle Hebel in Bewegung, um auf dem Platz an der Sonne zu überwintern.

Mit 28 Punkten führen die Letzlinger das Klassement recht sicher vor der Eintracht an. Vier Zähler beträgt der Vorsprung auf die Salzwedeler. Letztgenannte haben zum letzten Mal am vierten Spieltag beim 0:1 gegen Möringen Punkte verloren und anschließend siebenmal in Folge gewonnen. Die „Mannschaft der Stunde“ arbeitete sich tabellarisch stetig nach oben. „Wir wissen, dass wir momentan gut drauf sind. Doch wir dürfen nicht vergessen, dass das nur eine Momentaufnahme ist und wir nicht nachlassen dürfen“, mahnt SVE-Coach Kietzke.

Die beiden Spitzenteams der Landesklasse treffen übrigens am kommenden Spieltag (1. Dezember) in Letzlingen aufeinander. Dann wird sich womöglich zeigen, wer hinter dem SSV 80 Gardelegen die Nummer zwei im Kreis ist. Zwar werden die FSV-Kicker – das steht bereits im Vorfeld fest – auch nach dieser Partie das Tableau anführen, doch die Frage ist, wieviele Punkte das Polster dann beträgt: Entweder sieben oder nur noch einen Zähler?

Die übrigen westaltmärkischen Vertreter müssen die Blicke aktuell wohl eher nach unten richten, denn mit jeweils 14 Zählern finden sich der SV Liesten 22 und der MTV Beetzendorf aktuell in der unteren Tabellenhälfte wieder. Dagegen belegt der SV Grün-Weiß Potzehne mit acht Punkten sogar nur den ersten Abstiegsplatz.

Dennoch bleibt die Hoffnung bestehen, dass unsere Region in der kommenden Saison gleich zwei Landesligisten stellt. Denen bliebe dann natürlich nur zu wünschen, dass sie sich im Falle eines Abstieges schnell wieder stabilisieren. Die Vergangenheit hat leider oft das Gegenteil aufgezeigt.