1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Lokalsport Magdeburg
  6. >
  7. Ex-Stürmer überlegt nicht lange

Fußball Ex-Stürmer überlegt nicht lange

Die erfolgreichsten Jahre bei der SG Eintracht Mechau in der Landesliga erlebte Mathias Hein noch als Spieler mit.

Von Florian Schulz 25.11.2017, 09:00

Mechau l Mittlerweile arbeitet der 45-Jährige beim Kreisoberligisten als Trainer und würde die Eintracht dauerhaft gern in den Landesmaßstab zurückführen. Gut fünf Jahre Pause gönnte sich Mathias Hein, nachdem er vor allem aus beruflichen Gründen das Traineramt bei der damaligen Mechauer Zweitvertretung abgab, nun ist er auf die Bank zurückgekehrt. Hein kennt die Truppe gut und weiß um ihr großes Potenzial. Dieses gilt es nun auch konstanter auf dem Platz abzurufen.

Als gebürtiger Klötzer begann der Fußballenthusiast seine Laufbahn bereits mit fünf Jahren bei Traktor Klötze, wo ihn Trainer Gerd Rau unter seine Fittiche nahm. Mathias Hein nahm eine erstaunlich rasche Entwicklung und fand seinen Platz im Laufe der Jahre im Angriff. Vor allem seine „linke Klebe“ zeichnete Hein aus, aber auch sein Torinstinkt, seine Technik sowie sein Ehrgeiz. Mit den Klötzer Herren um Trainer Rolf Krüger schaffte Mathias den Landesliga-Aufstieg, 1999 bejubelte er unter der Regie von Dieter Förster den Triumph beim Hallen-Altmark-Masters in Beetzendorf. Zudem wurde Mathias Hein bei letztgenanntem Event auch noch als bester Torschütze ausgezeichnet.

Nachdem der VfB 07 Klötze Anfang der 2000er Jahre von der Landesliga direkt in die Kreisliga durchgereicht wurde, übernahm Hein vorübergehend das Amt als Spielertrainer. Allerdings nur für ein halbes Jahr. Im Januar 2003 lotste ihn Trainer Peter Wassersleben dann zum Landesligisten SG Eintracht Mechau. Mit der Eintracht feierte Mathias Hein zwei Kreispokalerfolge und freute sich über gute Landesliga-Platzierungen. Im Januar des Jahres 2005 war dann allerdings vorübergehend Schluss. Ein Kreuzbandriss setzte den Offensivakteur außer Gefecht.

Daraufhin gönnte sich der Purnitzstädter, der mittlerweile in Mechau wohnt, ein Jahr Pause. Dann stieg er als Trainer bei der zweiten Mechauer Herrenmannschaft in der 1. Kreisklasse ein und führte sie auf Anhieb in die Kreisliga. „Mich hat es schon immer fasziniert, den Jungs etwas beizubringen. Besonders viel gelernt habe ich von Dieter Förster und Rolf Krüger“, berichtet der ehemalige Angreifer. Wenn Not am Mann war, half Mathias auch noch selbst mit aus. Trainererfahrungen hatte Hein bereits in Klötze gesammelt.

Dort war er zuvor bereits für die A- und F-Junioren – mit Letztgenannten wurde er zweimal hintereinander Kreismeister und Kreispokalsieger – zuständig. Mit 40 Jahren beendete Mathias Hein 2012 seine Spieler- und Trainerkarriere. „Durch meinen neuen Beruf war ich einerseits stark eingebunden, andererseits wollte ich auch mehr für meine Familie da sein“, verrät der gebürtige Klötzer. Den Großteil der Heimspiele besuchte der Westaltmärker aber weiterhin und unterstützte die Eintracht zumindest als Fan.

Besonders bitter war dabei der Mechauer Rückzug aus der Landesliga im Jahr 2013. „Das war natürlich blöd, wir hatten einfach keine Leute mehr“, erinnert sich Mathias Hein zurück. Einen Startplatz in der Landesklasse bekam die Eintracht für die folgende Spielzeit nicht, dafür musste sie den der eigenen Zweitvertretung in der Kreisliga (heute: Kreisoberliga) übernehmen. „Das war natürlich bitter für den Verein. Die Zeit in der Landesliga mit den Derbys gegen Salzwedel war einfach schön“, verrät der 45-Jährige. Dabei verfügt die SGE über eine Sportanlage, die dem Landesmaßstab allemal gewachsen ist.

Nachdem Mario Seidel im Oktober dieses Jahres seinen Rücktritt erklärte, wurde ein neuer Trainer für das Kreisoberliga-Herrenteam gesucht. Der Vorstand zögerte nicht lange und kontaktierte Hein. „Ich kenne die Truppe gut und hatte auch mal wieder Lust, etwas zu machen. Ich habe nicht lange überlegt und direkt zugesagt“, verrät der 45-Jährige. Rückblickend betrachtet war es für Mathias auch die richtige Entscheidung, auf die Trainerbank im Sportpark zurückzukehren. „Die Jungs trainieren gut, haben sich in der Vergangenheit aber oft einfach nicht belohnt. Häufig fehlte schlichtweg das Glück“, erklärt der Übungsleiter, der viel Qualität im Team sieht.

Rund um die erfahrenen Leistungsträger Thomas „Lotte“ Philipp – mit ihm spielte Hein selbst noch gemeinsam in der Landesliga – und Gordon Mießner hat sich eine junge und hungrige Truppe gebildet, die in der höchsten Spielklasse des Altmarkkreises Salzwedel allemal mithalten kann. In dieser Liga sieht der neue Trainer seine Schützlinge aktuell auch gut aufgehoben. „Man sieht ja, dass sie – abgesehen von den beiden führenden Teams aus Langenapel und Kuhfelde – recht ausgeglichen besetzt ist. Da geht alles ziemlich schnell“, so Mathias Hein.

Das Saisonziel lautete, unter die ersten Fünf zu gelangen. Hat sich daran mittlerweile etwas geändert? „Nein, das Potenzial dazu hat meine Mannschaft. Oft fehlt einfach nur die Konstanz, was womöglich daran liegt, dass die Köpfe manchmal nicht ganz frei sind“, erklärt der Trainer, der das Team mittlerweile wieder ins gesicherte Tabellenmittelfeld geführt hat.

Mathias Hein kann – wie er selbst zugibt – an der Seitenlinie auch mal laut werden. „Meistens versuche ich es in aller Ruhe zu erklären, damit die Jungs nicht verrückt werden. Wenn ich einmal richtig laut werde, ist es aber spätestens nach dem Spiel wieder vergessen“, verrät der 45-Jährige. Von der Arbeit hinter den Kulissen bekommt der Herrencoach wenig mit, weil er selbst nicht dem Vorstand angehört. „Allerdings machen die Leute dort ihre Sache scheinbar gut, denn aus meiner Sicht läuft es im Verein momentan ordentlich“, berichtet der Ex-Goalgetter. Gemeinsam mit René Förster trainiert er seit drei Jahren auch die F-Junioren des Vereins.

Zu diesen zählt auch sein Sohn Malte. „Damals hatte sich kein Trainer für die G-Jugend-Truppe gefunden. Dann haben wir uns dazu bereiterklärt“, verrät der Westaltmärker. Sollte das Team, das momentan ausschließlich Pflichtturniere bestreitet, im Spielbetrieb gehalten werden, möchte zumindest Hein auch weiterhin die Verantwortung – während er mit den Herren dienstags und freitags trainiert, proben die F-Junioren am Donnerstag – übernehmen. „Generell ist es auf dem Dorf mit der Nachwuchsarbeit ja schwierig“, weiß der gebürtige Klötzer.

Mit den Mechauer Herren würde Mathias Hein dauerhaft zumindest gern in die Landesklasse zurückkehren. „Das halte ich irgendwann schon für möglich. In nächster Zeit aber noch nicht“, verrät Hein, für den ein Aufstieg also kein primäres Ziel ist. Dazu fehlt ihm in seiner persönlichen Sammlung auch noch ein Hallenkreismeistertitel. „Einen solchen würde ich gern noch einfahren. Vom Futsal halte ich persönlich zwar wenig, die Jungs wollen aber unbedingt in der Halle spielen“, so der 45-Jährige.

Der würde sich wünschen, dass sich der Sportverein in Mechau noch lange hält. „Dafür leisten die Leute hier viel Arbeit“, klingt der ehemalige Angreifer optimistisch. Mehr Nachwuchs würde der SGE sicherlich guttun. Das wird allerdings schwierig, zumal auch aus der aktuellen Landesliga-A-Jugend zur kommenden Spielzeit mehrere Akteure in die Herrenmannschaft aufrücken und der Erhalt der Truppe dann ungewiss ist. Andererseits darf sich Trainer Mathias Hein auf viele hochveranlagte Talente freuen, die das Kreisoberliga-Team der SG Eintracht Mechau sicherlich nicht nur in der Breite verstärken.