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Fußball Fallen die ersten Entscheidungen?

Am 29. Spieltag der Fußball-Landesklasse könnten die Entscheidungen im Titel- und Abstiegskampf in der Altmark fallen.

Von Florian Schulz 02.06.2017, 10:00

Salzwedel l Um den Titel kämpft noch der SSV 80 Gardelegen und möchte diesen Fight möglichst bis zur letzten Spielrunde offen halten. Dafür ist wohl ein Heimsieg gegen den FSV Havelberg am Sonnabend (3. Juni 2017) nötig.

Rang drei im Auge haben noch der SV Liesten 22 und der SV Eintracht Salzwedel. Während die Liestener beim Kellerkind SV Langenapel zu Gast sind, empfängt die Eintracht auf heimischer Flora den TuS Wahrburg. Um den Ligaverbleib geht es im zweiten Westaltmarkderby zwischen dem SV Heide Jävenitz und dem MTV Beetzendorf.

Die Langenapeler befinden sich nach wie vor auf ganz dünnem Eis. Der Vorsprung auf die Abstiegsplätze beträgt nur einen mageren Zähler. Erschwerend kommt hinzu, dass die Elf von Trainer Ronny Müller mit Liesten und Tangermünde noch gegen zwei Kontrahenten aus der oberen Tabellenhälfte ran muss, gegen die sie der klare Underdog ist. Immerhin darf der Aufsteiger jedoch beide Partien auf eigenem Geläuf austragen. Dort gab es vor zwei Wochen ein enorm wichtiges 3:0 gegen Wahrburg zu bejubeln, an diese Leistung möchte der SVL natürlich anknüpfen.

„Ich gehe davon aus, dass wir die letzten Spiele mit dem ähnlichen Personal angehen können“, so Müller. Heißt also konkret, dass die verletzten Karl Schulz und Gunnar Zilt in dieser Spielzeit nicht mehr mitwirken werden. Dagegen besteht Hoffnung, dass die zuletzt in Möringen (1:4) fehlenden Mathias Müller und Michael Vogt zurückkehren. Speziell auf dieses zuletzt sehr solide Duo werden die Langenapeler im Derby gegen Liesten, aber natürlich auch generell im Abstiegskampf angewiesen sein. Ein Ansporn dürfte für Neuling & Co. auch das Hinspiel sein. Dort setzte es eine 0:4-Klatsche, für die man sich möglichst noch revanchieren möchte.

Die Liestener haben mit dem Kreispokalsieg zwar schon ihr großes Saisonziel erreicht, aber auch den Ligabetrieb noch nicht abgeschrieben. „Wir wollen die Saison ordentlich zu Ende bringen und beide Spiele gewinnen. Dann sollten wir den vierten Platz sicher haben“, hat Sektionsleiter Mario Schulz schon ein wenig gerechnet. „Für die Langenapeler geht es um sehr viel, daher stehen sie unter Druck und werden gegen uns sicherlich hochmotiviert sein“, erklärt Schulz. Doch die 22er wollen den Kampf annehmen.

 „Wir wollen fair bleiben und dieses Spiel ganz normal angehen. Auch unsere Spielidee werden wir nicht verändern“, verspricht der SVL-Spartenchef. Der würde sich wünschen, dass seine Elf den Gegner früh unter Druck setzt und zu Fehlern zwingt. Schließlich bestach Langenapel in der Rückrunde gerade mit seiner recht soliden Abwehr. „Die müssen wir beschäftigen“, so Mario Schulz. Neben dem verletzten Henning Schröder wird auch der privat verhinderte Dennis Vierke nicht dabei sein. Die Einsätze von René Mangrapp und Marc Pätzold sind hingegen noch fraglich. Dennoch ändert dies nichts daran, dass Liesten auswärts seiner Favoritenrolle gerecht werden möchte.

„Wir wollen und müssen dieses Heimspiel gewinnen“, redet der Jävenitzer Co-Trainer Sören Kleinau nicht um den heißen Brei herum. Ein Zähler auf das rettende Ufer ist aufzuholen, wobei die Heide-Mannen natürlich schon morgen die Abstiegsränge verlassen möchten. Hoffnung dürften die letzten beiden Heimspiele machen, in denen die Elf von Trainer Guido Euen Krüden/Groß Garz (5:0) und Haldensleben II (6:0) unter Schiedsrichter Sebastian Graßhoff keine Chance ließ.

„Mir macht diese mannschaftliche Geschlossenheit Hoffnung. Ich bin zuversichtlich, dass wir die Klasse noch halten können. Ein Abstieg wäre echt bitter“, erklärt Kleinau, der die letzten beiden Partien gegen Beetzendorf und Havelberg aber recht zuversichtlich angeht. Personell sieht es allerdings nicht allzu rosig aus, denn über Pfingsten fehlen Milon Hossain, René Benecke und Christian Euen allesamt urlaubsbedingt, dazu stehen auch Sven Martin Kunze (Studium) und Daniel Schönfeld (privat verhindert) nicht zur Verfügung. „Wir werden dennoch eine schlagkräftige Truppe auf den Rasen schicken“, verspricht der Assistenzcoach. Diese soll dann möglichst den dritten Heimerfolg in Serie einfahren.

Nach dem 6:0 im Nachholduell gegen Goldbeck kann den Beetzendorfern nichts mehr passieren. Die Klasse ist definitiv gesichert. Dennoch wird sich der Aufsteiger in Jävenitz nicht kampflos ergeben. „Schon im Hinspiel beim 4:1 haben wir Jävenitz eigentlich klar beherrscht und wollen auch dort etwas holen. Die Lockerheit müsste nach dem Ligaerhalt nun eigentlich da sein, so dass wir nun vielleicht auch mal anfangen können, guten Fußball zu spielen“, äußert sich im Vorfeld MTV-Trainer Mayk Zürcher.

Der muss auf den gesperrten Nico Schulz sowie den privat verhinderten Timm Müller verzichten, kann ansonsten aber wohl auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Zürcher erwartet eine Menge Gegenwehr: „Jävenitz steht in der Pflicht. Sie werden uns stark fordern.“ Dennoch möchten die Beetzendorfer im letzten Saisonauswärtsspiel nicht leer ausgehen.

An das Hinspiel werden sich die Gardelegener nur ungern zurückerinnern. Das 0:1 im Dezember 2016 bedeutete für die Rolandstädter die erste Saisonniederlage. „Das war ein komisches Spiel. Wir waren stark ersatzgeschwächt, allerdings hat auch die Einstellung gefehlt. Momentan sind wir gut drauf, so etwas wie damals soll nicht wieder vorkommen“, blickt SSV-Trainer Norbert Scheinert zurück. Seine Mannschaft kämpft nach wie vor mit dem SSV Havelwinkel Warnau um den Staffelsieg und müsste, um diesen noch zu erreichen, zwei Punkte in den verbleibenden beiden Partien aufholen.

„Wir müssen unsere Hausaufgaben machen, also beide Spiele gewinnen, und dann werden wir sehen, was herauskommt. Trotzdem bin ich nach wie vor der Meinung, dass sich Warnau den ersten Platz nicht mehr nehmen lässt“, so Scheinert. Denn vor allem in der Offensive starken Kontrahenten aus Havelberg kann der SSV-Übungsleiter nur schwer einschätzen: „Der FSV ist, von den Ergebnissen her gesehen, so wechselhaft wie das Wetter. Doch wir schauen auf uns, wollen hinten kompakt stehen, schnell nach vorne spielen und effektiver im Abschluss werden.“

Nicht mithelfen beim Unternehmen Heimsieg können Daniel Burkardt, Marcel Falk, Clemens-Paul Berlin, Dominec Soeder, Fritz-Martin Eggert und Tim van Rennings. Das Tor wird von Benjamin Siegel gehütet, der wie schon vor einer Woche in Beetzendorf (2:0) wieder die Null halten möchte. Schiedsrichter bei der Begegnung war Christian Schütze.

Die Eintracht verfolgt weiterhin das Ziel, am Ende Dritter zu werden. „Wir haben es selbst in der Hand“, weiß Salzwedels Trainer Burghardt Schulze. Schließlich trifft seine Mannschaft im letzten Saisonspiel noch auf ihren schärfsten Konkurrenten aus Möringen. Erst einmal geht es allerdings morgen gegen den Abstiegskandidaten aus Wahrburg. „Wir wollen den Zuschauern im letzten Heimspiel noch einmal ein gutes Spiel liefern und in beiden Halbzeiten überzeugen. Zuletzt war immer nur eine Hälfte gut“, erklärt Schulze.

Nichts anderes als drei Punkte zählt für die Hansestädter auf der heimischen Flora. Damit möchte der SVE nicht nur selbst einen weiteren Schritt in Richtung Bronzerang machen, sondern auch Langenapel und Jävenitz im Abstiegskampf ein wenig Schützenhilfe leisten. „Wahrburg tritt in dieser Saison häufig mit verschiedenen Aufstellungen an. Allerdings war schon im Hinspiel (3:2 für Salzwedel/Anmerkung der Redaktion) zu erkennen, dass das eine kampfstarke Truppe ist“, so der Salzwedeler Coach. Nicht zurückgreifen kann er auf den gesperrten Malte Liestmann, die privat verhinderten Hannes Schreiber, Niklas Gille und Melvin Michael sowie den beruflich verhinderten Joey Krüger.

„Trotzdem muss es am Ende eigentlich reichen“, lässt Burghardt Schulze keine Ausreden gelten.