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Fußball Geld ist noch kein Problem für die Vereine

Die Auswirkungen der Corona-Krise für die Wirtschaft sind in aller Munde.

Von Stefan Rühling 21.03.2020, 06:00

Salzwedel l Was bedeutet diese Pause des Spiel- und Trainingsbetriebs aber für unsere Vereine? Wir haben nachgefragt.

Nachdem der Sportbetrieb in nahezu allen Teilen Deutschlands und auch Teilen von Europa – von europäischen Top-Ligen bis in die Kreisklasse – ausgesetzt wurde, klagen vor allem professionelle Vereine über finanzielle Sorgen.

Den Anfang machten die Fußball-Bundesligisten, doch auch in den Ligen darunter und in anderen Sportarten ist das ein Thema. Die Existenz einiger Vereine ist aufgrund möglicher Ausfälle an Zuschauer- und TV-Einnahmen bedroht. Aus dem Kreis der 36 Profiklubs der Deutschen Fußball Liga (DFL) werden Fragen nach Solidarität aufgeworfen.

Große Klubs mit vorhandenen Rücklagen sollen den bedrohten Vereinen finanziell unter die Arme greifen. Das stößt allerdings nicht bei allen Beteiligten auf Zuspruch. Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer von Borussia Dortmund, sprach von Konkurrenz und griff die Solidarität der Liga damit an, was heftigen Gegenwind auslöste.

Im Altmarkkreis Salzwedel wird das Thema aktuell noch mit der nötigen Gelassenheit angegangen. „In unserem Verein geht es nicht ums Geld“, sagt Thomas Kölle, der damit sicher für viele Klubs im Altmarkkreis sprechen kann. „Für uns zählt der Sport. Demnach ist es für uns schlimmer, dass diese Freizeitaktivität aktuell ausfällt“, so der Vorsitzende des ESV Lokomotive Salzwedel.

Finanzielle Schwierigkeiten sieht er für seinen Verein nicht. „Wir haben Festbeiträge, die unsere Kosten abfangen und sollte die Krise länger anhalten, dann müssen wir eben kleinere Brötchen backen“, ergänzt Kölle, der auch als Schiedsrichter-Obmann im Kreisfachverband aktiv ist.

Sehr entspannt sieht die Situation auch Jörg Nielsen. „Wir haben in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet und haben einen soliden Haushalt“, so der Vorsitzende des SV Heide Jävenitz.

„Natürlich müssen wir abwarten, wie sich die Situation für unsere Sponsoren entwickelt, ob sie alle dabeibleiben. Wenn nicht, werden wir gemeinsam ins Gespräch kommen und Lösungen finden.“ Sorgen macht Nielsen sich darüber aber nicht.

„Wir haben eine breite Basis an Partnern mit jeweils kleinen Beiträgen. Wenn da etwas wegbricht, können wir das kompensieren“, erklärt der SV-Chef.

Für Uwe Pape ist die Situation als solche erst einmal komisch. „Der Fußball ist das Liebste, was wir haben und nun können wir ihm nicht nachgehen. So eine Situation haben wir noch nie gehabt“, sagt der Vorsitzende des FSV Heide Letzlingen.

„Finanziell sehe ich das als weniger großes Problem, da aktuell auch keine Kosten im Spielbetrieb anfallen“, erklärt Pape weiter. Schmerzlicher hingegen ist die Absage des 30. Kaisersteinlaufs, der für den 28. März geplant war.

„Dafür haben wir natürlich bereits diverse Investitionen in beispielsweise Plakate oder Urkunden getätigt. Die sind nun weg und wir hoffen, dass unsere Partner das trotz des Ausfalls dennoch ausgleichen“, so der Vereinsvorsitzende.

An die für Anfang Juli geplante Festwoche zum 100-jährigen Jubiläum des FSV Heide Letzlingen möchte Pape indes noch nicht denken. „Wir müssen abwarten, was daraus wird“, sagt er und hält im Notfall auch eine Verlegung auf einen späteren Zeitpunkt in diesem Jahr für möglich.