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Fussball Hoffen auf den ersten Herrentitel

Der Kahnberg ist sein zweites Zuhause, ein Leben ohne Fußball für Sebastian Freitag wohl kaum vorstellbar.

Von Florian Schulz 21.07.2018, 05:00

Jübar/Bornsen l Der 24-Jährige ist bei den Kreisoberliga-Herren des FC Jübar/Bornsen nicht nur als Offensivspieler engagiert, sondern arbeitet nebenbei auch noch als Nachwuchstrainer im Verein. Der Ehrgeiz wird bei Sebastian Freitag groß geschrieben. Daher kann der 24-jährige Bornsener sowohl als Spieler als auch als Trainer durchaus mal laut werden, wenn es in seiner Mannschaft nicht läuft. Speziell im Nachwuchs räumte Freitag mehrere Titel ab und möchte seine Trophäensammlung in nächster Zukunft möglichst noch erweitern.

Bereits als Fünfjähriger hatte es ihm das runde Leder angetan. Dort begann Sebastian seine Laufbahn in der F-Jugend des FC Jübar/Bornsen und hörte auf die Kommandos von Trainer Gerald Schulz. Nach einem Jahr übernahm Harry Fricke die Truppe, in der neben Freitag unter anderem auch noch Christian Fricke, Anton Betka, Karsten Pieper oder Michael Schmidt aktiv waren. Ausgerechnet im allerletzten Spiel mit den D-Junioren des FC feierte Sebastian Freitag seinen bis dato größten Titel. Durch einen Finalerfolg in Berge gegen den SV Eintracht Salzwedel holten sich die Jübarer und Bornsener den Kreispokal. Ab der C-Jugend hatten der 24-Jährige und seine Kollegen beim FC keine Spielmöglichkeit mehr und schlossen sich daher dem Diesdorfer SV an. Unter der Regie von Coach Roland Schulz wurde das Team C-Junioren-Kreismeister und sicherte sich später den A-Junioren-Kreispokalerfolg durch ein 1:0 im Endspiel in Liesten gegen den SSV 80 Gardelegen. Anschließend gehörte der Bornsener noch gut zweieinhalb Jahre lang der ersten Herrenmannschaft des DSV an, ehe er nach einem weiteren halben Jahr in der Reserve-Vertretung 2013 zum von Torsten Kempe gecoachten FC Jübar/Bornsen zurückwechselte. Unter der Leitung von Trainer Christopher Job schaffte der Kreisoberligist vom Kahnberg 2016 den Sprung in das Endspiel des Kreispokalwettbewerbs, das in Liesten aber gegen den SSV 80 Gardelegen nach Verlängerung unglücklich verloren wurde.

Noch immer spielt das FC-Team in der höchsten Spielklasse des Altmarkkreises Salzwedel. Genau dort möchte es auch nach der kommenden Spielzeit bleiben. Das klare Saisonziel, das Neutrainer Dirk Grobauer ausgegeben hat, lautet Klassenerhalt. Für eine Mannschaft, die in der Vorsaison noch Fünfter wurde, schon sehr tief gestapelt – oder doch nicht? „Wir sind momentan eine angeschlagene und bunt zusammengewürfelte Truppe“, schildert Sebastian Freitag. Sechs Abgängen stehen zwar immerhin vier Neuzugänge gegenüber, doch der Kader ist weiter geschrumpft, so dass man von Verletzungssorgen weitestgehend verschont bleiben sollte. „Ich denke, dass der Teamgeist größer als zuvor sein wird. Daher traue ich uns schon einen Platz im Mittelfeld zu“, klingt Freitag optimistisch. Der 24-Jährige sieht Grobauer als geeigneten Trainer für das Team an, nachdem Vorgänger Naim Fetahu zum VfL Wittingen/Suderwittingen abwanderte. „Dirk passt gut ins Team. Er kennt jeden Spieler, jeder kennt ihn. Trotzdem muss er natürlich erst richtig reinfinden“, so der Bornsener.

Der muss es wissen, denn er arbeitet seit mittlerweile gut einem Jahr selbst als Trainer. Nachdem die C-Junioren des FC 2017 das Kreispokalendspiel in Gardelegen gegen den SV Eintracht Salzwedel II verloren, munterte Sebastian Freitag die Spieler in so eindrucksvoller Weise auf, dass ihn Trainer Marco Siebenmorgen darum bat, selbst als Kraft- und Konditionscoach einzusteigen. Freitag sagte auf Anhieb zu. Auch er hatte damit maßgeblichen Anteil am Landesliga-Staffelsieg des Teams um Justin Elfert in der abgelaufenen Spielzeit. „Die Jungs hören auf mich und ich freue mich schon drauf, wenn sie in drei Jahren auch für die Herren spielberechtigt sind“, so der 24-Jährige. Mit Beginn der Serie 2017/2018 übernahm der Bornsener zudem das Traineramt bei der zweiten E-Junioren-Vertretung des FC. „Ich konnte eigentlich schon immer gut mit Kindern umgehen. Als mich Dennis Jahnke um Hilfe bat, konnte ich nicht Nein sagen“, schildert Sebastian. In seinem Beisein hat sich der junge Nachwuchs gut entwickelt – auch die drei im Team befindlichen Mädchen wie beispielsweise die technisch und läuferisch starke Arielle Junke. „Es sind zwar vielleicht nur kleine Schritte, aber es geht voran“, stellt der Westaltmärker fest.

Sebastian Freitag versucht in jeder Trainingseinheit den perfekten Mix aus Ernst und Spaß zu finden. „Mir ist wichtig, dass die Kinder aufmerksam sind und die Aufgaben auch durchgezogen werden. Wenn das nicht klappt, wird es immer wieder trainiert“, verrät der Bornsener. Zur neuen Saison wird er sich allerdings aus der E-Jugend weitestgehend zurückziehen und sich dann auf seine Aufgabe als Co-Trainer der B-Junioren konzentrieren. Dort wird er auf Jörg Schneidewind folgen, der das Amt auf eigenen Wunsch zur Verfügung stellte. „Die Truppe ist sehr stark und eingeschworen. Marco Siebenmorgen hat wirklich gute Vorarbeit geleistet. Wir haben nach dem Titelgewinn in der C-Jugend-Landesliga den Antrag gestellt, in der neuen Saison in der Landesliga zu spielen. Das hat leider nicht geklappt. Nun werden wir in der Kreisliga spielen und dort versuchen, erneut Meister zu werden“, blickt Freitag voraus.

Im Verein unterstützen sich Trainer und Spieler immer wieder gegenseitig, was dem 24-Jährigen besonders imponiert. „Wenn beispielsweise im Jugendbereich mal ein Trainer keine Zeit hat, findet sich auf Nachfrage immer ein Ersatz“, verrät Sebastian Freitag. Auch im Herrenbereich muss seiner Ansicht nach speziell in der kommenden Serie wieder härter gearbeitet werden, damit zumindest das Minimalziel Ligaverbleib realisiert werden kann. Andreas Meyer und Siegfried Wolter haben anstelle des zum FC Ohretal nach Niedersachsen gewechselten Sebastian Seidler die Spartenleitung übernommen, zudem wird sich fortan auch Bürgermeister Carsten Borchert wieder verstärkt mit einbringen.

„Ich hoffe, dass es allgemein so weitergeht wie bisher, wir irgendwann wieder Nachwuchsteams durchgehend von der G- bis zur A-Jugend haben und die Jugend allgemein so gut wie möglich gefördert wird“, so der 24-Jährige. Er selbst würde gern noch einmal Kreismeister und Kreispokalsieger werden. „Wenn die jetzige B-Jugend in wenigen Jahren in den Männerbereich aufrückt, wäre es schön, wenn wir noch einmal die Landesklasse rocken könnten“, so der Westaltmärker. Genug Zeit hat Sebastian Freitag ja noch, denn mindestens acht Herrenjahre hat er sich beim FC Jübar/Bornsen noch vorgenommen.