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Fußball In der schwierigsten Zeit klappt es

Es war - zumindest aus personeller Sicht - die vielleicht schwierigste Saison überhaupt für den SV Langenapel in der Fußball-Kreisoberliga.

Von Florian Schulz 07.07.2018, 05:00

Salzwedel l Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass der SV Langenapel vom scheidenden Trainer Ronny Müller dennoch mit 64 Punkten Kreismeister wurde. Auf den Aufstieg in die Landesklasse verzichtete man in Langenapel allerdings. „Es war die sportlich womöglich schlechteste Saison, die wir je auf Kreisebene gespielt haben“, musste SVL-Trainer Ronny Müller nach dem 2:0-Erfolg am 25. Spieltag gegen den VfB 07 Klötze nüchtern zugeben. Durch diesen stand der Titelgewinn fest.

Für die Langenapeler war es – und das fällt mit Blick auf das spielerische und technische Potenzial schwer zu glauben – der erste große Triumph überhaupt auf dem grünen Rasen. Gerade in der wohl schwersten Zeit hat es nun endlich geklappt. Dabei musste der Absteiger aus der Landesklasse speziell zu Beginn der Rückrunde mehrfach bangen, um überhaupt eine spielfähige Mannschaft auf den Platz zu bekommen. Immer wieder musste Coach Müller wichtige Leistungsträger wegen Beruf, Studium oder auch Verletzungen ersetzen. Gerade aus diesem Grund hat man sich beim SVL auch dazu entschieden, das Aufstiegsrecht nicht wahrzunehmen.

„Wenn alle Akteure da sind, können wir sicherlich jeden Gegner in dieser Liga schlagen. Doch wenn mehrere Schlüsselspieler wegbrechen, können wir das nicht mehr kompensieren“, so der Übungsleiter, der zur neuen Saison an der Seitenlinie durch Mario Seidel ersetzt wird. Für ihn war es ein toller Abschluss: „Es war das i-Tüpfelchen nach zehn schönen Jahren.“ Zudem konnte im zweiten Saisonhalbjahr – wenn überhaupt – nur noch reduziert trainiert werden. So setzte es in der Rückrunde in Vienau und Schwiesau (jeweils 1:2) sowie auch daheim gegen Diesdorf (0:2) gleich drei Niederlagen. Dennoch reichte es für den SVL, um den ärgsten Verfolger FSV Eiche Mieste vier Zähler hinter sich zu lassen. Dieser wurde in beiden Partien (2:1, 4:1) bezwungen.

„Das spricht sicherlich nicht für die Liga. Diese ist definitiv schlechter geworden“, so die Einschätzung von Ronny Müller. Keine Mannschaft zeigte sich in der abgelaufenen Spielzeit wirklich konstant – selbst der Kreismeister nicht. Nach einer noch stabilen Hinserie mit nur einer Niederlage (1:3 in Jübar) sowie einem Remis (0:0 in Kusey) war der SVL im zweiten Teil der Spielzeit auch auf Ausrutscher der Konkurrenz angewiesen. Während der ärgste Hinserien-Konkurrent Kuhfelder SV in der Rückrunde fast völlig einbrach, verloren auch die Miester im Jahr 2018 dreimal. Damit konnte das Team von Trainer Danny Kausche den Vier-Zähler-Rückstand aus der Hinrunde nicht mehr aufholen.

Wenn es allein um das Toreschießen gehen würde, hätten sich die Eichen aus Mieste mit Sicherheit den Titel verdient gehabt. 94 Treffer – und damit 20 mehr als Meister Langenapel – standen am Ende zu Buche, von denen Torschützenkönig Felix Pitzner allein 50 erzielte. Doch am Ende zählen eben die Punkte. Keinen einzigen davon holte die Kausche-Elf in den beiden Spitzenpartien gegen den Erstplatzierten. „Wenn wir am Ende Zweiter werden, wäre das in Ordnung“, sagte Coach Danny Kausche gegen Ende der Rückserie. Die Miester, denen gleich zweimal zehn Treffer in einer Partie gelangen, können unter dem Strich also zufrieden sein, werden in der kommenden Spielzeit mit Sicherheit wieder zu den Titelkandidaten zählen.

Richtig auf drehte im zweiten Saisonhalbjahr der SV Schwalbe Schwiesau. Dieser sicherte sich mit 49 Punkten noch Rang drei. Allerdings betrug der Rückstand der Mannen von Spielertrainer Senol Isik auf den Spitzenreiter satte 15 Zähler. 28 Punkte in der Rückserie können sich dennoch sehen lassen. Dazu sind die Schwiesauer auf eigenem Platz die einzige ungeschlagene Mannschaft der gesamten Liga.

Auswärts lief es dagegen weniger erfolgreich, dennoch können Beneke & Co. auf die starke zweite Halbserie aufbauen. Mit jeweils 44 Zählern fanden sich direkt dahinter der Kuhfelder SV und der FC Jübar/Bornsen ein. Beide Teams durften nach der Hinrunde noch auf den ganz großen Wurf hoffen. Doch nach der Winterpause gab es in beiden Lagern größere personelle Probleme. So müssen sowohl der KSV als auch der FC mit dem oberen Mittelfeld zufrieden sein.

Jenseits von Gut und Böse platzierten sich – wie vor der Saison erwartet – der VfB 07 Klötze, der TSV 1919 Kusey, die SG Eintracht Mechau, der Diesdorfer SV und der SV Eintracht Salzwedel II. Während sich die Teams aus Klötze, Kusey und Mechau bereits nach der ersten Halbserie im Mittelfeld aufhielten, entledigten sich die Diesdorfer und Salzwedeler dank einer starken Rückrunde aller Abstiegssorgen und bleiben der Kreisoberliga damit weiterhin erhalten.