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Fußball Landesklasse-Saison biegt auf Zielgerade ein

Die Schlussphase der Saison wird in der Fußball-Landesklasse, Staffel I, mit dem 20. Spieltag eingeläutet.

Von Florian Schulz 12.04.2019, 08:00

Salzwedel l Auch dieser hat wieder mehrere brisante und mit Spannung erwartete Partien zu bieten.

Auf dem Papier geht der SV Eintracht Salzwedel am Sonnabend ab 15 Uhr als klarer Favorit in das Westaltmarkderby gegen den SV Grün-Weiß Potzehne, doch auf die leichte Schulter nehmen darf die Kietzke-Elf das kampfstarke Kellerkind nicht. Ähnlich sieht es beim Tabellenführer FSV Heide Letzlingen aus, der vor seinem Gastspiel beim Osterburger FC ebenfalls gewarnt sein dürfte. Knifflige Auswärtsaufgaben stehen hingegen für den SV Liesten 22 (TuS Wahrburg) und den MTV Beetzendorf (FSV Saxonia Tangermünde) an.

Im Vergleich zur Hinrunde hat sich bei der Eintracht einiges verändert. Zwar erzielen die Kreisstädter nun deutlich mehr eigene Treffer, kassieren aber auch fast doppelt so viele Gegentore. Gerade letztgenannter Fakt passt Salzwedels Trainer Helge Kietzke überhaupt nicht. „Wir schlucken momentan nach eigenen Fehlern einfach zu viele Treffer. Zwar funktioniert die Offensive, doch man hat es einfacher, wenn man hinten sicher steht. Schließlich trifft man nicht in jedem Spiel fünfmal“, weiß Kietzke. An der aktuellen Abwehrleistung gilt es also zu arbeiten.

Im Angriff hingegen läuft es, weil speziell Luca Nowak und Gregor Roth dem Offensivspiel viele Impulse verleihen. „Die Jungs da vorne haben eine Menge Selbstvertrauen“, freut sich der Eintracht-Coach, der zudem in den letzten Spielen nur selten personell umstellen musste. Helge Kietzke warnt jedoch davor, den Rangvorletzten aus Potzehne zu unterschätzen: „Aus einer stabilen Abwehr heraus versuchen sie immer wieder zu kontern. Für uns gilt es, geduldig und konzentriert zu spielen, die Chancen konsequent zu nutzen und hinten die Fehler abzustellen.“ Wenn die Mannschaft das beherzigt, sollte auch trotz der Ausfälle von Sebastian Heuer und Jan Hoefert einem angestrebten Salzwedeler Heimerfolg nichts im Wege stehen.

Womöglich hatten einige Experten die Potzehner im Abstiegskampf schon abgeschrieben. Doch mit dem 4:2-Erfolg vor sechs Tagen gegen Grieben sind sie dem rettenden Ufer wieder ein Stück näher gekommen. „Nur“ noch vier Zähler trennen die Grün-Weißen von selbigem. Doch Trainer Michael Friedrichs weiß, dass seine Elf zwingend nachlegen muss. „Die Erleichterung ist spürbar, die Stimmung zudem auch wieder etwas besser. Doch wir brauchen natürlich weitere Punkte und versuchen auch in Salzwedel etwas mitzunehmen“, gibt sich Friedrichs kämpferisch.

Den Druck sieht er eher auf Seiten der Eintracht: „Das macht es für uns vielleicht ein Stück einfacher, weil wir etwas befreiter aufspielen können.“ Die Kreisstädter schätzt der Potzehner Übungsleiter besonders im Mittelfeld sowie in der Abwehr als sehr stark ein. Zudem ist Michael Friedrichs vom schnellen Umschaltspiel des  Kontrahenten sehr angetan. Bei seiner Mannschaft sah Friedrichs in der Vorwoche ebenfalls viele gute Ansätze: „Spielerisch war das sicherlich das Beste, was ich hier gesehen habe. Doch wir sind noch lange nicht da, wo wir hinwollen.“ Vielleicht kann das Kellerkind, auch wenn der gesperrte Michael Lippert sowie womöglich auch noch Thomas Müller und Philipp Siebert fehlen, in Salzwedel noch einmal eine Schippe draufpacken. Schiedsrichter: Niclas Dirk

Im Hinspiel sah es lange nach der zweiten Saisonniederlage für die Heide-Mannen aus, denn zur Pause lagen sie mit 1:4 hinten. „Gott sei Dank haben wir in der zweiten Halbzeit noch die Kurve bekommen“, denkt Letzlingens Trainer Dirksen Höft an den 20. Oktober des vergangenen Jahres – seine Mannschaft siegte gerade noch so mit 5:4 – zurück, um anzufügen: „Wir wissen, dass es kein Selbstläufer wird. Wir sind gewarnt, müssen die Zweikämpfe von Beginn an an- und den Gegner ernst nehmen.“

Von der aktuellen Tabelle, in der die Osterburger „nur“ den zehnten Platz einnehmen, wird sich der Spitzenreiter jedenfalls nicht blenden lassen. Höft schätzt den Kontrahenten von der Biese stärker ein, als es die derzeitige Platzierung aussagt. Zudem haben die Letzlinger ein großes Ziel vor Augen. „Es geht allmählich auf die Zielgerade, und wir wollen so lange wie möglich da oben dabei bleiben“, wie es der FSV-Coach formuliert. Da Torjäger Christian Wernecke in den Kader zurückkehrt, stehen die Vorzeichen für den Primus morgen sicher noch einen Tick besser. Schiedsrichter: Norbert Möllmann

Beide Teams fanden sich vor der Saison immer wieder auf den Zetteln der einzelnen Trainer wieder, als diese nach den mutmaßlichen Titelfavoriten gefragt wurden. Doch vom Kampf um die Meisterschaft sind sowohl Wahrburg (Platz neun) als auch Liesten (Rang sechs) weit entfernt. Dennoch erwartet SVL-Spartenleiter Mario Schulz ein „interessantes Spiel“, in dem womöglich vieles von der jeweiligen Tagesform abhängt. Allerdings fällt es auch dem ansonsten immer gut informierten Schulz schwer, den TuS nach dessen Umbruch im Winter richtig einzuschätzen: „Die Mannschaft hat sich ja deutlich verändert, die Ergebnisse in der Rückrunde lesen sich insgesamt gut. Wir lassen uns mal überraschen.“

Zuletzt feierten die Liestener trotz zweier Platzverweise einen 5:3-Erfolg gegen Tangermünde. „Nachdem wir schlecht aus der Pause kamen, haben wir in Unterzahl gut verteidigt und Moral gezeigt. Du musst in jedem Spiel in dieser ausgeglichenen Liga alles reinhauen – vor allem charakterlich und kämpferisch. Ansonsten läufst du immer Gefahr, das Spiel zu verlieren“, so der SVL-Sektionschef. Auch wenn die gesperrten Markus Krotki und Marcin Galkowski sowie auch die verletzten Steffen Mangrapp und Steffen Schmidt – dazu ist auch der Einsatz vom angeschlagenen Henning Glameyer noch fraglich – fehlen, würde die Elf von Trainer Michael Piotrowski ihre positive Serie mit zuletzt sieben Punkten aus drei Partien gern aufrecht erhalten. Schiedsrichter: Marco Krankemann

Auf eigenem Platz liegen die Saxonen dem MTV, doch auswärts liest sich die Bilanz der Westaltmärker alles andere als gut. Die letzten drei Gastspiele in Tangermünde gingen für die Beetzendorfer (0:6, 0:1, 1:7) verloren. Auch diesmal sieht es für die Schützlinge von Trainer Michael Banse nicht allzu gut aus. Schließlich fehlen mit den langzeitverletzten Michael Peters und Sebastian Eder sowie Niels Stehr und Gordon Bock wichtige Akteure. Dazu könnten auch noch Marcus Wotapek und Tim Langenbeck ausfallen. Dabei weiß Banse um den Ernst der Lage im Abstiegskampf: „Wir sollten allmählich mal wieder punkten, ansonsten wird es noch einmal richtig eng.“

Noch beträgt das MTV-Polster auf Potzehne auf dem ersten Abstiegsrang vier Zähler. Auch zuletzt beim 3:5 gegen Salzwedel wurde mal wieder deutlich, dass die Beetzendorfer momentan defensiv ihre Probleme haben. „Immerhin haben wir aber die Köpfe nicht hängen lassen, kämpferisch und läuferisch gut dagegen gehalten“, blickt der MTV-Coach zurück. Auch die auf Rang sieben liegenden Tangermünder sind speziell auf ihrem großen Platz sehr spielstark, doch die Westaltmärker wollen ihnen so wenige Räume wie möglich anbieten. Schiedsrichter: Daniel Papenhagen