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FußballLandesligisten planen neue Saison

Wie in allen Ligen hat man die Saison 2019/2020 nach der Corona-Krise bereits abgehakt.

Von Thomas Koepke 11.06.2020, 05:00

Salzwedel l Der Blick vieler Vereine - auch die der Landesliga Nord - geht aber nach vorn- Genauer gesagt in Richtung Saison 2020/2021, die schon im September mit Vorbereitungsspielen oder Pokalmatches beginnen könnte.

Im Heinrich-Germer-Stadion hat man den Traum von der Verbandsliga noch nicht aufgegeben. Würde die vom Fußballverband Sachsen-Anhalt angestrebte Quotienten-Regel zur Ermittlung der Aufsteiger am 12. Juni auf dem außerordentlichen Verbandstag durchgewunken werden, so hätte der MSC Preussen in der Landesliga Nord das Nachsehen. Dieses Szenario möchte man im Verein einwenig modifizieren.

So strebt Klaus-Dieter Theise, Teammanager der Preussen, eine Regelung an, die auch seiner Elf den Sprung in die Verbandsliga erlaubt. „Wir sind aktuell dabei, die offiziellen Anträge vorzubereiten und werden diese noch zeitnah an den FSA übermitteln. Dann werden wir in guten Gesprächen versuchen, unsere Argumente vorzutragen. Sollte unser Vorhaben am 12. Juni scheitern, geht für uns die Welt auch nicht unter“, so Theise.

Mit Blick auf eine mögliche Verbandsliga-Zugehörigkeit scheint der Sportchef sein aktuellen Kader durchaus eine Wettbewerbsfähigkeit im Oberhaus des FSA zuzutrauen. „Wir haben eine sehr gute Mannschaft mit einem Mix aus routinierten Kräften und jungen Wilden, die sicher auch schon das Potenzial haben, in der Verbandsliga aufzulaufen. Wir sind in einer komfortablen Situation und man merkt, dass der Verein für einige Spieler interessant ist. Und auch die wirtschaftliche Situation hat sich durch die Corona-Krise nicht verschlechtert“, sagt Theise, der liebend gerne wieder die Mannschaft auf dem Platz sehen würde.

Einen Neuzugang kann der MSC bereits für das neue Spieljahr verkünden. Vom Verbandsligisten VfB 1906 Sangerhausen hat sich Lukas Weise den Landeshauptstädtern angeschlossen. Eigentlich sollte der Wechsel bereits im Winter über die Bühne gehen, scheiterte allerdings am Veto des abgebenden Vereins. Der 22-Jährige stand für den VfB in 39 Verbandsliga-Partien auf dem Feld und markierte dabei vier Treffer.

Der Abgang von Marcel Mähnert bedeutet das Ende einer Ära. Nach über 500 Einsätzen für den SV 09 Staßfurt verlässt der 33-Jährige den Landesligisten und schließt sich zur kommenden Spielzeit dem Kreisklasse-Vertreter TSV 1887 Neundorf an.

Mähnert kam für die 09er in der Verbands- und Landesliga zum Einsatz und war auch Teil der Landesklasse-Elf, die zwischen 2013 und 2017 um den Wiederaufstieg in die Landesliga spielte. Nun beendet der Mittelfeldakteur das 09-Kapitel und wechselt in die 1. Kreisklasse. „Wir freuen uns sehr, mit Marcel Mähnert einen unserer Wunschspieler für die neue Saison gewinnen zu können. Mit ihm holen wir einen sportlich und menschlich sehr guten Fußballer, der dem TSV mit seiner Erfahrung sofort weiterhilft“, begrüßt man den Routinier auf der Facebook-Seite des TSV.

Mit „Abstand“ verabschiedete sich der SSV Havelwinkel Warnau am gestrigen Donnerstag nach fünf erfolgreichen Jahren von Trainer Ralf Franke und Co-Trainer Sebastian Schmidt. Eigentlich war die Verabschiedung im Rahmen des 20-jährigen Vereinsjubiläums geplant, was derzeit jedoch nicht möglich ist.

„Wir danken Ralle und Schmidti für ihr Engagement und ihre Leidenschaft in unserem Verein und wünschen beiden für die Zukunft nur das Beste. Ihr werdet immer ein Teil der Warnauer Fußball-Familie bleiben“, heißt es seitens des Vereins.

Zum Anderen wurde bekannt, dass sich Warnau für die neue Spielzeit den ersten Neuzugang gesichert hat. Mit Wilhelm Weigt vom TSV Chemie Premnitz (Landesliga Nord Brandenburg) wird ein talentierter Schlussmann zum Landesligisten wechseln. Der Keeper durchlief den Nachwuchs von Optik Rathenow und kam für Premnitz in der Landesliga auf elf Einsätze.

Der Ummendorfer SV nutzt bereits die fußballfreie Zeit, um den Kader für das kommende Spieljahr zusammenzustellen. nachdem sich bereits ein Quartett der Elf von Trainer Chris Sacher angeschlossen hatte, wird künftig auch ein Akteur mit knapp 300 Einsätzen in der Verbandsliga für Ummendorf auflaufen.

Nils Kauffmann wird im Sommer vom SV Fortuna Magdeburg zum Landesligisten wechseln. Der 33-Jährige stand in der Verbandsliga für Preussen Magdeburg, Edelweiß Arnstedt, Union Schönebeck und die Fortuna in 280 Begegnungen auf dem Feld und wird der USV-Defensive mit seiner Routine sofort weiterhelfen. Auch Sacher weiß um die Stärke des Abwehrspielers. „Nils ist defensiv variabel einsetzbar und wird unserer Abwehr bedeutend mehr Stabilität verleihen. Betrachtet man seine Vita, so fällt auf, dass er zuverlässig ist und mit wenigen Verletzungen durch die Spielzeiten gekommen ist“, spricht Sacher über den Neuzugang.

Seit dem Saisonabbruch des FSA steht offiziell fest: Der diesjährige Aufsteiger TuS 1860 Magdeburg-Neustadt kann auch in der kommenden Spielzeit der Landesliga Nord angehören und wird von diesem Recht auch Gebrauch machen. Mit dieser Gewissheit wurde in der Zielitzer Straße die Planung für die Zukunft angegangen. Erster Schritt war es, dass mit dem TuS-Eigengewächs René Angerer vor drei Wochen ein neuer Cheftrainer präsentiert wurde. Dieser hat seine Kontakte zum Ex-Team HSV Medizin Magdeburg spielen lassen und drei Akteure vom Landesklassisten in die Neustadt gelotst.

Einer davon, nämlich Torhüter René Kowalewski, kennt die Landesliga bereits aus seinen vorherigen Stationen beim VfB Ottersleben und dem FSV Barleben, für die er jeweils in der Nord-Staffel den Kasten hütete. 2014 kam der heute 33-jährige Schlussmann zum HSV Medizin, bei dem er in den letzten Jahren die feste Nummer Eins war und seither 119 Landesklasse-Einsätze, in der zurückliegenden Spielzeit sogar als Kapitän, verbuchte.

Der Medizin-Riege vor Kowalewski gehörten zuletzt auch Noah Müller und Dennis Krämer an, die ebenso das Blau-Weiß des HSV gegen das Schwarz-Gelb des TuS eintauschen. Beide sind des Studiums wegen nach Magdeburg gekommen und haben bei Trainer Angerer offenbar Eindruck hinterlassen. Denn TuS-Teammanager Hannes Pilz verrät: „René hat diese Transfers in Eigenregie eingefädelt. Wir haben ihn da ganz machen lassen.“

In der Neustadt freut man sich über die Neuzugänge aus der Dodendorfer Straße. „Mit ihnen können und werden wir den Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft weiter beleben“, erklärt Pilz zufrieden. „Außerdem kennt René diese Jungs schon von Medizin gut. Er weiß um ihre Stärken und hat bei Medizin schon erfolgreich mit ihnen zusammengearbeitet. Uns freut das natürlich umso mehr, weil wir so genau wissen, was sie in die Mannschaft einbringen können“, ergänzt Pilz. Die von Neu-Coach Angerer anvisierte Kader-Größe von 22 Spielern ist damit zwar schon überschritten, weiteren Wechseln schiebt Pilz dennoch keinen Riegel vor: „Wir haben in den vergangenen Tagen und Wochen zahlreiche Gespräche geführt. Mal sehen, wohin diese noch führen werden.“