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Fußball Liesten gewinnt unechtes Finale

Das hatten sich die Organisatoren, aber sicherlich auch die teilnehmenden Teams etwas anders vorgestellt.

Von Florian Schulz 30.07.2018, 05:00

Langenapel/Liesten l Ein Gewitter sorgte am Sonnabend für eine zwischenzeitliche Unterbrechung der Endrunde des Salzwedeler Stadtpokals (Old-School-Cup) in Langenapel und auch dafür, dass es kein „echtes“ Finale gab.

Als so etwas wie ein „Ersatz-Endspiel“ diente am Sonnabendabend das zweite Halbfinalduell zwischen dem gastgebenden Kreisoberligisten SV Langenapel I und dem Landesklasse-Vertreter SV Liesten 22. Zwar hatte zuvor eigentlich die erste Mannschaft des SV Eintracht Salzwedel durch ein 5:2 im weiteren Semifinalspiel gegen die eigene Reserve ebenfalls das Finale erreicht, doch beide Salzwedeler Vertretungen reisten nach der langen Gewitter-Unterbrechung ab. So war der Sieger des Duells Langenapel kontra Liesten automatisch Stadtpokalsieger. Nach einem 1:1 in der regulären Spielzeit gewannen die Liestener das folgende Elfmeterschießen mit 6:4 und holten sich damit bereits zum zweiten Mal den Cup.

Zuvor wurden bereits am Freitagabend die beiden Vorrunden in Liesten und Langenapel ausgespielt. Durch die personell bedingte Absage des Kreisligisten SV Langenapel II nahmen statt der sechs geplanten nur fünf Teams den Wettkampf auf.

Aufgrund starker personeller Probleme musste Kreisligist SV Langenapel II auf seine Teilnahme am Stadtpokal verzichten. Im Liestener Waldstadion ging daher nur eine Partie über die Bühne. In zweimal 40 Minuten kreuzten der gastgebende Landesklasse-Vertreter SV Liesten 22 und der Kreisoberligist SV Eintracht Salzwedel II die Klingen. Beide Teams wussten aber bereits im Vorfeld von ihrer Endrundenteilnahme. Dieses Duell wurde zu einer klaren Angelegenheit zugunsten des SVL. Dieser setzte sich mit 6:1 (2:0) durch. Die Elf von Trainer Michael Piotrowski übernahm von Beginn an das spielerische Zepter. Es dauerte aber eine Weile, bis die gut agierende Salzwedeler Hintermannschaft endlich überwunden werden konnte. Neuzugang Steffen Schmidt brach in Minute 27 den Bann. Ein weiterer Neuer im Waldstadion, Jan Steckmann, legte nur wenig später zum 2:0 (31.) nach.

Speziell in der Schlussphase profitierte Liesten von seinen physischen Vorteilen. Florian Mönke (60.), Steven Beck (69.) und Jan Steckmann (71.) schraubten das Resultat auf 5:0, ehe auch der Eintracht-Reserve durch Mohammad Sepehr Sadat (76.) der Ehrentreffer gelang. Den Schlusspunkt setzten aber die Platzherren. Matthias Wiese war für das 6:1 (79.) verantwortlich.

Landesklasse-Vertreter SV Eintracht Salzwedel I ging als großer Favorit in diese Vorrunde. Außerdem waren die beiden Kreisoberligisten SV Langenapel I und SV Eintracht Chüden I (Spielzeit: Jeweils einmal 45 Minuten) mit von der Partie. Die gastgebende SVL-Elf duellierte sich direkt mit den Salzwedelern und bot dem Kontrahenten ordentlich Paroli. In der Defensive machte die Elf von Trainer Mario Seidel ihre Sache sehr ordentlich und verbuchte auch selbst die eine oder andere Konterchance. Mehr vom Spiel hatte aber die Eintracht, doch auch aus ihrem Chancenübergewicht konnte die Mannschaft von Coach Helge Kietzke kein Kapital schlagen, scheiterte entweder am aufmerksamen Keeper Marco Schmidt oder an den eigenen Nerven. Die Partie endete torlos.

Einen Zahn zu legten die Hansestädter dann aber im Duell mit Chüden. Sebastian Heuer mit einem verwandelten Foulelfmeter (3.), Niklas Gille (20.), Stefan Heuer (23.) und Alf Müller (30.) sorgten bereits nach einer halben Stunde mit dem 4:0 für klare Verhältnisse. Die Salzwedeler bestimmten das Geschehen eindeutig und hätten sogar noch weiter nachlegen können. Doch unter anderem verschoss Gregor Roth noch einen fälligen Strafstoß. Die Kietzke-Elf war nach dem 4:0 dennoch sicher weiter.

Das zweite Endrundenticket war allerdings noch nicht vergeben. Sowohl Langenapel als auch Chüden konnten noch weiterkommen. Die Gastgeber starteten besser in die Partie und bekamen früh einen Foulstrafstoß zugesprochen, den Fred Neuling allerdings gegen den Pfosten setzte. Wenig später verwertete Kaniwar Saadoun dann aber eine überragende Vorarbeit von Martin Müller – 1:0 (8.). Doch wie schon in den Vorbereitungspartien zuvor ließ sich der SVL erneut das Heft aus der Hand nehmen. Chüden riskierte, angetrieben vom starken Libero Calin Hurghis, noch einmal alles und kam nun auch zu Gelegenheiten. Allerdings konnte Marc-Philip Stiller nur eine davon zum 1:1 (22.) nutzen. In der Schlussphase hätte die Eintracht mit etwas Glück sogar noch das Siegtor markieren können, doch die Punkteteilung reichte den Langenapelern, um sich für den Finalkampf auf eigenem Geläuf zu qualifizieren.

Nachdem die erste Mannschaft der Salzwedeler Eintracht bereits das Testspiel gegen Barleben (3:3/siehe untenstehender Bericht) in den Knochen hatte, bestritt sie am Sonnabend auch gleich das erste Halbfinalduell gegen die eigene Zweitvertretung. Die Beine waren mittlerweile natürlich etwas schwer bei der Kietzke-Elf. So gab es auch gleich mal eine böse Überraschung, als die mutig beginnende SVE-Reserve durch Luca Nowak (7.) in Führung ging. Das war allerdings so etwas wie ein Weckruf für den Vertreter der Landesklasse. Niklas Gille glich zum 1:1 (10.) aus, ehe der Favorit dann doch klar die Initiative ergriff. Denny Liebrecht (12.), Marius Wulff (18.) und Gille (36.) erhöhten auf 4:1, ehe erneut Nowak (39.) noch einmal auf 2:4 verkürzte. Den Schlusspunkt zum 5:2 setzte dann Raik Zipperling (43.).

Anschließend war das Turnier aufgrund eines Gewitters gut eine Stunde unterbrochen. Die beiden Mannschaften aus Salzwedel reisten daraufhin ab. Somit war klar, dass das zweite Halbfinalduell auch das letzte Spiel dieser Endrunde sein und es weder ein kleines noch ein großes Finale geben würde. Langenapel und Liesten einigten sich darauf, in zweimal 45 Minuten die Klingen zu kreuzen. Der Sieger war automatisch auch der Gewinner des Wanderpokals.

Die Liestener verschafften sich zwar von Beginn an Feldvorteile, taten sich aber gegen gut verteidigende Platzherren schwer. Zwar ergaben sich für die von Christian Walter betreuten Gäste vereinzelte Chancen, doch genutzt wurden sie nicht. Auf der Gegenseite besaß aber auch Fred Neuling die Möglichkeit, Langenapel mit 1:0 in Führung zu bringen. Torlos wurden die Seiten gewechselt. Nach Wiederbeginn ergab sich ein ähnliches Bild. Liesten bestimmte das Geschehen, Langenapel verteidigte stark und versuchte zu kontern. In Minute 56 war aber auch der starke Schlussmann der Gastgeber und beste Torhüter des Turniers, Marco Schmidt, geschlagen. Florian Mönke traf zum 1:0 für den Landesklasse-Vertreter. Doch nicht einmal zehn Zeigerumdrehungen später schlug der Kreisoberligist zurück. David Meyer verwandelte einen indirekten Freistoß im gegnerischen Strafraum humorlos zum 1:1 (65.). In der Schlussphase ließen beide Teams kaum noch etwas zu, so dass es ins Elfmeterschießen ging.

Nachdem die ersten drei Schützen auf beiden Seiten verwandelten, scheiterte ausgerechnet Langenapels Kapitän Fred Neuling am gegnerischen Keeper Jonathan Gehrke. Anschließend versenkte Jan Steckmann seinen Elfmeter (6:4) und sorgte damit für reichlich Jubel auf Seiten des SV Liesten 22, der mit Lucas Bresch auch noch den besten Turnierspieler stellte.