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Fußball Müller-Elf hat es nicht mehr in eigener Hand

Nur dank einer starken Rückrunde kämpfte sich der SV Langenapel in der Fußball-Landesklasse, Staffel I, wieder zurück ins Geschäft.

Von Florian Schulz 05.06.2017, 11:31

Langenapel l Der Elf von Trainer Ronny Müller droht doch der direkte Wiederabstieg. Nach dem 1:2 (1:1) am Sonnabend (3. Juni 2017) gegen den SV Liesten 22 haben es die Langenapeler nicht mehr selbst in der Hand, die Klasse zu halten.

Bitterer hätte es aus Sicht der Müller-Elf nicht verlaufen können. Nicht nur die eigene Heimniederlage, die eigentlich erst durch zwei unglückliche Aktionen von Torhüter Christian Oesterling zustande kam, war mehr als vermeidbar, sondern auch die Konkurrenten aus Jävenitz und Goldbeck punkteten auf heimischen Plätzen dreifach.

Somit kommt es am letzten Spieltag am kommenden Sonnabend (10. Juni 2017) zu einem packenden Dreikampf um den Ligaerhalt. Mittlerweile halten die Jävenitzer mit 27 Zählern die besten Karten in der Hand, während sich Langenapel und Goldbeck mit jeweils 25 Punkten – zumindest noch – unter dem Strich befinden.

Dabei standen doch die Vorzeichen für die Platzherren durchaus günstig. Zum einen stand Coach Ronny Müller fast der gesamte Kader – lediglich der angeschlagene Michael Vogt musste zunächst einmal auf der Bank Platz nehmen – zur Verfügung, zum anderen reisten die Liestener nach mehreren Ausfällen – so zum Beispiel Markus Krotki, Marc Pätzold und Niels Bierstedt – mit einem Minikader an. Die 22er fanden nie zu ihrem gewohnten Spiel und sprachen am Ende selbst von Glück, dass sie die drei im Kampf um Rang drei wichtigen Zähler mit nach Hause nahmen.

Langenapel begann auf eigenem Geläuf vor immerhin 114 zahlenden Zuschauern mutig und dominierte das Geschehen zum Großteil der ersten Hälfte. Hätte die Müller-Elf an vorderster Front auch noch einen echten Knipser, hätte es für die Liestener bereits nach 45 Minuten böse aussehen können. Die 51er gingen aber zu schluderig mit ihren Möglichkeiten um. So zum Beispiel in Minute neun, als Dawid Szczerbik genau vor die Füße von Fred Neuling klärte, dieser allerdings den leeren Kasten verfehlte. Auch Pascal Kreitz (14./drüber) und Lukas Biermann (25./gehalten) brachten nicht das 1:0 auf die imaginäre Anzeigetafel.

Auf der Gegenseite hatte Liesten, das im Offensivspiel zu ungenau agierte und somit zu viele Bälle verlor, nur einen Schuss von Martin Böhm dagegen zu setzen, der genau in den Armen von Oesterling landete (12.). Mittlerweile hatten sich die Platzherren die Führung verdient und belohnten sich dann auch endlich in Minute 27. Mit einem herrlichen Tackling gegen Pawel Kijewski erkämpfte sich Youngster Marius Wulff das Leder, spazierte frei auf Szczerbik zu und schloss überlegt und cool zum 1:0 ab. Biermann hätte sogar nachlegen können, doch der gegnerische Schlussmann war im kurzen Eck zur Stelle (31.).

Wie es im Abstiegskampf häufig vorkommt, wird auch schon mal der kleinste Fehler bestraft. Keeper Christian Oesterling klärte das Leder unglücklich vor die Füße von Böhm, der ohne großes Zögern – anders als noch zu Beginn Neuling auf der Gegenseite – aus der Distanz ins verwaiste Gehäuse traf (39.). Auch wenn Steven Beck in der Folge (43.) noch einmal knapp vorbei zielte, war dieses 1:1 ein aus Liestener Sicht etwas schmeichelhaftes Halbzeitergebnis.

Zwar kehrte bei den Gästen nach Wiederbeginn leichte Besserung ein, dennoch war Langenapel weiterhin die gefälligere Mannschaft, haderte aber weiterhin mit der Chancenverwertung. Allein zweimal nahm Biermann Maß (56., 57.), der aber genauso scheiterte wie Kreitz (59./vorbei) und Neuling, dessen wohl eher gedachte Flanke sich auf die Latte senkte (68.). Allerdings war auch auf der Gegenseite einmal Vorsicht geboten, als Wulff einen Versuch von Matthias Wiese auf der Linie klärte (66.).

Besser machten es die Gäste, die ihren Schlussmann Szczerbik nach etwas mehr als einer Stunde durch Feldspieler Michael Buchholz ersetzen mussten, in der Schlussphase und nutzten einen erneuten Schnitzer von Torhüter Oesterling. Dieser bekam das Leder nach einem Eckball von Henning Glameyer erneut nicht zu fassen, Sebastian Kordus bedankte sich daraufhin artig und bugsierte selbiges mit dem Kopf über die Linie – 1:2 (87.).

Während der eine SVL (Langenapel) die Welt nicht mehr verstand und somit am letzten Spieltag auf einen Heimsieg gegen Tangermünde sowie Schützenhilfe angewiesen ist, durfte der andere (Liesten) unverhofft doch noch jubeln und liebäugelt beim Saisonfinale mit etwas Glück noch mit dem Bronzerang.

SV 51 Langenapel: Oesterling – Jacobs, Kreitz, Beneke, Neuling, Mat. Müller, Mar. Müller, Biermann, Wulff (67. Vogt), M. Bock (33. Bergener), A. Schulz.

SV Liesten 22: Szczerbik (64. Buchholz) – Wiese, Kijewski, R. Mangrapp (9. Bresch), Böhm, St. Mangrapp, Kordus, He. Glameyer, Ha. Glameyer, Benecke, Beck.

Torfolge: 1:0 Marius Wulff (27.), 1:1 Martin Böhm (39.), 1:2 Sebastian Kordus (87.).

Schiedsrichter: Steve Weise.

Vorkommnisse: Keine.

Zuschauer: 114.