1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Nachwuchs mit Licht und Schatten

EIL

Fußball Nachwuchs mit Licht und Schatten

Die Spielzeit 2018/19 ist Geschichte, die Sommerferien sind in Gange und die ersten Vereine haben mit der Vorbereitung begonnen.

Von Marc Wiedemann 20.07.2019, 06:00

Salzwedel l Trotzdem wollen wir noch einmal den Blick auf die vergangene Saison richten. Dabei geht es hauptsächlich um die Kreisligen im Juniorenbereich, wo sich zumeist der Favorit über die volle Distanz souverän durchsetzte.

Die Kreisliga der B-Junioren startete mit sechs Teams. Trotz der geringen Zahl an Mannschaften war das Leistungsniveau sehr unterschiedlich. Der FC Jübar/Bornsen versuchte vor der Saison, unbedingt in die Landesliga zu kommen, schaffte dies aber nicht.

So ging die talentierte Mannschaft von Marco Siebenmorgen als haushoher Favorit in die Kreisliga-Saison und wurde dieser Rolle am Ende auch absolut gerecht.

Der FC holte in 14 Spielen 34 Punkte, schoss dabei 104 Tore und musste lediglich fünf Gegentreffer hinnehmen. Diese Statistik lässt sich natürlich sehen. Der Vorsprung auf den Tabellenzweiten betrug komfortable elf Zähler, was die vorige These noch einmal unterstreicht.

Die SG Kakerbeck/Engersen wurde vor der Saison ebenfalls hoch gehandelt, konnte mit dem FC Jübar/Bornsen aber keineswegs mithalten. Schließlich kam die Spielgemeinschaft auf 23 Zähler und verwies die SG Lok Salzwedel/Beetzendorf, die nur 19 Punkte holte, auf den Bronzerang.

Dahinter ging die Schere dann noch weiter auseinander. Während die SG Mieste/Letzlingen/Potzehne mit zehn Punkten als Vierter ins Ziel ritt, wurde die SG Diesdorf/Langenapel mit einem Punkt Vorletzter.

Allerdings war das nur möglich, weil der SV Eintracht Salzwedel 09 II seine Mannschaft mitten in der Saison zurückzog. Die Ursache hierfür waren personelle Probleme in den höheren Altersklassen. Diese Kreisliga-Saison der B-Junioren und der Umstand, dass es in der A-Jugend schon seit ewigen Zeiten keine Kreisliga mehr existiert, zeigen ganz gut, wie es aktuell um den Nachwuchsfußball in der westlichen Altmark steht.

Allerdings beginnen die Probleme nicht erst in der B-Jugend, wo bereits viele Spieler eine Lehre anfangen. Wie die diesjährige Saison der C-Junioren zeigte, scheinen die Probleme noch woanders und noch viel tiefgründiger zu liegen. Weil vor der Saison ohnehin nur so wenig Vereine eine Mannschaft meldeten, entschied sich der KFV gegen eine Liga und für eine Turnierform.

Zum ersten Turnier in Winterfeld, was gleichzeitig auch die Kreis-, Kinder- und Jugendspiele waren, fanden sich mit dem SV Arendsee, dem SSV 80 Gardelegen II, der SG Letzlingen/Potzehne/Mieste, dem gastgebenden SV Winterfeld und dem TSV Adler Jahrstedt immerhin noch fünf Mannschaften ein. Doch nicht einmal hier schafften es alle Mannschaften die Saison voll durchzuziehen.

Weil die Jahrstedter sich relativ schnell wieder aus dem Spielbetrieb zurückzogen, mussten die C-Jugendlichen die Saison zu viert beenden. Am Ende sicherte sich dabei die Gardelegener SSV-Reserve mit einem deutlichen Vorsprung den Kreismeistertitel. Dahinter folgten der SV Arendsee als Zweiter und der SV Winterfeld auf dem Bronzerang.

Von den großen Problemen ab den C-Jugend-Jahrgängen ist in der Kreisliga der D-Junioren noch nicht viel zu spüren, wobei es sich vielleicht bereits erahnen lässt. Schließlich sind von den zehn Mannschaften auch zwei Teams dabei, die ausschließlich mit dem jüngeren Jahrgang spielen. Auch in den restlichen acht Mannschaften wird es mit Sicherheit nicht so sein, dass der komplette Jahrgang hochgeht.

Am Ende einer langen Saison, die erst vor knapp einem Monat ihr jähes Ende fand, sicherte sich der SV Arendsee den Titel des Kreismeisters. Der Trumpf der Seestädter war vor allem die Offensive. Mathis Hein und Alex-Jan Krieger erzielten zusammen 69 Tore und waren damit an 80 Prozent aller Tore des SVA direkt beteiligt.

Am Ende hatte Arendsee vier Punkte Vorsprung zum Rest des Feldes. Dort folgten die SG Letzlingen/Potzehne/Mieste und die erste Mannschaft des VfB Klötze als Zweiter und Dritter. Wieder mit etwas Abstand dahinter folgte zunächst die Salzwedeler Eintracht-Reserve und dann der jüngere Jahrgang des VfB Klötze.

Für viele Trainer und Zuschauer waren es vor allem die jungen Kicker aus der Purnitzstadt, die in dieser Saison spielerisch am meisten überzeugten. Allerdings fehlte es den 07ern am Ende noch etwas an Durchschlagskraft aufgrund des Alters.

Hinter der VfB-Reserve ging die Schwere dann aber wieder weit auseinander. Die SG Jübar/Beetzendorf und die SG Diesdorf/Langenapel hatten am Ende beide 22 Punkte auf dem Konto und folgten dahinter. Anschließend kam die dritte Mannschaft des SV Eintracht Salzwedel 09 ins Ziel, wo erst gegen Ende der Saison ein leichter Aufwärtstrend zu verzeichnen war.

Auf den letzten beiden Rängen landeten die SG Lok Salzwedel/Pretzier/Chüden mit 13 Zählern und der VfL Kalbe/Milde mit mageren zwei Pünktchen.

In der E-Jugend muss sich die Westaltmark zumindest in der Spitze keine Sorgen um das Niveau machen. Der SV Eintracht Salzwedel 09 sicherte sich als Kreismeister das Startrecht für die Landesmeisterschaft und wurde in Schönebeck starker Dritter. Wenn man bedenkt, dass die Brandt-Schützlinge und der SSV 80 Gardelegen am Ende der Meisterrunde punktgleich waren und folglich in der Leistungsdichte kein all zu großer Unterschied zu erkennen war, lässt dieser Fakt etwas aufatmen. Allerdings trügt der Schein doch gewaltig.

In der Hinrunde gingen die 14 gemeldeten Mannschaften in zwei Staffeln an den Start. In der Staffel I der Fußball-Kreisklasse dominierte die Salzwedeler Eintracht nach Belieben die Szenerie und wurde mit maximaler Punkteausbeute Erster. Dahinter folgte der MTV Beetzendorf. Wie die zweite Mannschaft der Salzwedeler Eintracht, hatte der MTV am Ende der Hinrunde 13 Punkte auf dem Konto. Weil die Beetzendorfer aber das bessere Torverhältnis verbuchten, stand schließlich der Silberrang zu Buche.

Allerdings spielte das keine Rolle, weil sich die ersten drei Mannschaften für die Meisterrunde nach dem Winter qualifizierten. So reichte es für den FC Jübar/Bornsen, die SG Diesdorf/Langenapel, den VfB Klötze und die SG Chüden/Pretzier/Mechau nur für die Platzierungsrunde.

In der Staffel II setzte sich das Bild genauso - nur mit anderen Namen - zusammen. Der SSV 80 Gardelegen hatte in der Hinrunde keinen ernstzunehmenden Gegnervor der Brust und wurde mit maximaler Punkteausbeute sowie einem Torverhältnis von 96:0 Erster in der Hinrunde.

Das Feld für die Meisterrunde komplettierten der FSV Eiche Mieste auf Rang zwei und der ESV Lok Salzwedel als Dritter. Bei der SG Letzlingen/Potzehne, dem SSV 80 Gardelegen II, dem VfL Kalbe/Milde und dem SV Schwalbe Schwiesau reichte es nur für die Platzierungsrunde.

Über die Platzierungsrunde gibt es insgesamt nicht viel zu sagen. Der VfB Klötze musste im neuen Jahr nur eine Niederlage hinnehmen und wurde mit 18 Punkten Erster. Dahinter folgten die SG Diesdorf/Langenapel und der FC Jübar/Bornsen auf den weiteren Treppchenplätzen.

Auch über die Kreisliga-Meisterrunde gibt es nicht so sehr viel zu sagen. Der SV Eintracht Salzwedel 09 und der SSV 80 Gardelegen spielten in ihrer eigenen Liga. Obwohl die Jeetzestädter das letzte Punktspiel in Gardelegen mit 2:3 verloren hatten, reichte es am Ende aufgrund der besseren Tordifferenz zum Kreismeistertitel. Dritter wurde schließlich der FSV Eiche Mieste mit zwölf Punkten Rückstand zum erfolgreichen Spitzenduo.

Die Kreisliga-Saison der E-Junioren zeigte, dass die Westaltmark in der Spitze absolut konkurrenzfähig ist. Sorgen muss man sich dahinter und damit vor allem auf dem Land machen. Es ist am Ende auch bezeichnend, dass der Dritte der Meisterrunde einmal mit 0:5 gegen Gardelegen und einmal mit 2:6 in Salzwedel verliert. So groß sollte der Unterschied in dieser Altersklasse eigentlich noch nicht sein.

Sollte sich dieser Trend auch in Zukunft fortsetzen, werden sich die Salzwedeler und die Gardelegener Talentemannschaften in den nächsten Jahren nur noch aus Salzwedelern und Gardelegenern zusammensetzen, was ursprünglich nicht das Ziel war. Das Primärziel war es nämlich, den Talenten aus dem Umland eine Perspektive aufzuzeigen und die Möglichkeit zu geben, um sich mit den besten Teams des Bundeslandes zu messen und im Optimalfall vom 1. FC Magdeburg oder dem Halleschen FC gescoutet zu werden.