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Fußball Potzehne mit starkem Comeback

In der Hinrunde der Fußball-Kreisoberliga ist genau genommen das Erwartete eingetreten. Drei Teams bestimmen dabei die Liga.

Von Florian Schulz 30.12.2016, 04:00

Salzwedel l Der SV Grün-Weiß Potzehne, der VfB 07 Klötze und vielleicht auch noch der FC Jübar/Bornsen waren die heißen Titelkandidaten und führen auch in dieser Reihenfolge das Klassement nach den ersten 13 Spieltagen an. Die Potzehner feierten mit Platz eins zum Jahresende ein gelungenes Comeback im Spielbetrieb. Offiziell können sich die Grün-Weißen allerdings noch gar nicht als Herbstmeister betiteln, denn der VfB aus Klötze hat noch ein Nachholspiel am 5. Februar vor Augen und könnte mit einem Erfolg in Jübar wieder die Spitze übernehmen. Der Rückstand auf den Primus aus Potzehne beträgt schließlich nur einen Zähler.

Nach ihrem freiwilligen Rückzug aus der Landesklasse und einem Jahr Abwesenheit im Spielbetrieb kehrten die Potzehner sehr erfolgreich zurück. Trainer-Routinier Erich Krümmling schaffte es, viele landesligaerfahrene Akteure in die kleine Ortschaft in der Südaltmark zurückzuholen. Aus dem Team wurde schnell eine geschlossene Einheit, die sich auch vom einen oder anderen Rückschlag gut erholen konnte. So starteten Klose & Co. mit einer 1:2-Niederlage im Spitzenspiel in Klötze in die Saison, fuhren in den folgenden zwölf Begegnungen aber noch starke 31 Zähler ein.

 Lediglich in Mieste (0:0) und in Jübar (0:1) ging die Krümmling-Elf, die auf heimischem Geläuf noch eine weiße Weste aufweist, nicht als Sieger vom Platz. Speziell die Abwehr des Absteigers bestach mit nur mageren sechs Gegentoren, die sich auf nur drei Partien (1:2 Klötze, 5:3 Diesdorf, 0:1 Jübar) verteilen. Mit 38 erzielten Treffern stellen die Grün-Weißen allerdings auch den drittbesten Angriff der Liga. Können die Potzehner die Konstanz bis zum Saisonende beibehalten, ist ihnen der große Wurf in Form des Kreismeistertitels durchaus zuzutrauen.

Diesen hat aber auch der VfB Klötze 07 noch im Visier. Die Purnitzstädter gingen in zwölf Duellen zehnmal als Sieger vom Platz, mussten sich lediglich in Kusey (1:3) und Mechau (2:4) geschlagen geben. „Diese Niederlagen waren aus meiner Sicht völlig unnötig, doch ich kann von dieser Warte her damit leben, dass es keine direkten Konkurrenten sind“, blickt VfB-Trainer Kevin Riewe zurück. Insgesamt war laut Riewe im ersten Teil der Saison schon „viel Gutes“ dabei. Man kann sagen, dass die Klötzer ihrer Favoritenrolle bisher durchaus gerecht geworden sind. „Wir konnten schwere Rückschläge in Form von Verletzungen immer wieder kompensieren und haben uns dadurch nicht aus der Bahn werfen lassen“, bemerkt der Klötzer Übungsleiter.

Der sah in einigen Partien – wie zum Beispiel beim 9:0 in Vienau – Kombinationsfußball, „wie ich ihn mir vorstelle“. Allerdings gab es auch andere Duelle, in denen Kevin Riewe die Dominanz etwas vermisste: „Wir haben uns gegen teils schwächere Gegner völlig unnötig aus der Ruhe bringen lassen und die Ordnung verloren.“ Dennoch können die Purnitzstädter mit ihrer Hinrunde zufrieden sein, müssen allerdings auch gleich voll fokussiert sein, wenn es wieder losgeht. Schließlich heißen die ersten beiden Gegner, jeweils auswärts, im neuen Jahr Jübar/Bornsen und Potzehne. Da kommen also zwei „Spiele der Wahrheit“ auf den VfB zu. „Ich denke allerdings, dass es bis zum Ende spannend bleibt“, sieht Riewe in diesen Begegnungen noch keine Vorentscheidung im Titelkampf fallen.

Auch der FC Jübar/Bornsen ist mit sieben Zählern Rückstand auf den Primus aus Potzehne noch lange nicht aus dem Rennen. Trotz des schmerzhaften Abgangs von Steffen Schmidt vor der Saison zum Kreisligisten Kuhfelder SV ragte beim FC bislang die Offensive heraus. Mit 46 Treffern stellen die Jübarer den mit Abstand besten Angriff der Liga. Allein der ligabeste Torschütze Christoph Meyer hat bereits 18 Treffer auf sein Konto gebracht. Auch wenn dem Job-Team gegen Potzehne (1:0) ein großer Coup gelang, ließ es in vielen weiteren Duellen unnötig Punkte liegen. So setzte es beide bisherigen Niederlagen auf heimischem Platz gegen Mieste (3:5) und Schwiesau (3:4), während dazu noch drei Remis gegen Salzwedel II (1:1), in Diesdorf (2:2) sowie in Kusey (0:0) kommen. Dadurch ist der Rückstand zur Spitze schon beträchtlich. Doch der FC wird, mit einem Nachholspiel gegen Klötze im Rücken, in der Rückrunde noch einmal alles in die Waagschale werfen, um weiterhin ganz oben dran zu bleiben.

Hinter dem Spitzentrio halten sich mit jeweils 21 Zählern der FSV Eiche Mieste und der SV Schwalbe Schwiesau auf. Die Miester legten los wie die Feuerwehr und führten noch nach dem fünften Spieltag das Klassement an. Dann kriselte es jedoch etwas im Lager der Kausche-Elf. Doch nach immerhin sechs Siegen und drei Remis belegen die Eichen einen zufriedenstellenden vierten Platz. Die gleiche Bilanz weist der SV Schwalbe Schwiesau auf. Die Schwiesauer sind wohl bislang die positive Überraschung dieser Saison. Nachdem man die Jahre zuvor fast immer bis zum Ende um den Klassenerhalt zu kämpfen hatte, bewegt sich die Mannschaft von Spielertrainer Senol Isik momentan als Rangfünfter in sehr ruhigem Fahrwasser. Nach etwas wackligem Start, was auch dem harten Auftaktprogramm geschuldet war, hat sich der Diesdorfer SV mittlerweile stabilisiert und mit 20 Punkten auf Platz sechs eingefunden.

Die Kleiner-Truppe hatte nach dem Abstieg aus der Landesklasse mit einem personellen Aderlass zu kämpfen und musste zwangsläufig kleinere Brötchen backen. Mindestens 15 Punkte hatte sich der DSV im ersten Teil der Saison vorgenommen, mit bislang insgesamt 20 kann man in Diesdorf also durchaus zufrieden sein. Gleiches gilt auch für den SV Eintracht Salzwedel II. Die Landesklasse-Reserve profitierte vor der Saison vom Rückzug der A-Jugend aus der Verbandsliga und wurde mit vielen jungen Spielern aufgestockt. Mittlerweile darf sich Trainer Roman Dölle über eine gute Mischung in seinem Kader und 20 Punkte nach der ersten Saisonhälfte freuen.

Ebenfalls dem Mittelfeld gehören die SG Eintracht Mechau, der SSV 80 Gardelegen II und der TSV 1919 Kusey an, die das (noch) recht sichere Polster zur Abstiegszone in der Rückrunde zumindest halten, besser sogar noch ausbauen wollen.