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Fußball SV Liesten 22 mit einem K.o.-Spiel

In der Fußball-Landesklasse, Staffel 1, steht der 29. Spieltag auf dem Programm. Eine Entscheidung ist bereits gefallen.

Von Florian Schulz 25.05.2018, 07:00

Salzwedel l Es ist doch eher unwahrscheinlich, dass am 29. und damit vorletzten Spieltag der Fußball-Landesklasse, Staffel I, eine weitere Entscheidung im Meister- oder Abstiegskampf fällt. Es wird wohl bis zum bitteren Ende spannend bleiben.

Fest steht bisher lediglich, dass der SV Heide Jävenitz in die Kreisoberliga absteigen wird, weitere Entscheidungen stehen hingegen noch aus. Im Fight um den Staffelsieg befinden sich mit dem SV Liesten 22 und dem SSV 80 Gardelegen auch noch zwei westaltmärkische Vertreter. Während die Liestener im Verfolgerduell zum Osterburger FC reisen, erwartet der SSV den SV Medizin Uchtspringe.

Noch um Platzverbesserungen kämpfen im Mittelfeld der SV Eintracht Salzwedel (FSV Havelberg) und der FSV Heide Letzlingen (MTV Beetzendorf). Gerettet ist der SV Grün-Weiß Potzehne, der beim Kreveser SV gastiert. Keine Hoffnung mehr gibt es hingegen für die Jävenitzer, die beim SV Rot-Weiß Arneburg antreten. Alle acht Partien beginnen Sonnabend um 15 Uhr.

FSV Heide Letzlingen – MTV 1880 Beetzendorf (Schiedsrichter: Julien-René Franke). Diese Rückrunde wird den Letzlingern wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Bislang wurden im Jahr 2018 26 Punkte in 13 Partien verbucht. „Wir haben in diesem Jahr bislang Tolles geleistet. Wir wollen unseren Fans, die uns über die gesamte Saison hinweg die Treue gehalten haben, im letzten Heimspiel noch mal etwas bieten und ihnen Danke sagen“, verrät FSV-Torhüter Andreas Lenz.

Ein konkretes Ziel haben sich die Schützlinge von Trainer Thilo Stimbra bis zum Saisonende nicht mehr gesetzt. „Wir wollen die letzten beiden Spiele zumindest nicht verlieren. Wir sind vor Beetzendorf gewarnt. Ich denke, es wird eine enge Kiste“, so Lenz. Der wird vermutlich zwischen den Pfosten durch Thomas Lübke („Er hat sich das einfach verdient“) abgelöst. Während wohl nur Marcel Grabau fehlen wird, kehren Christian Palutke und Tobias Benecke voraussichtlich ins Aufgebot zurück. Die Letzlinger sind für ihre letzte Begegnung vor heimischem Publikum im Rahmen des eigenen Sportfestes also gerüstet.

Auch wenn die Beetzendorfer den Ligaverbleib bereits sicher haben, ärgerten sie zuletzt zwei Spitzenteams der Liga. Einer unglücklichen 1:2-Niederlage in Liesten folgte am Pfingstmontag ein 2:2 gegen Tabellenführer Tangermünde. Auch gegen Letzlingen wird der MTV motiviert sein – speziell mit Blick auf das Hinspiel am 30. April, das mit 1:3 verloren ging.

„Da haben wir noch etwas gutzumachen. Leider haben wir damals unsere Chancen nicht genutzt“, denkt Coach Mayk Zürcher zurück. „Allerdings geht es um nichts mehr, so dass ich auf einen ruhigen und schönen Fußballnachmittag hoffe“, so Zürcher. Den Gegner schätzt der MTV-Trainer vor allem wegen seiner Erfahrung und fußballerischen Klasse.

Doch dass die Beetzendorfer dagegenhalten können, bewiesen sie zuletzt gegen Tangermünde: „Die kämpferische Einstellung meiner Jungs hat mir gefallen. Wir haben uns das 2:2 erarbeitet und auch verdient.“ Auch wenn Fabian Panhey nicht zur Verfügung stehen wird und der Einsatz von Gordon Bock noch fraglich ist, möchte die Zürcher-Elf an diesen Auftritt anknüpfen.

SSV 80 Gardelegen – SV Medizin Uchtspringe (Schiedsrichter: Felix Lewanscheck). In Gardelegen wird schon noch gerechnet. Drei Punkte Rückstand zur Spitze sind bei noch zwei Spieltagen nicht die Welt. „Wir machen uns keinen Druck. Es könnte noch klappen, aber das hängt von mehreren Faktoren ab“, gibt sich SSV-Trainer Norbert Scheinert nicht zu euphorisch.

Fakt ist, dass die Rolandstädter im letzten Heimspiel noch einmal alles in die Waagschale werfen und die drei Punkte verbuchen möchten. Ungern erinnert sich Scheinert an das mit 3:5 verlorene Hinspiel zurück: „Dort haben wir insgesamt zu viele Chancen liegen gelassen und zu schlecht verteidigt.“ Vor allem die langen Bälle der defensiv agierenden und kampfstarken Mediziner auf Winter-Rückkehrer Marcel Brinkmann waren damals eine echte Waffe.

Diesmal werden die Rolandstädter, die lediglich auf Frank Fehse verzichten müssen, darauf eingestellt sein und sicherlich nicht noch einmal ins offene Messer laufen. Die Partie am Pfingstmontag in Grieben (4:2/„Damit können wir zufrieden sein“) sollte ein guter Gradmesser sein.

SV Eintracht Salzwedel 09 – FSV Havelberg (Schiedsrichter: Thomas Krugel). „Wir wollen nicht das Zünglein an der Waage sein“, sagt Salzwedels Trainer Burghardt Schulze mit Blick auf den Abstiegskampf. In diesen ist seine Mannschaft zwar nicht verwickelt, dafür aber der Kontrahent aus Havelberg. Dieser belegt aktuell den ersten Nichtabstiegsplatz, kann von Krevese aber noch überholt werden. „Schon in den letzten Spielen stimmte die Einstellung bei uns. Ich hoffe und denke, dass es auch diesmal so ist und alle ihre normale Leistung abrufen“, so Schulze.

Der hofft, dass seine Mannschaft die etwas wacklige FSV-Defensive ordentlich beschäftigt und Torjäger Jürgen Betker („Er ist ein Ausnahmespieler“) so gut wie möglich in den Griff bekommt. Im Heimspiel zählt für die Kreisstädter nur ein Sieg, um auch weiterhin die Chance zu haben, unter die ersten Fünf zu gelangen.

Neben Raik Zipperling (Urlaub) und Kevin Gebert (Verletzung) wird auch der Coach selbst nicht dabei sein, weil sein Enkel seinen einjährigen Geburtstag feiert. Einen Vorteil hat dies auch: Helge Kietzke kann morgen schon einmal in die Rolle des Chefs an der Seitenlinie schlüpfen und sich auf die neue Saison vorbereiten.

Osterburger FC – SV Liesten 22 (Schiedsrichter: Leon Kocherscheid). In dieser Partie begegnen sich die beiden ärgsten Verfolger von Spitzenreiter Tangermünde. Beide Teams haben mit 52 nur einen Zähler Rückstand auf den Primus und errechnen sich daher natürlich noch Chancen auf den Staffelsieg. „Es ist so etwas wie ein K.o.-Spiel. Wer verliert, ist raus aus dem Meisterrennen. Selbst ein Remis wäre wohl für beide Mannschaften zu wenig“, vermutet Liestens Spartenleiter Mario Schulz.

Nach drei Siegen am Stück sind die Mannen von Trainer Michael Piotrowski wieder mittendrin im Titelkampf, müssen sich mit Osterburg und Gardelegen aber noch mit zwei Mitkonkurrenten messen. „Vielleicht ist das sogar ein Vorteil für uns, weil wir zweimal eine Topleistung abrufen müssen“, so Schulz. Im Parallelspiel traut er Wahrburg durchaus ein Remis oder sogar mehr in Tangermünde zu. Das könnte die große Liestener Chance sein. Diese müssen aber selbst erst einmal ihre Hausaufgaben erledigen.

„Osterburg ist für mich die Mannschaft der Saison. Sie sind lauffreudig, taktisch stark geschult und stehen zu Recht da oben. Ich denke, es könnte wie im Hinspiel wieder sehr unterhaltsam und spannend werden“, äußert sich der SVL-Sektionschef im Vorfeld. Auch wenn Liesten durch die Ausfälle der gesperrten Marcin Galkowski und Henning Schröder, der verletzten Steffen Mangrapp und Markus Krotki sowie des in China weilenden Lucas Bresch personell arg geschwächt auftritt, will man im Topspiel zumindest nicht leer ausgehen.

Kreveser SV – SV Grün-Weiß Potzehne (Schiedsrichter: Christoph Blasig). Die Grün-Weißen sind heilfroh, dass sie ohne den ganz großen Druck in diese Partie gehen können. Der Klassenerhalt ist seit Montag auch rechnerisch perfekt. „Wir können zwar etwas entspannter nach Krevese fahren, wollen uns aber vernünftig verabschieden und nehmen die Sache schon noch ernst. Für Krevese geht es ja noch um viel, und für eine Wettbewerbsverzerrung wollen wir nicht sorgen. Das gehört sich einfach so“, verrät Potzehnes Trainer Erich Krümmling vor dem Duell beim Rangvorletzten und Abstiegskandidaten.

Er möchte sich mit seinen Schützlingen mit einem guten Gefühl in die Sommerpause verabschieden und auch in den letzten beiden Partien möglichst noch einmal punkten. Zuletzt beim 0:0 in Möringen überzeugte die Defensive zwar im Verband, aber: „Im Spiel nach vorne haben wir noch Reserven.“ Maximilian Reuter (verletzt) und Roy Bröckel (privat verhindert) fehlen definitiv, während die Rückkehr von Ingo Wiegmann noch offen ist. Wiegmann wäre für die Offensive natürlich wieder eine Bereicherung.

SV Rot-Weiß Arneburg – SV Heide Jävenitz (Schiedsrichter: David Hoja). Zum vorerst letzten Mal gehen die Jävenitzer auf Landesebene auf Reisen. Der Abstieg steht bereits seit längerem fest, und ob es für die Elf von Trainer Guido Euen noch mehr als die bisher eingefahrenen sieben Punkte werden, scheint mit Blick auf das Personal äußerst fraglich. Mit Pascal Pieper, Daniel Schönfeld, René Benecke, Domenik Papenfuß, Julian Renz, Jonas Müller, Kemo Ceesay, Christian Beer und Sven Körner sind gleich neun Akteure verletzt, dazu befindet sich Sven Weber im Urlaub.

„Es fehlt also mal wieder fast eine komplette Mannschaft. Wir können wieder nur alles versuchen und auf ein Wunder hoffen. Wichtig ist es nur, in jedem Spiel anzutreten. Etwas anderes ist ja nicht mehr möglich“, verrät Heide-Co-Trainer Sören Kleinau. Der spricht vor allem den Altherren-Kickern wie Karsten Steiniger, Dave Siegmund oder auch Marcel Wolter einen großen Dank aus, dass sie zuletzt immer wieder aushalfen. Das werden sie wohl auch morgen beim Rangzehnten aus Arneburg tun müssen, damit das Schlusslicht überhaupt spiel- beziehungsweise konkurrenzfähig ist.